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Mit einer Prise Glück und Liebe

Mit einer Prise Glück und Liebe

Titel: Mit einer Prise Glück und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B O'Neal
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Lippen –, »mir liegt dieses Baby mehr am Herzen als alles andere. Es ist, als spiele es plötzlich überhaupt keine Rolle mehr, wie es passiert ist. Das Baby gehört mir. Es ist, als hätte es einen Grund, dass sie hier ist.«
    Die Kellnerin stellte zwei weiße Keramikbecher und einen kleinen Krug Sahne vor uns auf den Tisch. »Möchten Sie vielleicht eine Kleinigkeit dazu essen, Herzchen? Ich habe immer fürchterliches Sodbrennen von Schokolade bekommen, als ich schwanger war.«
    Ich sah auf. Es war das erste Mal, dass mich jemand wie das Mitglied eines Clubs behandelte – des Clubs der Frauen, die gerade schwanger waren oder es schon hinter sich hatten. »Gute Idee. Haben Sie zufällig Apfelkuchen?« Ich sah Jonah an. »Wenn das okay ist? Ich habe nämlich kein Geld dabei.«
    »Oh, der ist steinreich, Herzchen«, sagte die Kellnerin und zwinkerte Jonah zu. »Er kann’s bestimmt verschmerzen.«
    Jonah wurde rot, wie damals, als er den Backgammon-Stein hatte fallen lassen. »Ein Stück Kuchen sollte drin sein. Und da wir schon dabei sind – ich nehme auch eines. Mit Eiscreme. Willst du auch eine Kugel Eiscreme dazu, Ramona?«
    »Ja!«
    »Kommt sofort.«
    Ich rührte meine Schokolade um. »Hast du schon mal eine richtig wichtige Entscheidung getroffen? Wie machst du so etwas?«
    Er holte tief Luft. »Na ja, man muss die Alternativen abwägen und sich überlegen, welche einen wirklich glücklich machen würde. Und welche nicht. Und dann muss man auf sein Bauchgefühl vertrauen. Triff eine Entscheidung, und dann bleib dabei, egal, was passiert. Wenn du dir erst mal sicher bist, dass es das Richtige ist, hinterfrage es nicht.«
    »Ich dachte immer, ich gehe einfach wieder zur Schule und bin dieselbe wie vorher, aber jetzt ist alles ganz anders. Ich glaube, ich muss versuchen, mir vorzustellen, wer ich in zehn Jahren sein werde, und mich fragen, was ich dann will.«
    »Das klingt nach einem guten Plan. Erzähl mir davon, wenn du Lust hast. Mal sehen, wie es sich anfühlt.«
    Ich strich mir das Haar aus dem Gesicht. »Okay, das klingt jetzt vielleicht verrückt, aber ich glaube, wenn ich sie weggebe, werde ich mich für den Rest meines Lebens jeden Tag fragen, was sie tut, wie sie aussieht und ob sie es gut bei ihren Adoptiveltern hat. Andererseits denke ich, dass ich verrückt sein muss, in so jungen Jahren eine solche Verantwortung zu übernehmen. Dann stelle ich mir wieder vor, wie traurig ich sein werde, weil ich nie nach Paris oder Irland werde reisen können, außerdem wird es als alleinerziehende Mutter bestimmt schwierig werden, einen festen Freund zu finden.« Ich nippte an meiner Schokolade. »Aber ich glaube, all das wird mir viel weniger ausmachen, als mein Kind nicht bei mir zu haben.«
    »Also sagt dir dein Bauch, das Baby doch zu behalten.«
    »Mein Herz, mein Bauch und alles andere in mir.«
    Er nickte und musterte mich freundlich. »Klingt so, als wüsstest du ganz genau, was du willst.«
    »Ja, aber wie soll ich das den anderen klarmachen?«
    Die Kellnerin brachte unseren Kuchen, und wir machten uns darüber her. Manchmal redeten wir, manchmal waren wir in freundschaftlichem Schweigen vereint.
    Als Jonah mich nach Hause fuhr, blieb ich noch einen Moment sitzen, um all meinen Mut zusammenzunehmen. »Danke, Jonah.«
    Behutsam strich er mit dem Finger über meinen Oberarm. »Gern geschehen.«
    Einen Moment lang sahen wir einander an. Ich sah seinen Mund und wünschte mir von ganzem Herzen, es lägen nicht all die Jahre zwischen uns, die mich daran hinderten, ihn zu küssen. Vor meinem geistigen Auge flammte das Bild auf, wie es sein könnte. Ich holte tief Luft.
    »Dir wird es nicht schwerfallen, einen Freund zu finden, Ramona. Du bist ein hübsches Mädchen.«
    Mir stockte der Atem. »Ach ja?«
    »Ja«, sagte er und zog seine Hand zurück. »Du solltest lieber reingehen, bevor sie dich holen kommen.«
    Meine Mutter saß auf der hinteren Veranda und rauchte. Über ihr trommelte der Regen auf das Vordach. Sie hatte sich einen von Poppys bunten Pullovern über die Schultern gelegt, der sie winzig wirken ließ. Von ihrem Make-up war kaum noch etwas übrig. Sie stieß eine Qualmwolke aus. »Komm, setz dich zu mir, Ramona.«
    Ich blieb auf der obersten Stufe stehen. »Bitte schrei mich nicht mehr an.«
    »Nein, das tue ich nicht. Ich will dir nur ein paar Dinge sagen. Und du musst mir zuhören.«
    Seufzend ließ ich mich auf den Stuhl neben ihr sinken und legte instinktiv die Hände auf meinen Bauch, als

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