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Mit Schimpf und Schande

Mit Schimpf und Schande

Titel: Mit Schimpf und Schande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zusammen, und Webster verbiß sich einen staunenden Kraftausdruck. Erneut senkte sich Schweigen über die drei Männer, bis der Earl es brach.
    »Wer sind die anderen beiden?« fragte er.
    »Thor Simengaard und Admiral Kuzak.«
    »Hm.« White Haven runzelte die Stirn und schlug die Beine übereinander, während er sich angelegentlich eine Augenbraue massierte. »Theodosia Kuzak ist so unpolitisch, wie es nur geht«, sagte er einen Augenblick später. »Sie wird auf die Beweise und nur auf die Beweise sehen. Simengaard ist problematischer, aber wenn er auf seine Vorurteile hört, dann wird er Young in der Luft zerreißen wollen. Selbstverständlich habe ich noch kein einziges Beweisstück gesehen – und offiziell weiß ich nicht einmal, wie die Anklagepunkte lauten –, aber ich glaube sehr, daß er schon aus grundsätzlichen Erwägungen für Young nichts übrig haben wird.«
    »Damit bleiben noch die anderen drei«, warf William ein, »und North Hollow zieht alle Register. Wenn ich mich nicht sehr irre, beschwatzt er High Ridge, daß dieser die Fortsetzung jeder Unterstützung der Opposition durch die Konservativen vom Ausgang des Verfahrens abhängig macht. Und damit zieht er die Freiheitler und die Progressiven mit rein. Sie werden Blut riechen, vielleicht sogar die Chance wittern, die Regierung des Herzogs trotz der Unterstützung durch die Krone zu stürzen. Diese Chance lassen sie sich nicht durch die Lappen gehen, verlaß dich drauf. Und wenn es sie nichts weiter kostet, als North Hollows Sohn ungeschoren davonkommen zu lassen …« Mit einem beredten Achselzucken verstummte er.
    »Hat der Kerl denn wirklich so viel Einfluß, Willie?« wollte Webster wissen.
    »Zum Teufel, Jim, ja! Das solltest du so gut wissen wie ich, nachdem du Erster Raumlord gewesen bist! Der alte Bastard ist der Einpeitscher des Bundes im Oberhaus. Und noch schlimmer, er weiß, wer auf Manticore welche Leiche im Schrank hat. Glaubst du im Ernst, er würde nicht jede einzelne davon exhumieren, um seinem ältesten Sohn den Hals zu retten?« Alexander kräuselte die Lippen, und zustimmend nickte Webster langsam.
    »Was glaubst du, wie wird er es angehen, Willie?« fragte White Haven.
    »Das wissen wir noch nicht genau. Im Moment verlangt er noch, daß die Anklagen gegen sein Söhnchen komplett fallengelassen werden, aber er weiß, daß dafür keine Chance besteht. Ihre Majestät selber hat ihre Position klargemacht, und Opposition hin und her, das besitzt bei vielen Leuten eine Menge Gewicht. Allerdings hat er Janacek als Berater in der Tasche, und das bereitet uns Sorgen. Janacek ist sicherlich ein rückwärtsgerichteter, reaktionärer alter Bastard, aber er kennt die Navyseite der Angelegenheit so gut wie North Hollow die politische. Im Augenblick sind sie meiner Meinung nach noch damit beschäftigt, sich in eine günstige Verhandlungsposition zu bringen, aber wenn es so weit ist, dann warten sie mit etwas Wirksamem auf. Da kannst du Gift drauf nehmen.«
    »Und ich bin Vorsitzender des Gerichts! Einfach entzückend.« White Haven entfaltete die Beine und ließ sich auf dem Stuhl nach vorne gleiten.
    »Und du bist Vorsitzender des Gerichts«, gab sein Bruder ihm recht. »Darum beneide ich dich nicht – und werde nicht einmal ansatzweise versuchen, dir gute Ratschläge zu erteilen. Ganz abgesehen davon, daß du mir deswegen den Kopf abreißen würdest, weiß im Moment einfach niemand genug, um irgendeinen Rat zu geben. Aber das sieht ganz so aus, als würde das der fieseste Kampf, den ich je gesehen habe, und es gibt keine Hoffnung auf Besserung.«
    »Wenn ich je eine Untertreibung gehört habe, dann diese.« White Haven betrachtete die Spitzen seiner polierten Stiefel und brütete, dann rang er sich ein säuerliches Grinsen ab. »Wahrscheinlich ist das alles höhere Gerechtigkeit, Jim. Schließlich habe ich mir das alles selbst eingebrockt«, sagte er beinahe launig. Die beiden anderen sahen ihn erstaunt an.
    »Was meinst du denn damit?« fragte Webster.
    »Hab’ ich dir etwa nicht vorgeschlagen, Sarnow nach Hancock zu schicken, mit Harrington als Flaggkommandantin?«
    »Aber damals kam es auch mir wie eine gute Idee vor, Hamish. Und wenn ich mir die Einsatznachbesprechungen in Erinnerung rufe, dann haben wir damit verdammt gute Arbeit geleistet!«
    »Dem stimme ich zu.« White Haven richtete sich ein wenig auf und runzelte die Stirn. »Übrigens, wie geht es eigentlich Sarnow?«
    »Er sieht aus, als hätte er die Hölle hinter sich«,

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