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Mit Haut und Haar (German Edition)

Mit Haut und Haar (German Edition)

Titel: Mit Haut und Haar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofia Hartmann
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dahinter steckt. Die Polizei hat mir gesagt, die Haare der Frau wären ziemlich auffällig, sehr lang, in einem feurigen Rot und sehr lockig trotz der Länge. Könnte ja gut auf mich zutreffen, nicht? Also so abwegig war ja der Verdacht gar nicht.«
    »Doch, eigentlich schon. Du wärest niemals so dumm und würdest deine Haare so offen zeigen, wenn du so eine Nummer durchziehen würdest. Patrizia, es tut mir so leid, dass du verdächtigt wurdest. Es tut mir noch mehr leid, dass ich mich danach nicht bei dir gemeldet habe. Ich hätte dich anrufen müssen.«
    »Ja, das hättest du«, sagte Patrizia. »Aber andererseits kann ich mir vorstellen dass dein Nervenkostüm derzeit nicht das Beste ist und du wahrscheinlich ziemlich durcheinander bist.«
    »Patrizia, das mit dem Hund ... das war die Hölle. Ich hab den Hund wirklich geliebt. Er war so ein guter Hund und noch so jung, nicht mal ein Jahr alt konnte er werden. Und er ist so qualvoll gestorben. Und danach – die zwei Männer von der Pietät, die zu uns bestellt worden waren um meine Leiche abzuholen. Das war grauenhaft. Mich hat es geschüttelt, so makaber fand ich das. Als sitzt da draußen tatsächlich jemand, der auf meinen Tod hofft. Aber für was? Um sich dann Daniel schnappen zu können?«
    Patrizia räusperte sich. »Hör mal, die Sache mit den Haaren ... du glaubst doch nicht im Ernst, dass die Frau, wer immer das ist, wirklich solche Haare hat? Ich tippe eher auf das Gegenteil. Sie hat sich praktisch unkenntlich gemacht. Hast du einen Verdacht, irgendeinen?«
    Clarissa schüttelte den Kopf.
    »Nein. Ich komme nicht drauf. Ich denke schon seit Monaten, dass es nur jemand aus Daniels Firma sein könnte, denn mit dem neuen Job ging dieser Terror los – jedenfalls kurz darauf. Vielleicht hat ihn da eine Frau angeschmachtet und er hat nicht drauf reagiert. Wer weiß, was sie sich einbildet, vielleicht meint sie, wenn ich aus dem Weg geräumt bin, dann würde er sie bemerken, ich weiß doch auch nicht. Aber irgendwie... Daniel ist total misstrauisch und er achtet auf alles, was seine Mitarbeiter so sagen und tun, aber ihm fiel bisher nichts Besonderes auf. Eher gar nichts. Und letztlich ist es wahrscheinlich auch niemand aus der Firma. Die sind alle total nett, ich habe ja die gesamte Belegschaft kennen gelernt. Alles sehr offen, freundliche Leute. Die einzige, die da anfangs total schräg war, ist seine Sekretärin. Sie wirkte kalt, unfreundlich und völlig desinteressiert an einem guten Verhältnis zu ihren Kollegen. Daniel sagt allerdings, sie sei fachlich eine Nummer eins und rein menschlich hätte sie sich inzwischen auch ganz anders entwickelt. Wahrscheinlich war sie nur unsicher, denn sie war ja auch neu. Wahrscheinlich ist es jemand, den wir niemals vermuten würden – eine Nachbarin vielleicht. Eine Bedienung in dem Restaurant, in dem Daniel mittags essen geht. Es kann jeder sein.«
    »Und was war jetzt der Anlass dafür, dass du aus Köln geflohen bist und hier her gekommen bist?«
    »Jetzt gibt es sogar eine Anzeige in der Zeitung. Vollbusige Frau sucht Spielgefährten ohne finanzielle Interessen, du verstehst? Mein Telefon hat sich heiß geklingelt. Und ich sag es mal so, Patrizia, ich bin nicht mehr fünfzehn, sondern eine erfahrene Frau, Männer, die auf Grund einer Anzeige bei mir anrufen und mir Angebote machen, verängstigen mich nicht. Aber das war sozusagen wohl das Tüpfelchen auf dem i. Ich musste weg. Ich musste dort weg, und zwar sofort. Ich hatte plötzlich das Gefühl, es in diesem Haus, in dieser Stadt, einfach nicht mehr auszuhalten. Ganz ehrlich gesagt, habe ich Angst dass diese Frau sich als Nächstes an einem meiner Kinder vergreift. Vor allem, was mich rasend macht ist die Tatsache, dass es offenbar jemand ist, der uns gut kennt. Der was von meiner Geliebten mit den langen, roten und lockigen Haaren weiß. Oder glaubst du etwa, dass das ein Zufall ist? Sieht mir so aus, dass da jemand ganz absichtlich den Verdacht auf dich lenken will. Ich habe einfach nur noch Angst.«
    »Kann ich verstehen.« Die Kinder hörten aufmerksam zu und jetzt erst fiel es den beiden Frauen auf, dass Patrizia seit Minuten Clarissas Hand in einer liebevollen, zärtlichen Geste zwischen ihren eigenen Händen hielt. Patrizia fühlte sich ertappt und zog ihre Hände zurück.
    »Für euch beide muss das die Hölle sein«, sagte sie mitfühlend.
    Charlotte wirkte sehr traurig. »Am schlimmsten war das mit Sparky«, sagte sie leise. Patrizia nickte und legte

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