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Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Titel: Mithgar 10 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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vorausgesetzt, die verflixten Wagen kommen jemals an. Wir drei müssen uns unbedingt auf dem Basar sehen lassen, weil das, wie es Prinz Igon so treffend ausdrückte, unsere Pflicht ist. Das Volk erwartet, seinen guten König Aurion Rotaug zu Gesicht zu bekommen - und auch den hübschen Prinzen und seine künftige Herrin.«
    »Ach, das ist also die Erklärung!«, platzte Tuck heraus und schlug auf den Tisch. »Oh... äh...« Er war verlegen. »Wir haben uns nämlich über die vielen Leute auf dem Marktplatz gewundert, wo doch die Stadt halb verlassen wirkte. Nun habt Ihr unsere Frage beantwortet: Es ist der letzte Markttag für einige Zeit, wie ich vermute... eine Art Volksfest, könnte man sagen, wenn es auch ein düsterer Anlass ist, den Ihr feiert.«
    »Und noch düsterere Tage stehen uns bevor, fürchte ich«, erwiderte der König seufzend und erhob sich, was auch alle Übrigen zum Aufstehen veranlasste. Er wandte sich an Fürst Gildor und die drei Waerlinga. »Ich danke Euch für die Neuigkeiten, mag es auch schlimme Kunde sein. Wir werden uns in den kommenden Tagen noch sprechen. Prinzessin.« Er streckte den Arm aus, den Laurelin ergriff. Dann führte er sie, gefolgt von den Hofdamen der Prinzessin, aus dem Saal.
    »Wir treffen uns am Tor«, rief ihnen Igon nach und drehte sich zu den Wurrlingen um. »Aber zuerst muss ich Euch in die Kaserne zurückbringen. Hat man Euch schon untergebracht, Fürst Gildor?«
    »Ja, der König hat mir die grünen Gemächer überlassen«, antwortete der Elf »Ich begleite Euch, denn wir haben den gleichen Weg.«
    Beim Frühstück am nächsten Morgen schnatterte die Wurrlingskompanie wieder wie die Elstern, denn sie hatten viel zu bereden. Tuck, Danner und Patrel hatten am Vortag nach der Rückkehr vom König ausführlich alle anderen unterrichtet, und die Neuigkeiten, die sie erzählten, befeuerten den Kessel der Spekulationen. Doch obwohl das Erz, das sie schmolzen, von hoher Qualität war, wurde für jeden reinen Barren auch viel Schlacke produziert. Der drohende Krieg beherrschte alle Gedanken, und die Gespräche kehrten stets zu ihm zurück, wie Eisen zu einem Magneten. Patreis Mahl wurde von einem Pagen unterbrochen, der ihn zu Marschall Vidron bat. Wie schon beim letzten Mal nahm Patrel Danner und Tuck mit. Erneut wurden sie durch das Labyrinth der Korridore geführt, doch dieses Mal achtete Tuck besser auf ihren Weg und erkannte manche Stellen wieder. Sie stiegen einen der Türme hinauf und durften auf einer Bank vor dem Quartier des Königsgenerals Platz nehmen. Hinter der Tür waren zornige Stimmen zu vernehmen, gedämpft zwar, aber klar verständlich. »Nein, sage ich!«, schrie eine Stimme. »Ich darf Euch daran erinnern, dass ich und meine Männer nicht Eurem Befehl unterstehen. Vielmehr erhalte ich meine Anweisungen direkt vom König und von niemandem sonst. Wir sind nur auf eine Pflicht eingeschworen, nämlich die Person des Hochkönigs zu schützen. Ich werde keine Leute von dieser Aufgabe abziehen und sie Eurem Befehl unterstellen, Feldmarschall.«
    »Und ich sage Euch, Hauptmann Jarriel, die Sache ist bereits entschieden«, donnerte Marschall Vidron. »Ihr werdet vierzig Mann von der Bewachung der Feste Challerain entbinden, die unter meinem Befehl ins Feld ziehen.«
    »Und dann? Soll ich die vierzig Mann durch diese Würstchen ersetzen? Diese Winzlinge?«, entgegnete Hauptmann Jarriel. »Ebenso gut könnt ihr den König gleich an Modru persönlich ausliefern, denn was sollen mir diese halben Portionen bei einem Angriff nützen!«
    »He, der redet über uns!«, rief Danner zornig aus und sprang auf die Beine; hätten ihn Tuck und Patrel nicht zurückgehalten, er wäre in den Raum gestürmt. »Darf ich Euch daran erinnern«, dröhnte Vidron, »dass dieses Volk berühmt ist ob seiner außergewöhnlichen Dienste für die Krone. Oder habt ihr seine Rolle in der Geschichte des Bannkrieges, des Großen Krieges, vergessen, als wir uns zuletzt dem Feind in Gron gegenübersahen, demselben Feind wie jetzt, möchte ich hinzufügen.«
    »Pah! Kamingeschichten und Legenden! Es kümmert mich nicht, welche Märchen über diese Leute ihr glauben mögt, denn ich beabsichtige, die Angelegenheit mit dem König selbst zu klären. Dann werden wir ja sehen!« Die Tür wurde aufgerissen, ein Krieger im rot-goldenen Wappenrock der königlichen Garde marschierte wütend an den Wurrlingen vorbei und verschwand auf der Treppe des Turms.
    Nicht minder wütend marschierte Danner durch die

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