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Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Moriarty
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Belinda gebot sich mitten in diesem Gedanken Einhalt und drohte sich erneut in Schuldgefühlen zu verlieren. Moment mal! War ich gerade wirklich erleichtert darüber, dass mein Verlobter tot ist, weil mir damit die Schwiegermutter erspart bleibt? Großer Gott, was fällt mir ein! Ich bin wirklich kein guter Mensch. Tut mir leid, Andy. Es tut mir so wahnsinnig leid.
    Staceys forsche Stimme rettete sie aus ihren selbstquälerischen Gedanken. »Sieh doch mal! Es gab einen logischen Grund, weshalb du am Tag nach Andrews Tod durchgedreht bist. Die genaue Erklärung finden wir bei Google.« Sie hielt inne, um die Suchergebnisse zu studieren, und klickte dann triumphierend den ersten Link an. »Aha. Hier ist die Info, die ich gesucht habe. Das ist der Knackpunkt, die Erklärung, warum du dich wie eine durchgeknallte Verrückte benommen hast!«
    »Du meine Güte, Stacey!« Belinda schüttelte den Kopf angesichts der drastischen Ausdrucksweise ihrer Freundin. »Ich glaube, wir brauchen was zu trinken«, fügte sie dankbar für die Ausrede hinzu. Sie eilte in die Küche, geradewegs auf die harten Getränke zu. Der Alkohol würde den Schmerz betäuben, würde die Leere in ihr vertreiben, die inzwischen viel zu vertraut zu werden drohte, und vielleicht auch ihre vorwurfsvolle innere Stimme zum Schweigen bringen.
    Einige Stunden später saßen die beiden Freundinnen etwas entspannter auf der Couch – zurückgelehnt, umgeben von einer Ansammlung von Gläsern und einer Reihe unterschiedlicher Alkoholika. Belinda musste sich eingestehen, dass sie die meisten Gläser Whisky getrunken hatte. Der Alkohol hatte sie beruhigt und ihr geholfen, vor der vernünftigen, eher nüchternen Stacey Haltung zu bewahren, anstatt sich wie an den Vortagen wie ein Häufchen Elend in Tränen aufzulösen.
    Auf dem Couchtisch neben dem Laptop lag ein Blatt Papier mit Staceys sauberer Handschrift. Fünf Worte standen darauf, die sie dick eingekreist und unterstrichen hatte. Davon ausgehend deuteten Pfeile auf Theorien und Erklärungen für Belindas Verhalten am Abend nach Andys Tod.
    Leugnen
    Wut
    Handeln
    Depression
    Akzeptanz
    Stacey leerte ihr Glas Whisky-Cola und griff nach dem Blatt Papier. »Belinda, ich glaube, ich kann dir dein Handeln an besagtem Abend erklären«, begann sie betont förmlich. Sie räusperte sich und hielt der Freundin das Papier feierlich hin. Belinda verdrehte die Augen, was keine gute Idee war, denn sofort begann sich alles um sie herum zu drehen und die Couch gefährlich zu schwanken.
    Stacey wollte gerade mit ihren Diagnosen fortfahren, als sie von einem Wimmern unterbrochen wurde, das aus dem Wäscheraum zu kommen schien. Sie zuckte zusammen. »Was zum Teufel war das?«
    »Ach, das ist nur das Hundebaby«, sagte Belinda, schlenderte (in leichten Schlangenlinien) zum Wäscheraum und steckte den Kopf durch den Türspalt, um nachzusehen.
    »Moment mal! Du hast den Hund wiedergekriegt?«
    »Habe ich dir das nicht erzählt?« Belindas Stimme klang vollkommen unschuldig.
    »Nein, diese winzige Kleinigkeit hast du vergessen zu erwähnen. Also, wie ist es dazu gekommen?«
    Belinda stöhnte unwillkürlich auf bei der Erinnerung an den demütigenden Anruf, den sie am Morgen nach besagtem Abend erhalten hatte. Allein der Gedanke ließ sie fast schon wieder nüchtern werden.
    *
    »Guten Morgen. Spreche ich mit Miss Belinda Heartford?«
    »Ja, am Apparat. Und wer sind Sie?«
    »Rita von der Notfallklinik Williams Street. Sie haben gestern Abend Ihren Hund bei uns vergessen.«
    »Ach wirklich? Woher wissen Sie, dass es mein Hund ist?«
    »Sie haben der Schwester am Empfang bei der Ankunft Ihre Kreditkarte gegeben. Damit konnten wir die Adresse feststellen. Sie sind früher schon einmal bei uns gewesen. Wir hatten Sie noch im System gespeichert. Und damit waren Sie ganz leicht ausfindig zu machen, Schätzchen.«
    »Was Sie nicht sagen.«
    »Obwohl das bestimmt nicht zu seinen Aufgaben gehört, war Doktor Brookes so freundlich, den Welpen in die Tierklinik an der Cecil Avenue zu bringen. Seine Wunden wurden dort versorgt. Sie können ihn heute Nachmittag abholen.«
    »Gut.«
    »Ich weiß wirklich nicht, wie man auf die Idee kommen kann, ein Tier in ein normales Krankenhaus zu bringen. Das übersteigt offen gestanden mein Vorstellungsvermögen. Ist mit Ihnen so weit alles in Ordnung, Herzchen? Falls Sie Gesprächsbedarf haben sollten … Es gibt einige telefonische Beratungsstellen, an die Sie sich wenden können.«
    *
    Stacey zog

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