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Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Titel: Mit jedem Herzschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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sich behalten hatte. Es stimmte: Da war eine Sache, von der er ihr jedoch unmöglich erzählen konnte. Er war sich allerdings selbst noch nicht im Klaren darüber, was es eigentlich war. Denn sie waren schwer zu bestimmen und noch schwerer in Worte zu fassen – die Empfindungen und die intensiven Gefühle, die ihn durchströmten. Die ihn in ein ebenso wunderbares wie schreckliches Chaos stürzten, wann immer er diese Frau ansah. Wann immer ihre Blicke sich trafen.
    Was war das? Er wusste es nicht. Ja, er wollte es nicht einmal wissen.
    Was immer es sein mochte: Irgendetwas sagte ihm, dass es von größerer Bedeutung war, als er sich vorstellen konnte.
    „Ich möchte dir erklären … warum ich nicht zurückgekommen bin und dir erklärt habe, wer ich bin und was ich an jenem Abend im Sea Circus gemacht habe“, sagte Felipe leise.
    Überrascht sah Carrie zu ihm hinüber. Er hatte zuvor lange geschwiegen. Sie war schon davon ausgegangen, er wäre eingeschlafen.
    „Du weißt, dass ich im Zuge der Ermittlungen gegen Richter im August eine neue Identität angenommen habe“, erklärte er. „In der einen Woche gab ich mich als Carlos aus und zog mit den Anführern der mächtigsten Gangs von St. Simone umher. In der nächsten Woche war ich Raoul, fuhr einen Jaguar und lebte in einem Penthouse im Harbor’s-Gate-Apartmentkomplex. Zwischen den beiden Einsätzen lagen gerade mal drei Tage. Die Zeit war … einfach zu kurz.“
    „Zu kurz wofür?“, fragte sie. „Sie hätte doch ganz sicher gereicht,um mich aufzusuchen und dich zu entschuldigen.“
    Unruhig rutschte er auf seinem Sitz umher. „Sie war zu kurz für das, was ich wollte“, gab er unverblümt zurück. „Und ich war der Meinung, dass du für einen One-Night-Stand viel zu schade bist.“
    Carrie lachte. Und sie wagte es nicht, ihn anzusehen. Sie wusste, was sie in seinen Augen entdecken würde: Verlangen. Genau davor hatte sie Angst. Er versuchte nicht länger, sein Begehren zu verbergen, seit sie sich geküsst hatten. „Wie ritterlich von dir“, erwiderte sie. „Du hast mich also vor meinem eigenen Mangel an Selbstbeherrschung bewahrt?“
    „Auch wenn es überheblich klingt: Du hättest mir nicht widerstehen können.“
    Aus dem Mund eines anderen Mannes wäre diese Aussage eine Unverschämtheit gewesen und widerlich egomanisch. Aber aus Felipes Mund war sie einfach nur eine Tatsachenfeststellung.
    Das machte sie allerdings nicht weniger beunruhigend.
    „Dein Bruder glaubt, dass ich innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden mit dir ins Bett steige“, sagte sie und bemerkte selbst, wie angespannt sie klang. „Aber deshalb bin ich nicht hier. Und ich habe die Absicht, ihm zu beweisen, dass er sich irrt. Ich finde, wir sollten diese … diese … körperliche Anziehungskraft zwischen uns ignorieren. Zumindest, bis du deinen Namen reingewaschen hast und Lawrence Richter und Tommy Walsh im Gefängnis sitzen.“
    Felipe schwieg. Sie legten eine Meile zurück, dann noch eine, bevor er den Mund aufmachte und ihr zustimmte: „Das ist vermutlich am besten.“
    Das war es. Es war am besten. Trotzdem konnte Carrie sich nicht dagegen wehren. Wieder und wieder musste sie daran denken, welche Wirkung seine Küsse auf sie gehabt hatten. Wenn Rafe nicht hereingeplatzt wäre, hätte sie sehr wahrscheinlich gleich dort auf dem Sofa mit Felipe geschlafen. Vierundzwanzig Stunden? Vergiss es. Es wären wohl eher gerademal vier Stunden geworden. Nur vier Stunden nach ihrer ersten Begegnung – wenn man mal die halbe Stunde im Sea Circus vor sechs Monaten außer Acht ließ und die vielen Dutzend Male, die sie von ihm geträumt hatte. Sie fragte sich, ob er eine besondere Macht über sie hatte oder ob jede Frau, der er begegnete, dieses Phänomen erlebte.
    „Es tut mir leid, wenn Rafe dich damit beleidigt hat“, meinte er nun und schüttelte den Kopf. „Das hätte er nicht zu dir sagen dürfen.“ Seine dunklen Augen blitzten vor Zorn und Verlegenheit. „Es tut mir leid, Caroline.“
    „Schon gut. Er wollte mich bloß aus der Fassung bringen.“ Sie lachte. „Das ist ihm auch gelungen.“
    „Ich verstehe ihn nicht.“ Erneut schüttelte Felipe den Kopf. Er rieb sich die Stirn und drückte die Fingerspitzen auf die Schläfen, als hätte er Kopfschmerzen. „Manchmal glaube ich, dass ich ihn nie verstehen werde. Es ist ja nicht so, dass er nicht gewusst hätte, dass Crack süchtig macht. Dass er nicht gewusst hätte, dass das Zeug ihn umbringen würde. Also, warum

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