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Mit dir ins große Glueck

Mit dir ins große Glueck

Titel: Mit dir ins große Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Buchholz
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für mich, wenn die Mami nicht da ist. Zumindest, solange er Urlaub hat."
       "Und du weißt auch, wo er wohnt?"
       "Natürlich", verkündete Michaela stolz. Sie nannte Gerds Wohnort und berichtete auch, dass er in der Stadt arbeitete. Unbefangen nannte sie noch den Namen des Verlags, bei dem Gerd beschäftigt war, denn er hatte auf dem Zettel mit der Telefonnummer gestanden, den sie auf dem Schreibtisch ihrer Mutter gefunden hatte, ohne jedoch zu ahnen, dass gerade dieser Verlag die Zeitung 'Meine Freundin' herausbrachte. Ihre Briefe an Tante Frieda hatte sie lediglich an den Namen der Zeitung geschickt, so wie sie es auf der letzten Seite der Illustrierten gefunden hatte.
       Walter Saur war zufrieden mit dem, was er erfahren hatte. Also war tatsächlich ein Nebenbuhler aufgetaucht, den es galt, aus dem Feld zu räumen. Und er, Walter, würde all seine Kräfte einsetzen, damit sein Plan auch gelang. Nur musste er den Plan erst einmal ausarbeiten, und dafür brauchte er Informationen. Alles, was wichtig war, um diesem Gerd Wollbach eins auszuwischen. Niemand sollte Melanie bekommen, und vor allem sollte sich keiner ins gemachte Nest setzen.
       "Es ist besser, ich werde dich das letzte Stückchen allein gehen lassen, meine Süße. Wenn irgendetwas sein sollte, weißt du ja, wo du mich findest. Ich habe dir die Telefonnummer vor einiger Zeit gegeben."
       "Und ich habe sie gleich in den Papierkorb geworfen", antwortete Michaela, erleichtert darüber, dass der Vater offensichtlich genug von ihrer Gesellschaft hatte. "Ich gehe dann jetzt." Sie hob grüßend die Hand und rannte davon.
       Walter Saur schob die Hände in die Hosentaschen, drehte sich um und ging den Weg zurück, den er gekommen war. Jetzt konnte er mit der Arbeit beginnen. Er grinste vor sich hin. Schon als Junge hatte er gern Detektiv gespielt. Auch jetzt erschien ihm dieser Gedanke wieder äußerst reizvoll, denn es ging schließlich um einen hohen Preis.
     
    * * *
     
       "Du lebst noch, Herzchen? Ich dachte schon, du wärest einem Anschlag zum Opfer gefallen." Francis Torleif blickte von ihrer Arbeit auf, und der Zorn stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. "Wo hast du bloß gesteckt die ganzen Wochen. Paulchen sagte lediglich, du hättest Urlaub. Nicht ein einziges Mal hast du dich bei mir gemeldet."
       "Ist doch gar nicht wahr, Francis", beteuerte der Redakteur und setzte sich auf die Schreibtischkante. "Ich habe einige Male bei dir angerufen, doch du warst ja nie zuhause, Mädchen." Das war zwar eine faustdicke Lüge, doch er verstand sie so charmant zu verpacken, dass Francis es nicht merkte.
       "Sollte dir entgangen sein, dass ich einen Anrufbeantworter habe? Außerdem musst du auf deinem Anrufbeantworter einige Telefonate von mir haben. Ich habe verzweifelt versucht, dich zu erreichen."
       Gerd, der in der Redaktion wieder Gary war, versuchte ein unschuldiges Gesicht zu machen. Natürlich hatte er das Band abgehört, als er gestern Abend nach Hause gekommen war. Wiederholt hatte Francis angerufen, zuerst fröhlich, freundlich, dann besorgt und schließlich voller Zorn. Um seine Pflicht zu tun, hatte er sofort zurückgerufen, doch Francis war nicht zu Hause gewesen, worüber er natürlich sehr erleichtert gewesen war.
       "Nun, was hast du zu deiner Entlastung zu sagen?"
       "Nichts." Gary zuckte die Schultern. "Was macht dein Bein? Kannst du wieder einigermaßen laufen?"
       Demonstrativ hielt die Frau ihm ihr Gipsbein hin. "Ich laufe so gut, wie es mit so einem Ding eben geht", antwortete sie. "Autofahren ist jedenfalls nicht drin. Zum Glück wohnt Paulchen nicht weit weg von mir, so dass er mich jeden Abend mit nach Hause nehmen kann. Auch morgens klappt es meistens mit dem Zubringerdienst. Willst du jetzt wieder jeden Tag in die Redaktion kommen, oder hast du noch immer Urlaub?"
       "Leider nein", gab der Mann mit süßsaurer Miene zu. "Ich habe meinen Jahresurlaub schon fast verbraucht. Eine Woche bleibt mir noch für den Notfall. Also wirst du wohl oder übel wieder täglich meine Anwesenheit genießen müssen."
       "Kein schöner Gedanke", stimmte Francis trocken zu, "doch ich werde es überleben. Zumindest will ich es versuchen. Irre ich mich, oder hast du dich tatsächlich zum Robin Hood für eine Mutter und ihre Tochter erkoren? In der Redaktion geht ein Gerücht um, das mir gar nicht gefällt."
       "Ich sehe schon, die Buschtrommel funktioniert immer noch ausgezeichnet. Frag bitte nicht weiter,

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