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Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite

Titel: Mit Herz und High Heels - Clark, B: Mit Herz und High Heels - The Overnight Socialite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridie Clark
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Worte hatten so endgültig geklungen, dass Dottie nicht wagte, das Thema weiterzuverfolgen. »Wenn hier jemand für Unannehmlichkeiten gesorgt hat, dann war er das, nicht Sie, meine Liebe.« Sosehr sie sich auch wünschte, es wäre anders, musste sie sich eingestehen, dass Wyatt das Mädchen, das da gegenüber am Tisch saß, womöglich gar nicht verdiente. Sie war fleißig, bescheiden, loyal, wissbegierig – alles, was er immer gesucht hatte, und worum Dottie für ihren Sohn gebetet hatte -, aber er hatte sie belogen und betrogen.
    Still schaute Dottie sich in dem exklusiven Klub um, der nur Mitglieder einließ und ihr immer wie ein ruhiger, sicherer Hafen erschien und beinahe zu ihrer zweiten Küche geworden war. Die meisten der anwesenden Damen kannten Lucy Ellis, entweder persönlich oder aus den Gesellschaftsspalten der Zeitungen, aus denen sie dank Wyatt inzwischen kaum noch wegzudenken war. Schon in wenigen Tagen würden die Leser alles über ihre wirkliche Herkunft erfahren. Sie würden die fiesen Klatschgeschichten lesen, die dieses schäbige, allgegenwärtige Luder Cornelia Rockman über Lucy verbreitete. Dottie war entschlossen, ihren Teil dazu beizutragen, dass die Leute Lucys angeborenen Charme und ihren Sinn für Anmut und Eleganz erkannten.
    Und außerdem klang ihr Plan sehr amüsant. »Wie wäre es, wenn Sie und Eloise morgen vorbeikämen und wir in Ruhe die Einzelheiten besprächen«, schlug Dottie vor. Sie hatte sich immer eine Tochter gewünscht. Und sie würde ganz sicher nicht denselben Fehler machen wie ihr Sohn.

    »Och, ich warte einfach hier«, murmelte Wyatt nonchalant und schlenderte durch die Lobby von Eloises Haus auf das kleine Sofa zu, das dort stand. Soweit er wusste, wohnte Lucy noch bei Eloise, und wenn es sein müsste, würde er den ganzen Tag dort campieren und darauf warten, dass sie runterkam und sich seine aufrichtige, von Herzen kommende Entschuldigung anhörte.
    »Tut mir leid, Sir, aber das geht nicht.« Der Portier, ein grauhaariger Gentleman Mitte fünfzig, schaute ihn streng an. »Die junge Dame wünscht nicht, Sie zu sehen. Das hat sie mehr als deutlich gemacht.«
    Verflucht.
    Vielleicht konnte er ja an die romantische Ader des Portiers appellieren. »Ich muss etwas wiedergutmachen. Ich habe einen unverzeihlichen Fehler gemacht, aber Lucy bedeutet mir sehr viel.«
    »Nun ja, Lucy ist ja auch eine außergewöhnliche junge Frau. Gibt sich immer Mühe, mich zum Lachen zu bringen.«
    »Dann verstehen Sie sicher auch, warum sie mir so fehlt!« Vielleicht klappte es ja. Er war sich nicht ganz sicher. »Ich kann nicht schlafen, nicht essen – ich muss immer daran denken, was ich ihr angetan habe.« Es war irgendwie eine große Erleichterung, einem wildfremden Menschen sein Herz auszuschütten. Der Portier nickte; es schien, als spürte er, welche Höllenqualen Wyatt durchlitt.
    »Sie können trotzdem nicht hier sitzen bleiben«, entgegnete er trocken.
    »Ach, kommen Sie, Mann!« Frustriert und mit finsterer Miene marschierte Wyatt zur Tür. Der Kloß in seinem Hals schien dicker denn je. Er musste sich etwas anderes einfallen lassen, um Lucy zu zeigen, wie leid es ihm tat.
    »Und vielleicht halten Sie sich ein bisschen zurück mit
den Blumen«, rief ihm der Portier hinterher. »Die Damen haben Wichtigeres zu tun, als sich alle zehn Minuten vom Blumenboten stören zu lassen. Das können Sie Ihrem Freund Peters auch gleich ausrichten. Keine Ahnung, was die ganzen Rosen sollen. Er hätte schon vor Jahren um Miss Carltons Hand anhalten sollen.« Gesenkten Hauptes trottete Wyatt aus dem Haus.
     
    »Wyatt klingelt ständig bei mir an«, sagte Mallory und stützte beide Ellbogen auf die verzinkte Schreibtischplatte in ihrem Büro in Midtown. Sie schaute Lucy durchdringend an, die sich gerade neben Eloise in einen der Besucherstühle gesetzt hatte.
    »Ach, tatsächlich?« Lucy erwiderte Mallorys Blick, ohne mit der Wimper zu zucken, und ließ sich weder von der Erwähnung seines Namens noch von seinem Einsatz für sie irritieren. »Tja, dann weißt du ja vermutlich auch, warum wir hier sind. Cornelia hat uns von dem Artikel erzählt.«
    Mallory runzelte die Stirn und biss sich auf die Unterlippe. »Ich mag dich. Und mir gefällt die Vorstellung, dass du die ganzen eingebildeten Schnösel, die meine Zeitschrift kaufen, an der Nase herumgeführt hast. Aber ich kann dir nur dasselbe sagen, was ich Wyatt jedes Mal erzähle. Hier geht es ums Geschäft. Ich muss an unsere Verkaufszahlen

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