Mitarbeitergespraeche erfolgreich fuehren
oder Zeugnisses vergleichbar.
Bei der gebundenen Beurteilung werden dem Beurteiler die Bewertungsmaßstäbe und die Beurteilungskriterien in einem Beurteilungsbogen vorgegeben. Der Beurteiler hat auf diese Vorgaben keinen Einfluss. In der Regel wird die Skala der Fertigkeiten und Kenntnisse auf einige wenige Grundbereiche reduziert. Dem Beurteiler wird damit der Vorgang des Beurteilens erleichtert. Ein Hauptvorteil der gebundenen Beurteilung liegt in der einheitlichen Vorgehensweise, die zusätzlich die Vergleichbarkeit verschiedener Beurteilungen sicherstellt. Dadurch können die Ergebnisse der Beurteilungen zu statistischen Auswertungen, z. B. Strukturuntersuchungen oder der Ermittlung unternehmensspezifischer Durchschnittswerte herangezogen werden. Außerdem können auf Grundlage der gewonnenen Daten kurzfristig Entscheidungen entsprechend der mit der Mitarbeiterbeurteilung verfolgten Zielsetzung herbeigeführt werden.
Je nach Art des praktizierten Verfahrens wird der Beurteilungsbogen entweder vom Vorgesetzten allein ausgefüllt oder teilweise bzw. ganz im Beisein des Mitarbeiters während des Beurteilungsgesprächs. Der Beurteilungsbogen kann außerdem als Orientierungshilfe bei der Vorbereitung des Beurteilungsgesprächs herangezogen werden; im Gespräch kann er als Strukturierungshilfe genutzt werden.
Bei der Entwicklung eines Beurteilungsbogens können Sie das folgende Gliederungsschema als Orientierungshilfe heranziehen.
Mögliche Inhalte eines Beurteilungsbogens
Gebundene Beurteilung - Gliederungsschema
Zielsetzung
I
Persönliche Angaben
Name, Vorname des Beurteilten
Personalnummer des Beurteilten
Geburtsdatum des Beurteilten
Beurteilungszeitraum
Name des Beurteilers/Vorgesetzten
Die vollständigen Angaben im „Kopf” der Beurteilung erleichtern der Personalabteilung die Bearbeitung der Beurteilungsbogen (Auswertung z. B. Ableitung des Schulungsbedarfs, Ablage in der Personalakte).
II
Angaben zur Funktion des Beurteilten
Abteilung
Funktionsbezeichnung/Stellenbezeichnung
Kurze Funktionsbeschreibung (Aufgabeninhalte)
Die tatsächlich zu erfüllenden Aufgaben sind vom Beurteiler als Maßstab für die Beurteilung heranzuziehen.
III
Leistungsbeurteilung Bei der eigentlichen Leistungsbeurteilung werden die Beurteilungskriterien und Bewertungsskalen vorgegeben.
Zur Sicherstellung einer einheitlichen Interpretation der Beurteilungskriterien durch den Beurteiler können Hinweise zu ihrem Verständnis in den Beurteilungsbogen oder in einer separaten Handanweisung aufgenommen werden.
IV
Gesamtbeurteilung Der Beurteiler ist aufgefordert, eine zusammenfassende Darstellung der Gesamtleistung auf Grundlage der Beurteilungskriterien verbal zu formulieren. Die gebundene Beurteilung wird etwas aufgelockert.
Der Beurteiler hat die Möglichkeit, seine Erläuterungen gezielt auf die besonders ausgeprägten Eigenschaften des Beurteilten abzustellen.
V
Potenzialbeurteilung/ -einschätzung Sie ist zukunftsorientiert. Der Beurteiler ist aufgefordert, die Eignung und Neigung des Mitarbeiters für die Übernahme zusätzlicher Aufgaben in der Zukunft zu bewerten.
Der Beurteiler kann konkrete Vorschläge für den künftigen Einsatz des Mitarbeiters unterbreiten z. B. job enlargement, job enrichment, job rotation. Im Rahmen der Potenzialbeurteilung sollte der Nutzen für das Unternehmen erkennbar sein.
VI
Zielvereinbarung Zielvereinbarungen können sich sowohl auf jetzige als auch auf zukünftige Aufgabeninhalte beziehen.
Der Beurteiler kann mit dem Beurteilten konkrete Leistungsziele vereinbaren oder geeignete Fördermaßnahmen zur beruflichen Weiterentwicklung empfehlen.
VII
Stellungnahme des Mitarbeiters Der Beurteilte ist aufgefordert, die aus seiner Sicht vorhandenen Fertigkeiten und Kenntnisse, Stärken und Schwächen und die notwendigen Fördermaßnahmen darzulegen.
Die Stellungnahme zielt auf die ausreichende Berücksichtigung der persönlichen Meinung des Beurteilten.
VIII
Abschließende Angaben
Datum der Beurteilung
Unterschrift des Beurteilers
Unterschrift des Beurteilten
Die Unterschriften am „Fuß” der Beurteilung dokumentieren das Einverständnis des Beurteilten.
Tab. 6.14: Mögliche Inhalte eines Beurteilungsbogens
Je nach Zielsetzung der Mitarbeiterbeurteilung sind weitere Angaben, z. B. Tarifgruppe, Höhe des Entgelts, Dauer der Tätigkeit in der jetzigen Funktion usw., aufzunehmen. Die gebundene Beurteilung ist nicht mehr geeignet, wenn auf die Individualität des Beurteilten abgestellt werden soll, da
Weitere Kostenlose Bücher