Mit jedem glühenden Blick
an.
Ashley schüttelte den Kopf. Einer der härtesten Männer von ganz Texas zitterte bei dem Gedanken, dass ein Kind anfangen könnte zu weinen? Wer hätte das gedacht.
"Alle Kinder weinen von Zeit zu Zeit, Jake. Es ist nicht das Ende der Welt. Geh und mach den Kaffee, den du mir versprochen hast, und ich sehe, was ich tun kann."
Jake nickte und ging, und Ashley schaute vorsichtig ins Zimmer. Die Kleine saß in der Mitte des Bettes und hatte den Arm voller Kuscheltiere.
Ashley atmete tief durch und setzte ein Lächeln auf. "Guten Morgen, Heather", sagte sie fröhlich, als sie das Zimmer betrat. "Wie geht es dir heute Morgen?"
Heather starrte sie mit großen Augen an und umschlang ihre Stofftiere noch fester.
"Ich kenne dich nicht", sagte sie mit zitternder Stimme. "Wo ist meine Mommy?"
Um Heather Zeit zu geben, sich an sie zu gewöhnen, ging Ashley zum Fenster und zog die Vorhänge auf, so dass das Sonnenlicht ins Zimmer fiel. Sie drehte sich um, ging zum Bett und setzte sich ans Fußende.
"Ich heiße Ashley und deine Mommy hat dich letzte Nacht hier gelassen, damit du Zeit mit deinem Daddy verbringen kannst." Verstand eine Dreijährige all das? Ashley hoffte, sie sagte das Richtige zu Heather, ohne sie noch mehr aufzuregen.
Heather schaute sie einen Moment lang stirnrunzelnd an. "Ich habe keinen Daddy."
Die Worte trafen Ashley ins Herz. Das würde das Zusammentreffen mit Jake noch schwieriger machen, als sich vorgestellt hatten.
"Sicher hast du einen", erwiderte Ashley sanft. "Er ist sehr glücklich, dass du zu ihm gekommen bist, und er kann es kaum abwarten, dich zu sehen. Möchtest du ihn kennen lernen?"
Heather starrte auf ihren Stoffhasen. Als sie den Kopf wieder hob, glitzerten Tränen in ihren Augen. "Ich muss mal."
"Oh, natürlich." Warum hatte sie nicht selbst daran gedacht? "Siehst du die Tür dort? Du hast dein eigenes Bad. Brauchst du Hilfe?"
Heather schüttelte den Kopf, rutschte aus dem Bett und lief ins Badezimmer, wo sie die Tür fest hinter sich schloss.
Ashley ließ die Schultern sinken. Was wusste sie schon über kleine Mädchen? Selbst mal eins gewesen zu sein, war nicht gerade die nötige Qualifikation, um einem verängstigten Kind dabei zu helfen, sich an eine fremde Umgebung zu gewöhnen. Sie hörte die Toilettenspülung und dann Wasser laufen. Jemand hatte Heather gut erzogen.
Als sie schließlich aus dem Bad kam, versuchte Heather ihre Pyjamahose hochzuziehen, die sich mit ihrem Slip verheddert hatte.
"Brauchst du Hilfe, Sonnenschein?"
Heather hielt inne und sah auf. "Ich bin Heather, nicht Sonnenschein."
"Ich finde, du siehst aus wie der Sonnenschein mit deinem gelben Pyjama, deinen hübschen blonden Locken und den blauen Augen. Sonnenschein ist wie ein Kosename."
"Oh."
Heather löste ihr Problem, indem sie die Hose einfach auszog.
Ashley stand auf und ging zum Schrank. "Lass uns mal schauen, ob wir etwas zum Anziehen für dich finden, okay?"
Heather folgte ihr. "Du hast Sachen in deinem Haus, die mir passen?"
Ashley fand, dies war nicht der richtige Zeitpunkt, um die Besitzverhältnisse zu zuklären. "Deine Mommy hat deine Sachen mitgebracht", erwiderte sie und öffnete eine Schublade. Sie nahm eine blaue Hose und ein rosa T-Shirt heraus. Der Duft von frischem Kaffee drang in ihre Nase, und sie dankte Jake im Stillen.
"Wie wäre es hiermit?" Sie hielt die Sachen hoch.
Heather schüttelte den Kopf. "Das ist nicht richtig", sagte sie und schaute in die Schublade. Als sie nicht das fand, was sie suchte, öffnete sie andere Schubladen und zog schließlich eine rosa Hose heraus, die tatsächlich zum T-Shirt passte.
Während Ashley Heather beim Anziehen half, flüsterte die Kleine: "Wo ist mein Daddy?" Sie schaute sich nervös um.
"Er ist unten in der Küche. Wir gehen zu ihm, sobald du angezogen bist."
Ashley war erleichtert, dass Heather sich ein wenig entspannte, nachdem sie angezogen und ihr Haar gebürstet war. Als Ashley ihr die Hand hinstreckte, ergriff das Kind sie ohne zu zögern, und Ashley hatte das Gefühl, einen großen Sieg errungen zu haben.
Sie waren am Fuß der Treppe angekommen und gingen auf die Küche zu, als Heather meinte: "Das ist ein altes Haus, oder?" Sie sah sich neugierig um. "Ist mein Daddy auch alt?"
Ashley unterdrückte ein Lächeln. "Na ja, das hängt davon ab, was du als alt ansiehst."
Bevor Heather noch weitere Fragen stellen konnte, betraten sie die Küche. Heather blieb abrupt stehen und starrte Jake an, der an der Arbeitsplatte
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