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Mit Worten kann ich fliegen (German Edition)

Mit Worten kann ich fliegen (German Edition)

Titel: Mit Worten kann ich fliegen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Draper
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Medi-Talkern entgegennehmen. »Kein Problem, Schätzchen. Kommt sofort. Möchtest du einen Salat dazu?«
    »Nein danke.«
    Sie lächelte mich breit an und nahm dann Moms Bestellung entgegen. Niemand außer meiner Mom würde in einem italienischen Restaurant gebackenen Fisch bestellen!
    Während wir auf unser Essen warteten, war die Stimmung weiterhin aufgekratzt. Auf unseren Tischen lagen anstelle von Stofftischdecken weiße Papiertischdecken, und wir hatten alle, die Erwachsenen eingeschlossen, Wachs- und Filzmalstifte bekommen.
    »Seht her – ich habe einen riesigen Monsterhasen gemalt!«, sagte Connor. Er warf einen Blick auf Roses Zeichnung und fügte seiner dann große, grüne Zähne hinzu. »Und er wird dieses kümmerliche Insekt, das du gerade gezeichnet hast, auffressen,« sagte er zu ihr.
    Rose lachte. »Na ja, es ist eine giftige Spinne und sie wird deinen albernen alten Hasen beißen!«
    Rodney und Connor stellten anschließend alle Salz- und Pfefferstreuer in einer Reihe auf und fingen an, mit Gabeln und Löffeln Zuckerpäckchen über diese Barrikade zu katapultieren.
    Aber mir fiel auf, dass Claire, die neben Rodney saß, merkwürdig still war und sich nicht mal einen Stift genommen hat.
    »Angriff!«, schrie Connor. »Treffer!«
    »Du warst nicht mal in meinem Gebiet, Mann! Außerdem hast du die rosa Tütchen mit dem künstlichen Zuckerzeug geworfen. Für dieses Zeug kriegst du nur die halbe Punktzahl!«
    Ich saß da und sah zu, wie meine Mannschaftskameraden all diese gewöhnlichen Dinge taten. Malen. Lachen. Sich gegenseitig aufziehen. Scherzen. Ich gab mir echt Mühe, so zu tun, als hätte ich auch Spaß, aber eigentlich wollte ich nur nach Hause.
    Als die Kellnerin endlich das Essen brachte, wurden die Gabeln für Wichtigeres gebraucht, und der Krieg fand ein abruptes Ende. Die Gespräche nahmen ab, als alle über ihr Essen herfielen. Connor genehmigte sich einen riesigen Bissen von seinem Steak.
    »Mhhhm, das ist der Hammer«, sagte er mit vollem Mund.
    Moms Fisch sah, na ja, ein bisschen fischig aus. Sie stocherte mit ihrer Gabel darin herum, und ich wusste, dass wir beide dasselbe dachten.
    Unberührt stand mein Essen vor mir.
    Unsere Familie geht ab und zu ins Restaurant. Tatsächlich ist Penny dabei das größere Problem, weil sie nicht still sitzen kann und aufgeregt ist und es gut sein kann, dass sie ihre Erbsen auf den Boden wirft.
    Normalerweise macht es mir nichts aus, auswärts zu essen. Mom und Dad löffeln mir abwechselnd Essen in meinen Mund und ich ignoriere jeden, der unhöflich genug ist, mich anzustarren.
    Aber das hier war etwas anderes. In der Schule esse ich gemeinsam mit den anderen behinderten Kindern in einem speziellen Bereich der Cafeteria. Die Hilfskräfte legen uns Lätzchen um, füttern uns und wischen uns den Mund ab, wenn wir fertig sind. Abgesehen von dem Schluck Cola nach dem Wettbewerb, hat noch nie jemand vom Team wirklich gesehen, wie ich trinke oder esse. Besser gesagt: wie ich gefüttert werde.
    Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Mein Essen stand da und wurde kalt. Ich sah Mom an. Sie sah mich an. Fragend nahm sie den Löffel.
    Ich nickte. Ganz vorsichtig legte sie einen Löffel Pasta in meinen Mund. Ich schluckte. Ich kleckerte nicht.
    Ich sah, wie Molly Claire anstieß und die beiden Blicke tauschten.
    Mom löffelte eine weitere Portion in meinen Mund. Ich schluckte. Ich kleckerte nicht. Wir machten weiter, einen Löffel nach dem anderen.
    Ich hatte
so
einen Hunger.
    Keiner sagte etwas, aber ich sah, wie alle viel zu konzentriert auf ihre Teller starrten. Es wurde still. Sogar Connor hörte auf zu reden.
    Obwohl mein Teller noch voll war, schob ich ihn schließlich von mir weg.
    »Möchtest du das mit nach Hause nehmen, Melody?«, flüsterte Mom.
    Total erleichtert nickte ich und sie gab der Kellnerin ein Zeichen, die außerdem die Nachspeisenkarte brachte.
    Der Gedanke an Kuchen und Eis munterte Connor auf. Er bestellte zwar keinen ganzen Schokoladenkuchen, dafür aber zwei Stücke. Rodney bestellte Apfelkuchen, während Rose um Pudding bat.
    Claire nahm ihr Essen ebenfalls in einer Box mit nach Hause. Sie hatte fast nichts gegessen und den ganzen Abend kaum ein Wort gesprochen.
    »Also, wie fandest du die letzte Frage? Die war doch wohl eindeutig zu schwer!«, sagte Rodney.
    »Ein Klacks!«, antwortete Connor, während er einen Klacks Schlagsahne auf seinem zweiten Kuchenstück verteilte und über seinen eigenen Witz lachte.
    »Hast du die
Frisur
von

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