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Mit dir im Paradies auf Erden

Mit dir im Paradies auf Erden

Titel: Mit dir im Paradies auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne James
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Gesicht.
    Fleur fühlte plötzlich großes Mitleid für Sebastian. Er besaß so viel, frei jedoch war er nicht.
    „Sebastian und ich haben immer ein ungewöhnlich enges Verhältnis gehabt. Wir sind uns wesensmäßig sehr ähnlich“, erzählte Rose weiter. „Als mein Mann mich nach unserer Hochzeit mit nach Pengarroth Hall nahm, dachte ich, ich würde es nicht überleben. Ich war einfach nicht für die Rolle der Gutsherrin geboren. Ich bin ein Stadtkind, und obwohl ich natürlich Pengarroth Hall lieben und schätzen gelernt habe, sehnte ich mich insgeheim nach London. Ist das nicht schrecklich? Wie viele haben mich um das Landleben beneidet, doch ich wollte es nicht. Sebastian geht es im Grunde genommen nicht anders.“
    In diesem Moment betraten die beiden Männer den Salon. Nachdem man einige Worte gewechselt hatte, nahm Sebastian Fleurs Arm.
    „Leider können wir nicht zum Essen bleiben, Rose.“ Er lächelte seine Großmutter liebevoll an. „Es hat sich nämlich schon jemand große Mühe mit den Vorbereitungen für unser Abendbrot gegeben.“ Er warf Fleur einen Blick zu. „Doch ich verspreche dir, mit Fleur bald wieder einmal vorbeizukommen.“
    „O bitte!“ Rose strahlte. „Fleur und ich hatten ein gemütliches Plauderstündchen, und du weißt ganz genau, wie ich die Gesellschaft junger Menschen brauche. Nur so halte ich mich fit. Außerdem möchte ich von Fleur noch so viel über das Weihnachtsfest auf Pengarroth Hall wissen, Mia hat mir am Telefon noch längst nicht alles berichtet.“
    Im Auto warf Sebastian Fleur einen kurzen Seitenblick zu. „Du bist so nachdenklich“, meinte er. „Wie hat dir Rose gefallen?“
    „Sie ist eine kluge und außergewöhnliche Frau. Warum nennst du sie übrigens beim Vornamen?“
    „Weil sie für mich nicht das ist, was man sich unter einer Großmutter vorstellt, ich sehe in ihr eher eine Seelenverwandte. Außerdem finde ich, passt der Name Rose perfekt zu ihr. Sie ist mit Sicherheit die glamouröseste Oma der Welt.“
    Sebastian trommelte mit den Fingern auf dem Steuerrad, während er vor einer Ampel hielt. „Bist du mir böse, weil ich ihre Einladung zum Essen abgelehnt habe? Aber mir tat es um das schöne Frikassee leid.“ Alles Lüge, dachte er, er hatte Fleur einfach möglichst schnell wieder allein für sich haben wollen.
    Fleur lächelte, ohne ihn dabei anzusehen. „Natürlich bin ich dir nicht böse! Wie könnte ich auch? Du bist ja mit deiner Arbeit noch nicht fertig.“
    Natürlich war es zum Streichen viel zu spät. Sie waren müde, und nachdem sie gegessen und eine halbe Flasche Wein getrunken hatten, stand Sebastian auf, um sich zu verabschieden.
    Er wollte Fleur nicht in die Verlegenheit bringen, ihm noch einmal das Gästebett anzubieten. Er spürte, wie sich das Blatt zu seinen Gunsten wendete, und wollte einen überstürzten Schritt vermeiden.
    Lächelnd streckte er ihr die Hände entgegen, um sie vom Stuhl hochzuziehen. „Ich muss jetzt gehen, Fleur“, meinte er sanft. „Morgen komme ich wieder und erledige den Rest der Malerarbeiten, und wenn es das Letzte ist, was ich tue.“
    „Bitte lass es nicht das Letzte sein“, bat sie. „Ich …“
    Weiter kam sie nicht. Sebastian zog sie an sich und verschloss ihr die Lippen mit einem Kuss. Eng aneinandergeschmiegt genossen sie die Nähe und körperliche Wärme des anderen, sehnten sich jedoch gleichzeitig nach mehr. Fleur waren ihre Prinzipien plötzlich nicht mehr so wichtig, und sie ließ Gefühle zu, die sie lange unterdrückt hatte. Sie wollte nicht mehr kämpfen, sie wollte nur noch Sebastian spüren.
    Sebastian dagegen bewahrte eisern Selbstkontrolle. Sanft schob er Fleur von sich. „Ich muss jetzt wirklich gehen, Fleur“, wiederholte er. „Morgen früh bin ich wieder da.“
    Fleur schloss die Tür hinter ihm ab und wartete, bis sich das Motorengeräusch seines Wagens in der Ferne verlor. Dann ging sie ins Wohnzimmer und warf sich aufs Sofa.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis sich ihr Puls wieder beruhigt hatte. Tief atmete sie durch. Wenn Sebastian es nur gewollt hätte, hätte er die Nacht mit ihr verbringen können.
    Er hatte es nicht gewollt. Sollte sie darüber lachen oder weinen?

13. KAPITEL
    Am Sonntag beendete Sebastian die Lackierarbeiten ohne weitere Unterbrechung. Am späten Nachmittag blickte er sich zufrieden in der Küche um. „Ich will mich ja nicht loben, aber es sieht wirklich super aus!“
    „Das kann ich nur bestätigen.“ Fleur stand mit verschränkten Armen in

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