Mit jedem Herzschlag (German Edition)
glühendem Verlangen in den Augen anschaute, fühlte sie sich immerhin aufregend und begehrenswert.
Aber wenn sie ihn verführen und ihm die Kontrolle über seine Gefühle entreißen wollte, dann musste sie handeln. Und zwar schnell, bevor der Mut sie verließ.
Mit einer einzigen raschen Bewegung zog sie sich das Hemd über den Kopf.
Sein leises Lachen zeigte ihr, dass er damit nicht gerechnet hatte. Gut so. Sie wollte ihn aus dem Gleichgewicht bringen, und sie wollte, dass das möglichst lange so blieb.
Schweigend musterte er sie, aber sein Gesichtsausdruck sprach Bände. Nur mit den Augen liebkoste er ihre Brüste und ihre Schultern. Sie fühlte sich ausgesprochen schön, weil er sie so ansah. Schön, sexy, mächtig und fähig zu nahezu allem. Es bestand keine Gefahr mehr, dass der Mut sie verließ. Sie hatte diese Sache angefangen und würde sie jetzt auch durchziehen.
Aber er fasste sie nicht an. Stattdessen rammte er die Hände tief in seine Hosentaschen, so als könnte er nur schwer die Finger von ihr lassen. Und plötzlich wurde ihr klar, was er da tat. Sie begriff, warum er sie nicht berührte.
Keine Reue.
Er wollte ihr keinen Grund geben, irgendetwas zu bereuen. Deshalb wollte er diesmal ganz sichergehen, dass eins absolut klar war: Sie hatte die Initiative ergriffen. Vielleicht würde sie es hinterher trotzdem bereuen – doch so würde er sich viel weniger schuldig fühlen.
Sie nahm seinen sauberen, frischen, männlichen Duft wahr. Seine Nasenflügel bebten, und sie wusste: Auch er konnte sie riechen. Sicher bemerkte er den schwachen Kräuterduft des Shampoos, mit dem sie sich die Haare gewaschen hatte. Den herbsüßen Duft der Sonnenmilch, die sie im Bad gefunden undals Ersatz für eine Feuchtigkeitscreme benutzt hatte. Den frischen Minzeduft der Zahncreme, mit der sie sich die Zähne geputzt hatte.
Felipe beobachtete, wie sie die Finger zum Bund ihrer Shorts wandern ließ. Langsam öffnete sie den Knopf. Ebenso langsam zog sie den Reißverschluss auf. In aller Ruhe. Sein Gesichtsausdruck war umwerfend. Jeder Muskel seines Körpers war vor Erwartung angespannt. Ganz offensichtlich musste er sich stark zusammenreißen, um nicht selbst Hand anzulegen und das Ganze zu beschleunigen.
Sie sah ihn an, als sie die Shorts über ihre Hüften gleiten ließ und sie leise raschelnd zu Boden fielen. Völlig nackt trat sie einen Schritt vor. Sie fühlte, dass sie rot wurde – und wusste, dass es auch ihm auffallen würde. Schon blöd, wenn man so helle Haut hatte …
Trotzdem stand sie hoch erhobenen Hauptes da und schaute ihn fest an. Die Hitze in seinen Augen näherte sich einer Kernschmelze. Dennoch ließ er die Hände in den Taschen und rührte sich nicht.
„Wir könnten erst essen“, flüsterte sie und musste lächeln. „Bist du sicher, dass du keinen Hunger hast?“
Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Nicht auf Reis.“ Kurz blickte er zu den goldbraunen Locken zwischen ihren Beinen, dann wieder in ihr Gesicht.
Deutlicher konnte er ihr nicht zeigen, was er wollte.
Glühende Hitze schoss durch ihren Körper. Carrie beugte sich vor, und im selben Moment verlor er die Kontrolle.
Er streckte die Hände nach ihr aus, stürzte sich förmlich auf sie, nahm sie auf die Arme und trug sie zu dem großen Holztisch hinüber.
Seine Hände und sein Mund waren überall. Er berührte sie, küsste sie, saugte an ihr, leckte an ihr. Sie schrie auf, als sie seine Zunge in ihrem Bauchnabel spürte. Der Schrei hallte in der Stille des Hauses. Sie versuchte sich aufzusetzen, aber er hielt sie fest. Offenbar hatte er sich in den Kopf gesetzt, sie mit derZunge so in den Wahnsinn zu treiben, wie sie das vorher mit ihm gemacht hatte.
Sie wand sich vor Lust und stieß dabei eine Zuckerdose vom Tisch, die krachend zu Boden fiel. Es war ihr egal. Ihr war eigentlich alles egal – abgesehen von einer Sache: dass sie mit diesem Mann schlief, den sie anbetete.
Sie machte sich am obersten Knopf seiner Shorts zu schaffen. Felipe rutschte näher an sie heran, um ihr das zu erleichtern. Als sie an dem Knopf herumfummelte, griff er nach ihrer Hand und führte sie zu seiner Erektion.
Dann öffnete er den Knopf selbst, anschließend den Reißverschluss, und die Shorts glitten zu Boden. Von irgendwo zauberte er ein Kondom herbei. Vielleicht war es wirklich Zauberei: Es hätte sie nicht gewundert, wenn er auch das beherrschen würde. Vielleicht stammte es aber auch aus den unergründlichen Tiefen seiner
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