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Mithgar 17 - Drachenbund

Mithgar 17 - Drachenbund

Titel: Mithgar 17 - Drachenbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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wurde. »Ihr habt mich nicht gebeten, Euch einfach nur schweigend Gesellschaft zu leisten«, ergriff Aravan schließlich das Wort. »Etwas bekümmert Euch.«
    Faeril seufzte und deutete auf den Fluss. »So wie die Fluten wirbeln und rauschen, so wirbelt es auch in meinem Kopf durcheinander.«
    »Es wirbelt durcheinander?«
    »Ja. Von Visionen, die ich gesehen und gehört habe, Visionen, die Ihr ebenfalls gut kennt.« »Visionen.«
    Faeril nickte. »Visionen, Weissagungen, Reden.« »Mehr als eine«, sinnierte Aravan, dessen Worte keine Frage sein sollten.
    »Ja, Aravan. Mehr als eine. Mir will scheinen, dass mehrere Weissagungen zusammentreffen, drei, vier, vielleicht sogar noch mehr, von denen ich nur nichts weiß … als würde etwas Gewaltiges am Horizont aufziehen.«
    »Sprecht weiter, Kleine Faeril.«
    »Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll«, erwiderte die Damman. Doch dann drehte sie sich um und blickte zu ihrer Kate, die ein Stück weit entfernt stand. »Ich nehme an, es begann, als mein Wesen zum ersten Mal in den Kristall fiel, da hinten, im Licht des Mondes …«
     
    Faeril saß auf der Schwelle ihrer Kate, leerte ihren Kopf von allen Ablenkungen, versuchte zu sehen, als sie in die Tiefe des Kristalls…
    … sie fiel durch einen funkelnden Raum, silbern glühende Kristallplatten taumelten an ihr vorbei - oder taumelte sie selbst, und die Platten waren bewegungslos? Sie wusste es nicht. Reflexionen von den verwinkelten Oberflächen der Kristalle zuckten um sie herum, und die ganze Schöpfung schien von einem Klingen wohltönender Windspiele erfüllt, die klirrten und klingelten und läuteten. Taumelnd stürzte sie weiter hinab, einem silbern schimmernden See entgegen, der funkelte und blitzte. Dann ertönte das Läuten kristallener Glocken von nah und fern. Während sie an den kristallenen Platten vorbeistürzte, sah sie, dass sie den Schimmer einer goldenen Flamme reflektierten, manchmal wurde sie vielfach zurückgeworfen, manchmal war es auch nur eine Spiegelung. Es war ein stetig leuchtender, schlanker Strahl aus Licht. Plötzlich, als sie fiel, wurde ihr klar, dass dies ihr eigenes Spiegelbild war, das vielleicht ihre Seele zeigte.
    Sie stürzte endlos weiter, immer und immer weiter hinab, während sich die vielflächigen kristallenen Platten um sie drehten, und die Windspiele läuteten, obwohl kein Wind wehte … in diesem Äther.
    Und obwohl sie stürzte, empfand sie keine Frucht. Sie fühlte eine Zuversicht, und ihre Seele war von den Windspielen und dem Licht und von Staunen erfüllt.
    In den glitzernden Kristallflächen, in denen ihr eigenes Spiegelbild glühte, konnte sie jenseits des goldenen Lichtes, hinter den vielfachen Fenstern der glitzernden Kristalle andere Bilder erkennen, einige verschwommen und formlos, als wären sie verwischt, etliche dagegen scharf und fremdartig. Sie schossen wie Blitze an ihr vorbei … Schattenarmeen auf dem Marsch, ein Feld mit roten Rosen, ein schlammiges, dunkles Becken, dessen Wasseroberfläche sich kräuselte, ein gewaltiger Bär, ungeheure Pfeiler, die sich in der Höhe verloren, glitzernde Sterne, rauschendes Wasser, grauer Nebel, und mehr, viel mehr. Bilder, die verschwommen und fern, dann wieder nah und scharf wirkten, allesamt jedoch flüchtig, nur kurze Blicke und Schimmer.
    Plötzlich sah sie eine Elfe, Riatha? Das wusste sie nicht. Hinter ihr stand ein großer Mensch, ein Mann. Ihnen folgte ein Reiter, Mann oder Elf?, dem ein Falke auf der Schulter saß, und in dessen Händen etwas funkelte.
    Faeril fühlte, wie Worte aus ihrem Mund hallten, als sie etwas rief. Nur was? Das konnte sie nicht sagen, obschon die Worte in Twyll erklangen, aber sie konnte sie nicht hören, wusste nicht, was sie sagte, denn es waren nicht ihre eigenen Worte.
     
    »‘Ritana fi Za’o De Kilerfi ca omos, Sekena, ircuma, va lin du En Vailena fi ca Lomos.«
     
    Faeril fiel weiter, endlos, immer weiter, ließ die Bilder von Elfe, Baeron, Reiter und Falke hinter sich, drehte sich in einer Myriade goldener Reflexionen ihrer Seele um sich herum, während Kristallplatten an ihr vorbei taumelten, hinter denen sie Gestalten, Formen und Umrisse erkennen konnte.
    Plötzlich jedoch ertönte ein wortloser Schrei, ein unhörbares Wehklagen, und sie lauschte, wusste sofort, dass es wichtig war, und seltsam vertraut, diese stumme Stimme, die lautlos rief, dieses unhörbare Trauern, dieses schweigende …
    Während Faeril die Augen öffnete, hörte sie, dass Gwylly weinte und ihren

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