Mit dir im Paradies auf Erden
ausruhen. Sie sind ziemlich weit mit ihm gegangen.“
Erschrocken blickte sie auf. „Wie rücksichtslos von mir! Ich wollte ihn wirklich nicht überanstrengen, hoffentlich habe ich ihm nicht geschadet.“
„Jetzt hören Sie endlich auf, sich um Benson Sorgen zu machen, ihm geht es ausgezeichnet, das sehen Sie doch. Der Einzige, dem Sie geschadet haben, bin ich, mir hängt der Magen nämlich in den Kniekehlen.“ Sebastian lachte.
„Sie hätten doch auch ohne mich essen können.“
„Mich an den Tisch setzen, wenn mein Hund und meine … meine Schutzbefohlene vermisst werden? Niemals!“
Fleur antwortete nicht, weil sie wusste, dass er sie nur aufziehen wollte.
Zu Hause angekommen, ging sie schnell ins Badezimmer und schloss sich dann Sebastian an, der gleich zur Küche gegangen war. Schinken und Salat hatte er bereits auf den Tisch gestellt, und Fleur brauchte nur noch die Backkartoffeln aus dem Ofen zu holen. Während die beiden sich das leckere Essen schmecken ließen, lag Benson neben ihnen und schnarchte vernehmlich.
„Und was haben Sie für den Nachmittag vor?“, fragte Sebastian höflich und legte das Besteck auf den leeren Teller. Es interessierte ihn wirklich, denn, wie er ehrlich zugeben musste, hätte er den Rest des Tages viel lieber mit Fleur als mit Frank verbracht.
Noch ehe er eine Antwort erhalten hatte, klingelte das Telefon. Sebastian ging zu dem Wandapparat und nahm den Hörer ab.
„Du musst unbedingt bei ihr bleiben, Pat“, meinte er, nachdem er eine Weile zugehört hatte, und blickte zu Fleur. „Wir beide kommen auch allein zurecht, das ist überhaupt kein Problem. Wie bitte?“
Es entstand eine kleine Pause. „Ja, natürlich habe ich sie gefunden, oben am Hang, wie ich vermutet hatte, und beide völlig durchnässt. Benson ist offensichtlich in den Sitzstreik getreten, weil er nicht nach Hause wollte. Es ist ihnen nichts passiert, und beide sind mittlerweile wieder trocken und wohlauf. Vielen Dank für das köstliche Essen, Pat. Und beruhige dich jetzt bitte und warte erst einmal ab, was der Doktor sagt, morgen sieht die Welt bestimmt schon wieder anders aus. Bis dann, Pat.“ Er legte auf.
„Beryl hatte einen Schwächeanfall, und ich habe Pat gesagt, dass wir die nächsten vierundzwanzig Stunden ohne sie auskommen.“
„Selbstverständlich.“ Fleur nickte.
„Im Kühlschrank sollen Steaks und frische Pilze liegen.“ Erwartungsvoll sah er sie an. „Können Sie kochen? Zu meinen Stärken zählt das leider nicht.“
„Dann überlassen Sie es einfach mir.“ Fleur wunderte sich über die vertraute Atmosphäre, die zwischen ihnen so schnell gewachsen war. Es gab keine aggressiven Untertöne und keine emotionalen Spannungen, ganz, wie es bei guten Freunden üblich war.
Eigentlich war das leicht zu erklären, denn als Bruder ihrer besten Freundin war Sebastian sozusagen auch ihr Bruder – das jedenfalls redete Fleur sich ein. „Natürlich kann ich mit Pats Kochkünsten nicht mithalten, doch trösten Sie sich einfach damit, dass der Spatz in der Hand besser ist als die Taube auf dem Dach.“
Er lächelte. „Ich mag Spatzen viel lieber.“
An der Tür drehte er sich noch einmal um. „Ich bin mit Frank oben im Wald verabredet. Kann ich beruhigt gehen, oder wollen Sie Benson zu einem zweiten Spaziergang überreden?“
„Nein, das verspreche ich Ihnen. Ich werde jetzt ein heißes Bad nehmen, damit ich wieder präsentabel aussehe.“ Sie lachte. „Vielleicht sehe ich mir noch eine DVD an, bevor ich mich um das Essen kümmere.“
Ihre Augen trafen sich, und Sebastian war plötzlich mit sich und der Welt zufrieden. Er freute sich darauf, nach der anstrengenden Waldarbeit zu Fleur zurückzukehren, mit ihr zusammen zu essen und sich zu unterhalten – mit ihr allein zu sein.
Einen Moment lang kostete er dieses Gefühl aus, trotz der Gefahren, die sich daraus ergaben. Sich so nach der Nähe einer Frau zu sehnen war er überhaupt nicht mehr gewohnt.
Da musste erst diese außergewöhnliche Freundin Mias kommen und ihm zeigen, was er in der letzten Zeit versäumt hatte.
5. KAPITEL
„Das war ja wirklich eine Überraschung.“ Sebastian streckte die Beine aus. Fleur und er hatten es sich nach dem Essen im Wohnzimmer bequem gemacht. „Mein Steak war nicht ganz durchgebraten, genau so, wie ich es liebe und im Restaurant meistens nicht bekomme. Noch einmal vielen Dank.“
Fleur saß in die Ecke des Sofas gekuschelt. Sie hielt die Augen geschlossen und Sebastians
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