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Mit Familienanschluß

Mit Familienanschluß

Titel: Mit Familienanschluß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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bürgerlichen Moralbegriffe und sagte: »Ich nehme zwei dieser Hosen.«
    Das nennt man den Erfolg der Verkaufspsychologie!
    Verhältnismäßig einfach vollzog sich der Kauf von Schuhen, Pullover, Waikiki-Hemd, Schirmmütze und bunten Söckchen.
    Bei den Jeans wurde es schwieriger – der ›hohe Magen‹ war immer mit zwei bis drei Zentimetern im Wege.
    Endlich fand man einen Kompromiß, eine Hose, die am Bund etwas zu weit, aber mit einem Gürtel zusammenzuziehen war. Die Länge stimmte.
    »Ich habe eben eine absolute Konfektionsgröße«, behauptete Wolters. Nur fehlte den Jeans der ›Biß‹, die das Bein modellierende Enge, bei der man rätseln muß: Platzt die Hose beim Sitzen oder nicht …
    Nach zwei Stunden verließ Wolters die Boutique ›Men's Club‹ wie ein anderer Mensch. Die Jogging-Schuhe verleiteten zu einem anderen Gang, zu einer Art Fußgymnastik. Das winzige Badehöschen unter den Jeans kniff zwar etwas im Schritt, aber das würde sich ›einweiten‹, wie die zauberhafte Elfe in der Boutique erklärt hatte. Das Material schmiege sich an. Dabei hatte sie die Lippen gespitzt, was Wolters bei diesem Thema nun doch etwas unpassend fand.
    Beim Rückweg machte er einen Abstecher zum Auto, packte seine alten Sachen in den Kofferraum, rückte seinen Mützenschirm zurecht und ging dann beschwingt zum Strand. Er hatte das prickelnde Gefühl, daß viele ihm nachblickten, vor allem die Frauen.
    So ist das nun einmal, dachte er mit ein wenig Bitterkeit. Ein paar moderne Fetzen am Leib, und schon ist man ›in‹, wie es so blöd heißt. Die Industrie setzt Wertmaßstäbe, nicht der Geist …
    Trotzdem befand er sich in einer gewissen Hochstimmung, und um ihr noch mehr Ausdruck zu verleihen, blieb er an der Eisbude stehen, kaufte sechs Eis, lieh sich ein Tablett und balancierte die Becher zum Strand.
    Der Aufmarsch der Berufsliebhaber war wieder komplett. Walter und Manfred tobten im Wasser herum, Eva, Gabi und Dorothea spielten wieder Ball – natürlich mit einer Gruppe junger Männer. Es war erstaunlich, wie jugendlich selbst Dorothea durch den Sand hüpfte. Dabei hatte sie in Bamberg immer wieder über ihre Bandscheibe und über Ermüdungschmerzen in den Beinen geklagt. Wie paßte das zu der sportlichen Elastizität, die sie hier an den Tag legte?
    Wolters knöpfte sein Hemd auf, ließ es um die entblößte Brust flattern und zeigte auf diese Weise ein goldenes Medaillon, das er ebenfalls erstanden hatte. Ein Anker à la Dali an einem Goldkettchen war es. Bis heute hatte er so etwas affig gefunden, aber als das Herzchen in der Boutique ihm das Kettchen mit dem Goldanker um den Hals gelegt hatte und er sich und sie im Spiegel betrachtete, fand er diese Mode auf einmal zumindest diskutabel.
    »Sie haben eben die richtig Brust, um dort Anker zu werfen!« hatte das Zwitschermündchen gesagt. Wolters erkannte das nun auch.
    Anker und Kettchen kosteten rund 250 Mark. Na also!
    Ein ganzes Jahr lang gönnte man sich nichts. Alles nur für die Familie! Aber einmal durfte man ja wohl auch an sich selbst denken.
    »Hali-halo-hala, der Eismann ist da!« rief Wolters und trat in den Kreis der Ballspieler. Erst jetzt erkannte Dorothea ihren Mann und ließ die Arme sinken. Gabi lief herzu, und auch Eva verzichtete auf des Weiterspielen und kam angerannt.
    Wolters hielt sein Tablett mit den Eisbechern wie ein Kellner vor sich. »Bitte zugreifen, meine Herrschaften!«
    Der Wind blähte sein offenes Waikiki-Hemd, der Goldanker blitzte auf seiner Brust, die Schirmmütze zwickte etwas, die Badehose kniff noch immer.
    Dorothea starrte ihren Mann entgeistert an. »Wie siehst du denn aus, Muckel?« fragte sie betroffen.
    »Ich habe mir erlaubt, mit der Mode zu gehen …«
    »Wer hat dir denn das angedreht?« rief Gaby völlig respektlos. »Ausgerechnet dir …«
    »Was heißt angedreht? Und was heißt ausgerechnet mir?«
    »Du – und Jogging-Schuhe!«
    »Und das Goldding auf der Brust!« sagte Dorothea mühsam beherrscht.
    »Ein goldener Anker!« bestätigte Hermann Wolters.
    »Die Mütze! Zum Kugeln!« lachte Gabi.
    »Mit dummen Gänsen soll man nicht diskutieren!« erwiderte Wolters steif. »Wer möchte ein Eis?«
    Nun war auch Eva herangekommen und griff nach einem Becher. Sie sagte gar nichts, und gerade auf ein Wort von ihr hatte Wolters sehnsüchtig gewartet.
    »Was halten denn Sie von meinen Neuerwerbungen?« fragte er, als sie schweigend den Deckel vom Eistöpfchen hob.
    »Schick! Sie sehen ganz anders aus. Man muß

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