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Mit einer Prise Glück und Liebe

Mit einer Prise Glück und Liebe

Titel: Mit einer Prise Glück und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B O'Neal
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mich einfach mitgerissen.«
    »Seid ihr im Guten auseinandergegangen?«
    »Nein. Unsere Scheidung hat einen tiefen Riss zwischen mir und meiner Familie verursacht.« Ich lecke einen Klecks Kuchenguss auf, um die Bitterkeit zu vertreiben, die ich auch heute noch gelegentlich auf der Zunge spüre. »Er hat mich betrogen, deshalb habe ich ihn vor die Tür gesetzt und in der Firma meiner Eltern gekündigt. Sofia war gerade auf dem College, im ersten Jahr, und ich hatte keine Ahnung, was ich machen sollte.« Ich hebe einen Finger. »Oh, und habe ich schon erwähnt, dass meine Großmutter an Demenz erkrankt war und immer mehr abbaute? Es war ein schlimmes Jahr.«
    »Das kann ich mir denken!«
    Mit dem routinierten Blick der Bäckerin beäuge ich die Krume des Kuchens, und obwohl eigentlich Brote meine Spezialität sind, erkenne ich, wie perfekt er ist – locker und doch fest, mit einer dünnen Schicht Guss obendrauf, bei dem es sich offenbar um weiße Schokolade handelt. Das Ganze scheint förmlich im Mund zu explodieren – eine Symphonie aus Schokolade, Kakao und Vanille. »Oh.« Ich halte mir die Hand vor den Mund. »Hast du den gebacken?«
    Er lächelt. »Schmeckt er dir?«
    Ich schiebe mir noch einen Bissen in den Mund, schließe die Augen und schmecke Vanillekörnchen und die Schokolade, die sich in einer federleichten Krume vereinen. »Da ist irgendetwas … ich kann nicht genau sagen, was es ist.«
    »Muskat.«
    »Ah. Natürlich. Mmm. Ist das dein eigenes Rezept?«
    »Nein, diesen Orden kann ich mir nicht an die Brust heften. Ich habe es in einem Backbuch gefunden und ein bisschen verfeinert. Aber die Grundidee stammt nicht von mir.«
    »Du bist ein fantastischer Koch. Du solltest dir überlegen, in einem Restaurant zu arbeiten.«
    »Nein. Das wäre mir zu anstrengend.« Er nimmt einen Teller aus dem Korb – einen Porzellanteller mit einem blau-gelben Ethnomuster – und legt ein Sandwich, ein Stück Wassermelone und ein weiteres gefülltes Ei darauf.
    »Jetzt, da du das Dessert schon verputzt hast, solltest du etwas Anständiges essen.«
    Ich grinse.
    Das Orchester beginnt zu spielen. »Wie war Sofia als Kind?«, fragt er und richtet einen Teller für sich her.
    »Oh, sie war unglaublich. Sie hat die Tiere durch die Gegend gescheucht und Schule gespielt. Sie hatte ein Kichern an sich, das mich jedes Mal umgehauen hat. Ich war gerade mit der Highschool fertig, und alle meine Freundinnen hatten einen Freund, mit dem sie zum Abschlussball gingen. Aber mich hat das nicht interessiert. Ich wollte jede freie Minute mit ihr verbringen. Sie ist ein ganz wunderbarer Mensch.«
    Eine Frau kommt auf uns zu, langbeinig und mit dieser typischen Eleganz jener Frauen, die sich in ihrem ganzen Leben niemals Sorgen wegen des Geldes machen mussten. »Hallo, Jonah«, schnurrt sie. »Ich dachte mir doch, dass du es bist.«
    Er wird stocksteif. »Hallo, Alex«, sagt er ruhig.
    Sie mustert mich von Kopf bis Fuß, ehe sie offenbar zu dem Schluss gelangt, dass ich keine Konkurrenz für sie bin. Sie geht vor ihm in die Hocke und präsentiert dezent ein Paar wohlgeformter Waden und ihr Dekolletee. »Wie geht es dir so?«
    »Gut. Das ist meine Freundin Ramona. Ramona, das ist Alex.«
    »Hallo«, sagt sie und reicht mir die Hand. An einem Finger prangt ein Topas von der Größe einer Schuhschachtel. »Jonah und mich verbindet eine lange Geschichte.«
    »Ah. Was für ein Zufall«, erwidere ich. »Genauso wie uns auch. Wie lange kennen wir uns jetzt schon, Jonah?«
    Sein Lächeln sagt mir alles, was ich zu wissen brauche. »Fünfundzwanzig Jahre.«
    »Alte Kumpels, hm?«
    Ich sehe Jonah an, der mich ebenfalls ansieht. »So würde ich es nicht ganz bezeichnen.«
    Sie lächelt und schüttelt ihre Mähne. »Tja, du weißt ja, wo du mich findest.« Sie winkt ihm zu und tritt den Rückzug an.
    »Bitte sag mir, dass das keine der Real Housewives of Vail ist«, sage ich. »Ich fände es schrecklich, wenn ich einer Fernsehberühmtheit gegenüber unhöflich gewesen wäre.«
    Er lacht. »Du hast dich tapfer geschlagen.«
    »Eine Affäre, die in die Hose gegangen ist?«
    »Noch nicht einmal eine Affäre. Wir sind ein paarmal miteinander ausgegangen, aber sie ist … nicht der Typ Frau, mit dem ich meine Zeit verbringen möchte.«
    Ich greife nach meinem Sandwich. »Atemberaubend hübsch und reich ist also keine Kombination für dich?«
    Er runzelt die Stirn. »Zu anspruchsvoll und falsche Werte.«
    »Und was sind die richtigen Werte?«
    »Menschen sind

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