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Mit diesem Ring

Mit diesem Ring

Titel: Mit diesem Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arlene James
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abreisen, und er brauchte sich ohnedies erst in sechzig Tagen zur Arbeit zu melden, doch für Camille spielte das offenbar keine Rolle.
    "Sagen Sie ihm, dass ich beschäftigt bin."
    Hinter Lois öffnete sich die Tür, und eine gespenstische Gestalt kam herein. "Sie hören mir erst einmal zu, Kamerad." Er war groß und dürr, hatte langes, schwarz gefärbtes Haar und einen silbernen Nasenring. Die tätowierten Arme verschränkte er über der schwarzen Lederweste und nahm eine kämpferische Haltung ein.
    Zach seufzte. "Wer immer Sie sind ..."
    "Worly", sagte der Mann starrsinnig und hielt ihm die Hand hin.
    Worly. Denises Worly. Jillians Worly. Zach lud um mit einer Handbewegung zum Sitzen ein und gab Lois einen Wink, dass sie gehen konnte. Sie zog sich an die Tür zurück und verschränkte nun Ihrerseits die Arme.
    "Wenn es um Jilly geht, will ich es hören", erklärte sie. Zach ergab sich in sein Schicksal. "Setzen Sie sich, Mr..."
    "Nur Worly, Kamerad."
    "Setzen Sie sich, Worly."
    Der Besucher ließ sich auf den Stuhl fallen und streckte die Beine von sich.
    "Was wollen Sie?"
    "Es fing vor einer Woche an. Zuerst war es ein Brief. Sie hat ihn uns nicht lesen lassen, aber ..."
    "Sie?"
    "Jilly, Mann. Der Brief war von Eibersen, und das hat ihr Angst gemacht, weil er jetzt weiß, wo sie ist."
    "Heißt das, dass sie nicht mehr bei ihrer Schwester wohnt?"
    fragte Zach überrascht.
    "Schon seit Wochen nicht."
    "Wo ist sie?"
    "Sie schläft auf meiner Couch, Mann, und das ist nicht gerade bequem. Wir haben das Ding am Straßenrand aufgelesen."
    "Was war mit dem Brief?"
    "Es war nicht nur einer, Kamerad", sagte Worly. "Jeden Tag kommen vier oder fünf, aber nicht mit der normalen Post. Wir finden sie überall - in den Wagen, an die Tür geklebt, in diesen komischen Päckchen."
    "Was für Päckchen?"
    "Komisches Zeug. Messer und Nägel, Glasscherben und Farbspraydosen. Er schreibt alberne Gedichte. Warum
    schneidest du mir nicht gleich das Herz heraus? Was ist noch nötig, damit du mich liebst? Das alles gefällt mir gar nicht, Mann. Ich glaube, der treibt auf was zu."
    Zach bewahrte nur mit Mühe die Ruhe. "Ich habe gehört, dass er Arbeit in Alaska angenommen hat."
    "Ja, darüber schreibt er auch. Dort könnten sie gemeinsam ein neues Leben anfangen, und er geht nicht ohne sie. Ich glaube nicht, dass sie in Sicherheit ist. Ich meine, Kamerad, ich komme gestern Abend von einem Auftritt heim, und die Wohnungstür ist offen. Und vor der Couch, auf der sie schläft, steht ein Karton und tickt! Ich dachte, das ist eine Bombe! Es war nur ein hässlicher, alter Wecker. Und auf einem Zettel stand Die Zeit läuft ab. Das gefällt mir gar nicht, Mann. Sie ist nicht in Sicherheit. Wir müssen was unternehmen."
    Zach nickte. Er fröstelte bei der Vorstellung, dass Eibersen das Loft betreten hatte, um das Päckchen zu hinterlegen. Wer weiß, ob er sich das nächste Mal damit zufrieden gab. Er wäre nicht der erste Mann, der glaubte, eine Frau durch
    Vergewaltigung gewinnen zu können. "Sie muss von euch weg."
    "Wem sagen Sie das, Mann? Aber wohin soll sie? Wieder zu ihrer Schwester? Nein. Sie versucht, Geld für eine eigene Wohnung zusammenzukratzen. Sie will sogar ihre alte Karre verkaufen, aber die ist nicht mal mehr das Geld für die Reifen wert, und die sind glatt, Mann."
    "Ich lasse mir etwas einfallen", versprach Zach.
    "Sie hätte bei mir wohnen können", sagte Lois.
    Zach nickte erleichtert. "Das wäre eine Möglichkeit."
    "Ich sagte, sie hätte wohnen können", entgegnete Lois.
    "Meine Tochter ist letzten Monat nach der Scheidung mit ihren Kindern zu mir gezogen."
    "Ach ja, richtig. Wahrscheinlich geht es nicht einmal für kurze Zeit..."
    "Wir sind vier Personen in einer Wohnung mit zwei Schlafzimmern. Mein Enkel schläft auf der Couch. Wenn meine Tochter in einigen Monaten wieder auf die Beine kommt..."
    "Ausgeschlossen." Worly schüttelte den Kopf. "Der Typ
    .wartet nicht mehr einige Monate, bis er was unternimmt. Das fühle ich, Mann."
    "Sie haben Recht", stimmte Zach zu. "Sie braucht jetzt eine sichere Unterkunft."
    "Ihr Wohnhaus ist wie eine Festung", bemerkte Lois.
    "Stimmt, aber in meinem Mietvertrag stehen jede Menge Klauseln."
    "Die kann man umgehen", versicherte Lois. "Behaupten Sie, dass Jillian Ihre Schwester ist."
    "Damit hätten wir höchstens eine Woche gewonnen", wehrte er ab. "Selbst wenn sie meine Ehefrau wäre, müsste ich den schriftlichen Antrag stellen, meinen Mietvertrag zu ändern."
    "Hey, Mann, das ist

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