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Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Titel: Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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die Aufklärung angeht, und das ist mehr, als ich bis jetzt hatte.«
    »Erzählen Sie uns davon«, sagte Diana.
    »Noch nicht, haben Sie bitte Verständnis.«
    »Robert, vielleicht bringt Champagner ihn zum Reden?«
    »Ob er das tut oder nicht, wir werden welchen trinken.«
    Fen begleitete sie zum Witwensitz zurück. Sie gaben ein hübsches Paar ab, fand er; sie würden Jane Persimmons mögen, und Jane würde sie mögen. Zumindest in dieser Hinsicht würde vermutlich alles zu einem guten Ende kommen. Er hakte diesen Teil der Geschichte ab und konzentrierte sich auf die Umstände von Bussys Tod.

Kapitel 19
    Durch einen krummen Trick, den in Erfahrung zu bringen Fen sich nicht verpflichtet fühlte, war Captain Watkyn Labour und den Konservativen darin zuvorgekommen, für die Abschlussveranstaltung am nächsten Abend den besten Saal anzumieten, den Sanford Morvel zu bieten hatte; und er war verhältnismäßig gut gefüllt. Fen thronte auf der Mitte der Empore und machte sich zufrieden Gedanken über die Rede, die er zu halten beabsichtigte, während er so tat, als lausche er Mr. Judds endlosen Ausführungen über die Übel des politischen Parteiensystems. Er war keineswegs überstürzt zu seinem Entschluss gekommen. Alles in allem war er ein netter Kerl, und er war sich im Klaren darüber, dass sein Vorhaben den kleinen Kreis seiner treuen Anhänger zutiefst verstören würde. Dieser Vorbehalt hatte jedoch nur das Gewicht einer Feder, während die Waagschale auf der gegenüberliegenden Seite von seinem Unwillen, gewählt zu werden, und seinem Verlangen, einen durch die politischen Aktivitäten der vergangenen Woche irreparabel geschädigten Verstand reinzuwaschen, niedergedrückt wurde. Ein einziger, unvorhergesehener Schlag würde ihm, so hatte er sich überlegt, geistige Reinigung und politischen Niedergang garantieren. Und obwohl er aller Wahrscheinlichkeit nach nie und nimmer ins Parlament gewählt werden würde, galt es, jedes drohende Risiko dieser Möglichkeit ein für allemal auszuschließen. Wie er herausgefunden hatte, war es gar nicht so einfach, mit der Verwaltung eines Kronlandes beauftragt zu werden, nur um sich für das Parlament zu disqualifizieren, und er wollte keinesfalls Gefahr laufen, im intellektuellen Vakuum von Westminster eingekerkert zu sein, und sei es nur für eine so kurze Zeitspanne wie drei Jahre. Er saß da und rüstete sich im Geiste gegen diese selbst heraufbeschworene Plage.
    Und so kam es, dass sich Fen, als Mr. Judd zum Ende gekommen war, erhob und für eine Weile die Reihen von höflich erwartungsvollen Gesichtern unter sich mit einer Befriedigung musterte, die er in seinem ganzen Leben noch nicht verspürt hatte. Und als er seinen Überblick beendet und die allgemeine Verwirrung im Voraus genossen hatte, ließ er die Bombe platzen.
    »Oft bekommt man zu hören«, sagte er, »die Engländer bildeten unter allen Nationen eine Ausnahme, was ihr gutes Gespür in politischen Fragen angeht. Die Wahrheit ist aber, dass die Engländer kein besseres Gespür in politischen Fragen besitzen als jedes Eisbärenrudel. Ich selbst bin der lebendige Beweis dafür. Noch vor wenigen Tagen habe ich diesem Wahlkreis so unvergleichlich idiotische Ideen und Vorhaben aufgetischt, die zu erdenken, wie ich mir schmeichle, schon eine Meisterleistung an sich war. In dem, was ich verkündete, glimmte nicht ein Funken Verstand, und ich kann mich an kaum einen Irrtum erinnern, egal wie uralt und obskur, den ich in meinen Reden ausgelassen hätte. Einige, das gebe ich schon zu, haben an meinem Gequassel herumgenörgelt; ihre Kritik bezog sich jedoch auf die Oberfläche, nicht auf die schwachsinnigen, meinen Reden zugrunde liegenden Prinzipien. Zu denen zählte neben anderen lächerlichen Annahmen die Vorstellung, die Menschheit mache Fortschritte, sowie jene törichte Verfälschung der christlichen Ethik, die besagt, ein jeder sei für das Wohlergehen eines jeden anderen verantwortlich. Solche trüben Trugschlüsse brachte ich vor, und alle fielen darauf herein. Und ich tendiere zu der Ansicht, dass die hier zur Schau gestellte Beschränktheit nicht unrepräsentativ ist, was die britische Gesamtbevölkerung angeht, ist doch ihre Vorliebe dafür, hirnlose Größenwahnsinnige in die Schlüsselstellungen der Macht zu befördern, letztlich auf denselben Mangel von Verstand zurückzuführen.«
    Er hielt inne und blickte wohlwollend auf sein Publikum hinunter. Entsetztes Schweigen hatte sich breit gemacht, aber noch

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