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Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Titel: Mit jedem Herzschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Blick fest auf die Fahrbahn gerichtet.
    Er kramte den Kassettenrekorder hervor, den Rafe ihm gegeben hatte. Ein kleines billiges Gerät, das mindestens fünfundzwanzig Jahre alt war. Aber für seine Zwecke genügte es.
    „Wenn es dich nicht stört“, meinte er, „würde ich gern die Informationen aufsprechen, die ich über Richters Unternehmungen gesammelt habe.“
    „Für den Fall, dass du deinen Bericht nicht mehr persönlich abliefern kannst?“, fragte Carrie und sah ihn kurz an.
    Er nickte. „Richtig.“
    „Aber das wirst du.“
    „Ja.“ Er legte mehr Überzeugung in seine Stimme, als er empfand. „Trotzdem – für den Fall, dass ich mich irre. Ich würde es mir nie verzeihen, meine Informationen nicht aufgenommen zu haben.“
    „Rafe denkt, dass wir keine Chance haben, nicht wahr?“
    Wir. Das Wörtchen gefiel Felipe. Es bewies ihm, dass sie auf seiner Seite stand. „Mein Bruder ist ein Pessimist“, entgegnete er.
    „Aber du nicht.“
    „Wir sind noch am Leben, oder? Gegen jede Wahrscheinlichkeit schlagen unsere Herzen noch. Entweder wir haben viel Glück, oder Gott hat einen guten Grund, uns am Leben zu halten.“
    „Gott?“ Sie drehte sich fragend zu ihm um.
    „Glaubst du nicht an Gott? Irgendeinen Gott? Eine höhere Macht, die über uns steht?“
    Sie wandte sich wieder der Straße zu, als wäre sie peinlich berührt. „Oh – ich weiß nicht.“
    „Wirklich schade.“ Felipe musterte ihr Profil. Er mochte es, wie ihre Nase an der Spitze leicht nach oben zeigte. „Ich habe meinen Glauben in Zeiten wie diesen immer als hilfreich empfunden.“
    Erneut warf sie ihm einen Blick zu. „Ich bin … überrascht.“
    Felipe lächelte. „Gut. Es gefiele mir gar nicht, dich zu langweilen.“
    Caroline lachte. Der tiefe raue Klang löste eine Hitzewelle in seinem Bauch aus, die sich blitzschnell bis in die Finger und Zehen ausbreitete. Oh Mann. Schusswunde hin oder her: Er hätte in diesem Moment seine Seele für eine Chance verkauft, das zu Ende zu bringen, was sie mit dem Kuss in Rafes Wohnung begonnen hatten. Seine geborgten Jeans wurden ihm immer enger und unbequemer, aber immerhin lenkte ihn das von den Schmerzen in seinem Bein ab.
    „Glaub mir“, sagte sie, „du bist alles andere als langweilig.“ Sie schaute kurz zu ihm hinüber, konzentrierte sich aber gleich wieder auf die Straße. Vielleicht hatte sie ihm irgendwie sein Verlangen angesehen. Nein, höchstwahrscheinlich hatte sie es ihm angesehen. Er hatte so etwas noch nie gut verbergen können.
    „Fang schon an“, fügte sie hinzu. „Nimm deine Informationen auf. Ich wüsste gern, warum jemand versucht, dich umzubringen. Und mich gleich noch dazu.“
    Felipe schaute auf den Rekorder hinunter und warf das Bandaus, das sein Bruder eingelegt hatte. Die Kassette musste zurückgespult werden. Also schob er sie wieder in das Gerät und drückte auf den Rückspulknopf. Anschließend drückte er den Aufnahmeknopf und zählte in Gedanken bis fünf.
    „Mein Name ist Felipe Ricardo Salazar, und ich bin Police Detective im Vierten Bezirk von St. Simone“, sagte er deutlich in das eingebaute Mikrofon. Während er weitersprach, beobachtete er Carrie. „Heute ist der 17. Januar. Es ist 23:45 Uhr. Anfang August letzten Jahres habe ich als verdeckter Ermittler das Verbrechersyndikat von Lawrence Richter infiltriert. Unter dem Namen Raoul Tomás García Vasquez habe ich mich in den letzten fünf Monaten bemüht, Tommy Walshs und Lawrence Richters Vertrauen zu gewinnen.“
    Felipe holte tief Atem. „Vor zwei Monaten erfuhr ich von einem betrügerischen Unternehmen, das meiner Einschätzung nach schon seit fast zehn Jahren hier in Florida betrieben wird. Richter holt illegale Einwanderer aus Kuba, Haiti und von anderen karibischen Inseln sowie aus Mexiko, verlangt von ihnen enorme Summen für eine sogenannte sichere Überfahrt und Einreise in die Vereinigten Staaten. Wenn sie hier sind, haben sie all ihre Ersparnisse bereits ausgegeben. Dann erzählt man ihnen, sie müssten weitere ebenso exorbitant überhöhte Gebühren für gefälschte Greencards zahlen, um das Aufenthaltsrecht zu bekommen. Richters Leute schließen Verträge mit diesen Menschen ab, in denen Letztere die begehrten – aber gefälschten und deshalb wertlosen – Greencards mit ihren künftigen Löhnen bezahlen.“
    Carrie zog scharf die Luft ein und musterte Felipe flüchtig.
    „Kurz gesagt“, fügte er hinzu und nickte ihr dabei finster zu, „handelt es sich um eine Art

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