Mit Haut und Haar (German Edition)
Mund genommen hatte. An diesem Abend verspürte sie Lust dazu. Zärtlich ließ sie ihre Zunge über seinen Penis fahren, schob mit den Lippen die Vorhaut zurück und saugte ihn schließlich langsam, Stück für Stück in sich hinein. Aus den Augenwinkeln konnte sie erkennen, wie Daniel angestrengt zur Decke starrte und schließlich die Hände vors Gesicht schlug, während er schwer atmete.
»Ich halte das nicht lange aus«, hörte sie ihn gerade noch sagen und fast im gleichen Moment ergoss er sich in ihrem Mund. Sie schluckte seine Flüssigkeit herunter und lachte, tauchte wieder auf und wischte sich über den Mund.
»Mensch Clarissa, du kannst dir nicht vorstellen wie geil du mich machst«, stöhnte er, packte sie an den Armen und drückte sie mit dem Rücken ins Kissen. »Du kannst auf das Vorspiel verzichten«, seufzte sie, und wieder ertönte das heisere Lachen. »Fick mich einfach.«
Daniel ließ es sich nicht zweimal sagen. Er legte ihre Beine über seine Schultern, schob ihr ein Kissen unter den Po und nahm sie hart, so hart wie er es immer getan hatte, wenn er voller Leidenschaft war, wenn er es kaum noch aushielt, wenn er, so wie in diesem Moment, am liebsten in sie hineinkriechen würde, um sie komplett zu erfüllen. Ein erleichtertes, lautes Stöhnen und das heftige Zucken ihrer Vagina verrieten Daniel, dass sie fertig geworden war und er sich auch nicht länger beherrschen musste. Erschöpft fiel er auf die Seite, kuschelte sich noch immer nach Luft japsend an sie und schlief zwei Minuten später ein. Clarissa hielt ihn noch lange im Arm und kraulte nachdenklich mit den Fingern in seinen Haaren. Was sie mit Patrizia trieb, war und blieb Betrug. Und sie spürte ein schlechtes Gewissen, aber andererseits wusste sie auch, sie hatte die Kraft nicht, um sich von Patrizia zu lösen. Noch nicht. Ob Daniel sich ähnlich gefühlt hatte? Hatte diese Anita ihm vielleicht auch eine innere Stärke gegeben, die sie, Clarissa, ihm zu dieser Zeit nicht hatte geben können? Erneut verzog sich ihr Gesicht schmerzhaft. Sie liebte ihn so sehr, und auch wenn sie selbst zur Zeit keinen Deut besser war als er, auch wenn sie jetzt, nach der Sache mit Patrizia absolut keine Berechtigung mehr hatte, ihm seinen Betrug vorzuwerfen, es schmerzte sie noch immer was er getan hatte.
-13-
Daniel atmete noch einmal tief ein, bevor er die Tür zu dem Café in der Frankfurter Innenstadt öffnete, in dem er verabredet war. Es war kein kleines Café und er hatte mit Absicht dieses gewählt. Nicht nur weil es leicht zu finden war, sondern auch weil es groß genug war, damit man als Person unter so vielen Menschen nicht besonders auffiel.
Es war früher Nachmittag und das Café war nicht besonders voll. Aber weil es so groß war, musste Daniel sich erst einmal sammeln um sich einen Überblick verschaffen zu können. Sie war noch nicht da. Zielstrebig steuerte er auf einen freien Tisch recht weit hinten in einer Ecke zu.
Er bestellte eine Tasse Kaffee bei der Kellnerin und blickte nervös immer wieder zur Tür. Schließlich holte er sein Smartphone aus der Tasche, rief seine privaten E-Mails ab und surfte ein bisschen im Internet. Er hasste es, wenn er warten musste. An diesem Tag hasste er es noch viel mehr, denn alleine dass er überhaupt hier saß war etwas, was eigentlich gar nicht sein durfte.
Fünfzehn Minuten später als verabredet nahm er plötzlich einen Duft wahr, der ihm sehr vertraut erschien.
»Anita,« begrüßte er sie. Höflich stand er auf um ihr die Hand zur Begrüßung zu reichen, ganz auf Distanz bedacht.
Anita warf lachend und mit einer schwungvollen, gekonnten Bewegung ihre Haare nach hinten. »So sehr auf Abstand?« lachte sie.
Auch Daniel lachte, aber es war ein hilfloses, verlegenes Lachen. Anita machte einen Schritt auf ihn zu und presste sich an ihn, küsste ihn rechts und links um gleich darauf ihm gegenüber Platz zu nehmen.
Ihre Augen glänzten. Gut sah sie aus. Viel zu gut.
»Dir geht es gut, wie ich sehe,« sagte Daniel.
»Ja,« antwortete sie und schenkte ihm erneut ein strahlendes Lächeln. »Es geht mir sogar so richtig gut. Zumindest beruflich. Doktor Dressler und ich haben uns sozusagen voneinander getrennt. Ich arbeite jetzt nicht mehr im Sekretariat, ich bin im Vertrieb.«
Elegant schlug sie ihre Beine übereinander und winkte selbstbewusst die Kellnerin heran. »Einen Kaffee bitte! Und Sie haben vorne in der Theke Schokoladentorte stehen, davon hätte ich gerne ein Stück.«
»Gerne,«
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