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Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Mit jedem Herzschlag (German Edition)

Titel: Mit jedem Herzschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Tage würden sie ihn in seinen Träumen heimsuchen.
    Plötzlich war ihm kalt, und er fühlte sich einsam. Er streckte ein Bein nach Carrie aus, um die Verbindung zwischen ihnen so lange wie nur irgend möglich aufrechtzuerhalten.
    Den Fuß schob er unter ihren Bademantel. Er spürte ihre Wärme an seinen Zehen. Sie öffnete lächelnd die Augen, strecktedie Hand aus und streichelte sanft sein Bein, während ihr die Augen wieder zufielen.
    Toller Sex.
    Es war unglaublich toller Sex gewesen. Tatsächlich hatte Felipe es in seinen Gedanken immer gern so genannt. Seinen früheren Freundinnen hatte er etwas von „Liebe machen“ erzählt, aber mit Liebe hatte das nie etwas zu tun gehabt. Höchstens mit seiner eher allgemeinen Liebe zu schönen Frauen. Sicher, als Teenager hatte er sich ein- oder zweimal eingebildet, verliebt zu sein. Das hatte jedoch entweder nicht lange vorgehalten, oder er hatte einen Korb bekommen. Sein gebrochenes Herz war allerdings schnell wieder geheilt. So schnell, dass er schon bald daran gezweifelt hatte, ob er wirklich so etwas wie Liebe empfunden hatte.
    Im Moment fühlte er ein ganzes Bündel von Emotionen, das sich wie ein Klumpen in seiner Brust festgesetzt hatte. Und diese Gefühle waren anders als alles, was er jemals zuvor erlebt hatte.
    Vielleicht ist es doch keine Liebe. Vielleicht irre ich mich.
    Caroline seufzte und schlug erneut die Augen auf. „Wie spät ist es?“, murmelte sie.
    Er brauchte nicht auf die Uhr an der Wand zu sehen. Der Sonnenstand am Horizont reichte ihm. „Kurz vor sechs.“
    Sie gähnte und streckte sich, strich mit den Füßen über seine Beine und reckte die Arme zur Decke empor.
    Dann verschränkte sie die Hände im Nacken und betrachtete ihn. Sie ließ ihre Zehen mit dem Stoff seiner Shorts spielen. „Was bedeutet ‚tey-yamo‘?“
    Er erstarrte, und sein Herz schien ein paar Sekunden auszusetzen.
    „Was hast du gesagt?“, fragte er.
    „‚Tey-yamo‘“, wiederholte sie.
    Te amo.
    Ich liebe dich.
    Es war ein Schock, aber er ließ sich nichts anmerken.
    „Du hast das mehr als einmal gesagt“, fuhr sie fort. Sie ließ die Arme sinken und fummelte an dem Gürtel ihres Bademantels herum. Sein plötzliches Schweigen fiel ihr anscheinend auf. Doch offenbar wusste sie nicht, wie sie es deuten sollte. „Weißt du noch? Als wir nicht zu Mittag gegessen haben? Auf dem Küchentisch?“
    Ihr Lächeln wirkte ein wenig schüchtern, ein bisschen frech und umwerfend bezaubernd.
    „Ich erinnere mich an den Küchentisch.“ Bis in alle Ewigkeit würde er sich an den Küchentisch erinnern. Wahrscheinlich würde er sich noch daran erinnern, wenn er mit fünfundneunzig Jahren auf dem Sterbebett lag. Falls er denn so lange lebte.
    „Ich habe mich nur gefragt, ob …“ Verstohlen musterte sie ihn.
    Es war keine Koketterie, das war ihm klar. Sie versuchte nicht, besonders süß zu wirken. Ihre nervöse Schüchternheit war so echt wie die bezaubernde Röte, die so oft ihre Wangen überzog. Das stand so völlig im Widerspruch zu der Frau, die ihn heute Mittag in der Küche ganz schamlos und offen verführt hatte. Doch es überraschte ihn nicht. Carrie steckte nun mal voller Widersprüchlichkeiten und Überraschungen. Damit rechnete er inzwischen.
    Sie atmete tief ein. „Ich habe mich gefragt, ob ‚Tey-yamo‘ ein Name ist. Vielleicht der Name einer ehemaligen Freundin. Oder einer nicht ganz so ehemaligen Freundin …?“
    Felipe schüttelte den Kopf. „Das ist kein Name.“
    „Was bedeutet es dann?“, hakte sie nach. Sie wiederholte es mehrmals, übte die ihr so fremden spanischen Wörter. „Spreche ich das richtig aus?“
    Te amo.
    Ich liebe dich.
    Er konnte nur nicken. Hatte er ihr tatsächlich gesagt, dass er sie liebte?
    „Was bedeutet es?“, fragte sie erneut.
    Er räusperte sich. „Es ist … ziemlich schwer zu übersetzen.“
    Er hatte ihr gesagt, dass er sie liebte, als er mit ihr geschlafen hatte. Er schloss die Augen und konnte das Echo seiner Stimme vernehmen. Ja, er hatte die Worte ausgesprochen. Te amo. Er hatte das wirklich gesagt.
    Zwar hatte er Glück, dass er es in einer für Caroline unverständlichen Sprache getan hatte. Doch das täuschte nicht über den Umstand an sich hinweg: Er hatte sich verplappert. Schlimmer als das war allerdings die plötzliche Erkenntnis, dass diese Aussage der Wahrheit entsprach.
    Er liebte sie.
    Sie zog ihre Beine wieder unter den Bademantel und rückte ein Stück von ihm ab. Der plötzliche Verlust ihrer Wärme

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