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Mit heißer Nadel Jagd auf Kids

Mit heißer Nadel Jagd auf Kids

Titel: Mit heißer Nadel Jagd auf Kids Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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wird sich des Goldes bemächtigen.
Aber Jürgensen und Fischer sind schon lange darauf scharf. Deshalb haben sie
sich Kastl gefügig gemacht. Vielleicht war das ein vorbereiteter Plan, und nur
aus diesem Grunde ließen sich die beiden ins hiesige Gefängnis versetzen, was
ansonsten kein begehrter Arbeitsplatz ist. Kastl hat ihnen beschrieben, wo das
Gold versteckt ist, nämlich im Wald. Aber dort gleicht jeder Quadratmeter Boden
dem andern, jedenfalls wenn man Schatzsucher ist. Die Suche war vergeblich. Und
plötzlich drängt die Zeit. Denn Willinger ist ausgebrochen und könnte ihnen
zuvorkommen. Also müssen sie höchstes Risiko eingehen. Das heißt, sie schleusen
den kranken Kastl hinaus. Wahrscheinlich haben sie ihm sonst was versprochen.
Er macht also mit. Er will ihnen das Versteck zeigen. Aber dazu kommt es nicht
mehr. Denn der Operierte macht schlapp. Sie halten ihn für tot. In ihrer Panik
wollen sie ihn im Wald zurücklassen. Dann besinnen sie sich anders. Jedenfalls
lässt sich der heimliche Spaziergang nur mit Mühe vertuschen. Aber sie können
Kastl in sein Bett zurückbringen. Niemand im Ausflugshaus hat den Ausflug
bemerkt. Dass der Arzt mit ihnen unter einer Decke steckt, halte ich für
unmöglich. Jetzt schwitzen die beiden Blut und Wasser. Denn die Begegnung mit
euch hat Alarm ausgelöst.“
    „Genau das denken wir auch“,
sagte Tim. „Ja, das denk... Also ist alles klar. Das Gold ist im Wald
vergraben. Um es auszugraben, hätte man einen Spaten gebraucht. Deshalb der
neue Spaten. Wusste man denn, dass das Goldversteck hier in der Gegend ist?“
    Ruritzli schüttelte den Kopf.
„Das wurde nicht mal vermutet.“
    „Jetzt ist es Gewissheit.“
    „Ja. Aber die beiden
Justizbeamten sind gewarnt. Sie werden vorsichtig sein und nichts mehr
riskieren. Und Kastl braucht eine Zeit der Genesung.“
    „Trotzdem hat sich das Gold die
längste Zeit ausgeruht“, sagte Tim. „Denn der Ausbrecher Willinger wird
herkommen. Oder er ist bereits da und hat den Schatz schon gehoben: 40 Kilo
Gold! Wenn er die weit schleppt, klatschen die Bandscheiben in die Hände.
Vielleicht klaut er ein Auto.“
    „Oder er hat einen Helfer“,
warf Gaby ein, „jemanden, der ihn und das Edelmetall verstecken kann.“
    „Nach menschlichem Ermessen
kann er noch nicht hier sein“, sagte der Inspektor. „Heute früh wurde er in
Zürich gesehen, wo er leider untertauchte, ehe Kollegen zur Stelle waren. Aber
wenn er sich beeilt, müssen wir heute Nacht mit ihm rechnen.“
    „Sie brauchen nur noch den Wald
zu umstellen“, lachte Tim. „Dann haben Sie den Kerl.“
     
    *
     
    Den Nachmittag verbrachten Tim
und Gaby im Pferdestall. Sie halfen dem Knecht. Gaby striegelte die Ponys. Tim mistete
aus. Eine Stute hatte kürzlich ein Fohlen geboren. Gaby war hingerissen. Gegen
Abend kam kühler Wind auf, und der Himmel verdunkelte sich. Aber der Knecht
meinte, regnen werde es erst morgen. Ein Trost war das nicht. Denn auch morgen
war ein Ferientag.
    Nachdem sie geduscht und einen
Teil des Stallgeruchs abgeseift hatten, trafen sie sich im Blauen Salon.
    „Ich hab’ eine Idee“, meinte
Tim, „weil mir das mit diesem Willinger keine Ruhe lässt. Ist ja Sache der
Polizei, aber... Nach wie vor überzeugt mich deine Idee, dass er sich bei einem
Komplizen verstecken muss. Mit einem geklauten Wagen rumzugurken, wäre viel zu
riskant. Und mit 80 Pfund Gold unterm Arm spaziert man nicht durch die Gegend.
Deshalb! Aber, denke ich mir, wenn er keinen Komplizen hat, dann tut’s auch ein
Opfer.“
    „Opfer? Du meinst jemanden, den
er bedroht?“ Gaby hob die Brauen.
    „Exakt. Am besten ist jemand,
der mächtig Angst vor ihm hat. Der so zittert, dass er keine Gegenwehr wagt.
Pfote, diese Agathe Busch wohnt hier. Damals war sie seine Geisel. Sie erlitt
einen Schock. Sie ist nicht mehr voll arbeitsfähig und leidet an Alpträumen. So
genau wird Willinger das zwar nicht wissen. Aber wie er mit ihr umspringen
kann, das hat er bestimmt in Erinnerung. Sie wäre eine Anlaufstelle. Darauf müssen
wir Ruritzli hinweisen. Weiß man denn, ob er selbst darauf kommt.“
    Tim blickte durchs Fenster.
Draußen wurde es dunkel. „Ob er noch im Dienst ist?“
    Das Hotel verlieh Fahrräder.
Tim und Gaby strampelten mit Eile. Als sie das Polizei-Quartier erreichten,
begann es zu regnen. Der Knecht des Hotels hatte sich geirrt.
    Ruritzli stand im Wachlokal, an
einen Aktenschrank gelehnt und schlürfte Tee, diesmal aus einer antiken Meißner
Tasse, die aber

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