Mitarbeitergespraeche erfolgreich fuehren
Personaleinsatzes
Entscheidungsgrundlage für eine gerechte Lohn- und Gehaltsfindung
Gezielte Informationen über den Bildungsbedarf der Mitarbeiter, der einzuleitenden Bildungsmaßnahmen und ihrer Kontrolle
Verbesserung des Betriebsklimas (Vertrauen, Offenheit)
Entwicklung des Führungsstils hin zu einer einheitlichen Führungskultur
Tab. 6.4: Nutzen der Mitarbeiterbeurteilung
Träger der Mitarbeiterbeurteilung
Die Konzeption eines Beurteilungsverfahrens hängt entscheidend davon ab, wer die Beurteilung vornimmt. Den Personenkreis der Beurteiler und der Beurteilten bestimmen Sie je nach Zielsetzung und Gegenstand der Beurteilung.
Mitarbeiterbeurteilung
Beurteiler
Beurteilter
Form der Beurteilung
Mitarbeiter(innen)
Vorgesetzte(r)
Vorgesetztenbeurteilung
Vorgesetzte(r)
Mitarbeiter(innen)
Abwärtsbeurteilung
Mitarbeiter(in)
Mitarbeiter(in)
Selbstbeurteilung
Kollege(in)
Kollegen(innen)
Kollegenbeurteilung
Tab. 6.5: Arten der Beurteilung
Grundsätzlich folgt aus den Zielvorstellungen, die mit der Mitarbeiterbeurteilung verbunden sind, dass sie für alle Mitarbeiter unabhängig von ihrer Funktion und hierarchischen Stellung im Unternehmen sinnvoll und möglich ist.
Beurteiler kann also sein:
Vorgesetzter
Mitarbeiter
Kollege
Vorgesetzte beurteilen ihre Mitarbeiter
Die Mitarbeiterbeurteilung im klassischen Sinn ist die Beurteilung von Mitarbeitern durch ihre direkten Vorgesetzten. Nur der direkte Vorgesetzte kann ein zuverlässiges Urteil abgeben, wie ein Mitarbeiter seine ihm übertragenen Aufgaben erfüllt. Dem direkten Vorgesetzten sind sowohl die Aufgabeninhalte und Leistungsziele bekannt als auch die Art und Weise, wie die Mitarbeiter an die Aufgabenerfüllung herangehen und welche quantitativen und qualitativen Ergebnisse sie tatsächlich erreichen. Durch die Beurteilung sollen Aussagen über die Leistung eines Mitarbeiters an seinem Arbeitsplatz getroffen bzw. das Potenzial für die gegenwärtigen oder zukünftigen Aufgaben ermittelt werden.
In der Regel wird die Beurteilung durch den direkten Vorgesetzten dem nächst höheren Vorgesetzten vorgelegt. Dieser gewinnt einerseits einen Überblick über alle Beurteilungen in seinem Verantwortungsbereich und kann andererseits bei Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Vorgesetzten und dem Mitarbeiter die Funktion des Vermittlers übernehmen. Außerdem ist er in der Lage zu prüfen, ob das Beurteilungsverfahren auf Seiten der direkten Vorgesetzten richtig angewendet wurde.
Wichtig
Diese Form der Beurteilung wird, bezogen auf die betriebliche Hierarchie, auch als Abwärtsbeurteilung bezeichnet. Sie dominiert in der betrieblichen Praxis und steht auch im Mittelpunkt dieser Ausführungen.
Mitarbeiter beurteilen ihren Vorgesetzten
Diese Vorgehensweise stellt die Umkehrung der traditionellen Form der Mitarbeiterbeurteilung dar; synonym wird daher häufig der Begriff Aufwärtsbeurteilung verwendet.
Die Vorgesetztenbeurteilung wird in der Regel in Form einer schriftlichen Umfrage durchgeführt. Die Mitarbeiter werden aufgefordert, die Führungseigenschaften und das Führungsverhalten ihres direkten Vorgesetzten anhand eines Standardfragebogens oder eines unternehmensspezifischen Beurteilungsbogens zu bewerten. Das Ergebnis der Vorgesetztenbeurteilung wird dem Beurteilten häufig in übersichtlicher Form als Profildarstellung, die auf Mittelwerten basiert, zur Verfügung gestellt (vgl. Abbildung).
Tab. 6.6: Beurteilungsprofil
Als eigenständiges Instrument ist die Vorgesetztenbeurteilung in der betrieblichen Praxis bislang wenig verbreitet. In Betriebsklimaanalysen werden erste Ansätze dahingehend erkennbar, dass Kriterien zum Vorgesetztenverhalten (z. B. Verhältnis zum Vorgesetzten, Anerkennung durch den Vorgesetzten) abgefragt werden. Sie stellen jedoch hinsichtlich des Umfangs der Kriterien keinen gleichwertigen Ersatz für eine vollständige Vorgesetztenbeurteilung dar. In dieser Form kann sie lediglich als Vorstufe einer Vorgesetztenbeurteilung herangezogen werden, indem Ansatzpunkte vorhandener Schwachstellen im Führungsstil aufgezeigt werden.
Die folgende Gegenüberstellung zeigt, dass in der Praxis den Argumenten für eine Beurteilung der Vorgesetzten durch ihre Mitarbeiter eine Vielzahl von Einwänden entgegensteht. Diesen wird im Allgemeinen mehr Bedeutung beigemessen, als bei anderen Formen der Beurteilung. Es fragt sich allerdings, ob diese negativen Aspekte im Sinne einer fortschrittlichen Personalführung heute überhaupt noch zeitgemäß sind?
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