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Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Moriarty
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erkundigte sich Evelyn, ob sich die Schwester an jenen Abend erinnere.
    »Du meine Güte, ja. Die Jungs hatten sich sogar Strickjacken und so was angezogen!« Violet lachte fröhlich. »Ich weiß, du hast den Scherz respektlos und blöde gefunden, aber ich habe mich köstlich amüsiert. Ich meine, der Himmel weiß, was die Jugendlichen dazu veranlasst hat, aber man muss sie für den Einfall und ihre Ausdauer bewundern. Sie haben es immerhin fast eine halbe Stunde bei uns ausgehalten.«
    Evelyn sah Violet mit traurigem Lächeln an. »Ja, vermutlich hast du recht.« Komisch, dass dieser Streich erst Jahre später für sie einen Sinn ergab – als es längst zu spät war, herzlich darüber zu lachen.
    Dann holte Violets ruhige Stimme Evelyn in die Gegenwart zurück. »Ev, ich spiele mit dem Gedanken, Mark zu verlassen.«
    Evelyn sah zu ihrer Schwester auf. Sie glaubte, sich verhört zu haben. »Was hast du gesagt?«
    »Ich habe gesagt, dass ich Mark möglicherweise verlasse.«
    Evelyn starrte sie verdutzt an. »Was soll das heißen? Aus welchem Grund?«
    »Ach, du weißt schon … so dies und das …« Violet verstummte und drehte Evelyn den Rücken zu, um die Geschirrspülmaschine einzuschalten.
    »Das ist nicht dein Ernst! Komm, setz dich zu mir und hör auf, an diesen Knöpfen herumzuhantieren. Das musst du mir schon näher erklären.« Evelyn zog die Schwester zum Küchentisch.
    Violet seufzte tief. »Eigentlich wollte ich das gar nicht ansprechen. Du hast schließlich genug eigene Sorgen.Aber ich muss einfach mit jemandem reden.«
    Evelyn nickte ihr aufmunternd zu.
    »Na ja, du weißt, dass es schon immer Krach zwischen uns gab, weil Mark so viel arbeitet. Ich war damals verdammt wütend, als er nicht zuAndysVerlobungsfeier erschienen ist. Und es gab zahllose ähnliche Vorfälle: Unternehmungen am Wochenende mit den Kindern, Sportveranstaltungen und so weiter, an denen er nicht teilgenommen hat. Der Weihnachtstag allerdings war der Gipfel. Alle waren bei uns. Du hast wie derTod auf Latschen ausgesehen und dich mühsam zusammengenommen, um den Tag zu überstehen. Ich hätte Marks Unterstützung, seine Hilfe so nötig gebraucht … Ich wollte für dich da sein. Und er sollte für mich da sein. Aber er begreift das nicht. Und er hat keine Ahnung, wie mir dabei zumute ist. Er merkt es nicht einmal.« Violet verbarg ihr Gesicht in den Händen. »Mein Gott, was sage ich denn da? Bin ich verrückt?«
    Evelyn massierte beruhigend Violets Rücken. »Also gut. Fangen wir von vorn an. Du sagst, er merkt von alledem nichts. Hast du denn je mit ihm über deine Gefühle gesprochen? Weiß er überhaupt, dass du überlegst, ihn zu verlassen? Oder ist das schon das erste Problem?«
    »Nein, nicht konkret.« Violet klang ungewöhnlich kleinlaut.
    »Dann lass dir eines gesagt sein! Nichts überstürzen, meine Liebe. Also, du machst jetzt Folgendes. Du bringst die Kinder dieses Wochenende zu mir, sorgst dafür, dass er keine geschäftlichen Termine hat, und dann fahrt ihre beiden irgendwohin und redet miteinander. Ich muss zugeben, dass mir die Karrieregeilheit deines Ehemannes zu Lasten der Familie schon immer übel aufgestoßen ist. Aber er hat eine Chance verdient. Gib ihm Gelegenheit, sich zu ändern. Du musst ihm wenigstens erklären, dass es ein Problem gibt, ihm freistellen, das Ganze, wenn möglich, auszubügeln. Ich schätze, nach dem Wochenende weißt du, ob es noch eine Ehe gibt, die zu retten sich lohnt.« Evelyn klatschte zufrieden in die Hände. Problem gelöst! »Ist sowieso Zeit, dass ich mal wieder was mit meinen Nichten und Neffen unternehme, ihnen beweise, dass man mit der alten Tante noch Spaß haben kann.«
    Violet nickte. Sie wirkte erleichtert, dass die Schwester die Initiative ergriffen hatte. »Danke, Ev. Ich hätte wissen müssen, dass es allein schon hilft, mit dir zu reden.«
    »Ja, das hättest du. Ich bin immerhin deine große Schwester. Nur weil du sonst immer meinst, mir sagen zu müssen, was zu tun ist, heißt das nicht, dass ich nicht auch für einen Rat gut bin.« Evelyn stand auf, nahm ihre Strickjacke von der Stuhllehne und legte sie sich um die Schultern. Dann griff sie nach ihren Wagenschlüsseln. »Aber glaub ja nicht, dass ich vergesse, was du über mich gesagt hast. Ich meine Weihnachten und dass ich wie derTod auf Latschen ausgesehen haben soll. Das wirst du mir büßen.«
    Violet lächelte. »Das habe ich mir schon fast gedacht.«
    Auf der Heimfahrt war Evelyn seit langem wieder einmal mit

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