Mit dir, fuer immer
ab.
Rio war der erste Mann, der ihretwegen eifersüchtig war, und Paloma konnte nicht widerstehen und tätschelte seine Wange. „Aber, aber, keine Aufregung", neckte sie ihn.
Eine der Blaylock-Frauen drückte ihm ein Baby in die Arme und suchte unter den Tischen nach einem anderen Kind. Rio legte sich eine Serviette über die Schulter und ließ das Baby ein Bäuerchen machen.
Er war zum Vater geboren, und sein Anblick mit dem Baby berührte Paloma.
Else stellte ihr einen Teller mit Apfelkuchen hin und nahm Rio das Baby ab. „Rio, dein Mädchen ist halb verhungert. Du musst einkaufen, die Speisekammer auffüllen und eine Tiefkühltruhe besorgen. Paloma, essen Sie und unterhalten Sie sich gut. Wenn Rio sich nicht anständig benimmt, leihe ich Ihnen meinen Kochlöffel. Rio, wer könnte Joe denn am Klavier ersetzen? Die Arthritis macht ihm wieder zu schaffen, und Mary Jo Waters ist nicht in der Stadt. Imogene ist mit ihrer Tochter, die ein Kind kriegt, im Krankenhaus." Sie zupfte ihn am Nackenhaar. „Ich sage Pete im Friseurladen, dass du ..."
„Else, ich bin siebenunddreißig, nicht siebzehn. Heb dir das für Tyrell auf. Den hast du schon seit Jahren nicht mehr in die Krallen bekommen." Rio wandte sich an Paloma. „Wenn du Else nicht unterstützt, lässt sie mich bestimmt wieder in Ruhe."
„Hast du neue Unterwäsche gekauft?" Paloma musste ihn einfach an die Ladys beim Bingo erinnern. Sie lächelte unschuldig.
„Frauen!" meinte er kopfschüttelnd. „Ich sorge schon sehr lange für mich selbst, falls das niemandem aufgefallen sein sollte. Else, ich wüsste nicht, wer Klavier spielen könnte, aber ich werde mich erkundigen." Rio hob seine Nichte, Tracy, auf den Schoß und fütterte sie mit Eiscreme.
Das anderthalb Jahre alte Mädchen gab ihm einen Kuss, warf sich dann Paloma in die Arme und spitzte die Lippen für den nächsten Kuss. „Mom?"
„Ich bin nicht deine Mutter, aber ich möchte trotzdem einen Kuss." Es fiel Paloma schwer, so weit aus sich herauszugehen, aber diesem reizenden Mündchen konnte sie nicht widerstehen. Als das kleine Mädchen danach weiterspielte, nutzte Rio seinerseits die Gelegenheit für einen Kuss.
Sofort brachen die anderen Blaylock-Männer in Jubel aus, packten ihre Frauen und küssten sie. Kallista hatte nach Romans Kuss glasige Augen, Bernadette lehnte sich gegen die Wand, als James sie losließ, und Hannah musste sich an Dans Schultern festhalten. Logan steuerte lächelnd die Küche an, in der sich seine Frau aufhielt.
Rio zog Palomas Hand an die Lippen. „Mach kein so betroffenes Gesicht, Blauauge. Ich muss mich jetzt um Ersatz für Joe kümmern."
Er bat sie nicht zu spielen. Von anderen Partys war sie daran gewöhnt. Paloma betrachtete ihre schlanken Finger. Würde sie jemals wieder ein Konzert geben wollen? Pueblo beobachtete sie besorgt. Er fürchtete um seinen geliebten Futtermittelladen. Weil sie sich verunsichert fühlte, warf sie ihm einen Kuss zu. Pueblo riss die Augen weit auf und wurde rot.
Lettie stand mit drei anderen Frauen in einer Ecke und betrachtete Paloma finster.
Rio bedeutete Else vom anderen Ende des Raums, dass kein Klavierspieler zu haben sei.
Ein alter Geiger trat ans Mikrofon. „Leute, wir haben ein kleines Problem. Ist vielleicht ein guter Klavierspieler unter euch, der auswendig spielen kann? Wir haben nämlich keine Noten."
Paloma juckte es in den Fingern, und sie hätte gern gespielt, aber sie rührte sich nicht. Sie gehörte nicht hierher.
Als niemand antwortete, schüttelte der Geiger den Kopf. „Wir werden unser Bestes tun."
Cindi setzte sich neben Paloma und verschränkte die Arme. „Mann, hoffentlich meldet sich keiner. Die zwingen mich nämlich immer zum Tanzen. Da kann ich mich noch so gut verstecken. Das ist bei den Blaylocks so. Die Kinder müssen mit den Eltern tanzen. Wenn sie einen Klavierspieler finden, bin ich ge liefert. Dann spürt mein Dad mich auf. Mann, das Leben kann ganz schön hart sein!"
Paloma hatte vor erlesenem Publikum gespielt und damit die Forderungen ihrer Mutter erfüllt. Das letzte Mal, als sie freiwillig gespielt hatte, war es für Boone gewesen. Jetzt hätte sie ihre Musik gern mit den Menschen von Jasmine geteilt, die sie so freund lich
aufgenommen hatten. Diese Leute hielten auf Tradition und gaben sie weiter. Im Moment freute Cindi sich zwar nicht über diesen Blaylock-Brauch, doch als Erwachsene würde sie ihn zu schätzen wissen.
Im nächsten Moment stand Paloma auf und ging zu der kleinen
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