Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mitten in der Stadt - Borrmann, M: Mitten in der Stadt

Mitten in der Stadt - Borrmann, M: Mitten in der Stadt

Titel: Mitten in der Stadt - Borrmann, M: Mitten in der Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mechtild Borrmann
Vom Netzwerk:
erkannt. Der Mann heißt Schrewe, Jochen Schrewe.“
    Joop drehte sich um. „Na also. Endlich mal ein Lichtblick.“
    „Der Mann arbeitet bei Security Seeger. Er war für den Objektschutz bei Berger verantwortlich!“
    Van Oss pfiff durch die Zähne. „Haben wir was über ihn?“
    Linda schüttelte den Kopf. „Nä. Ist bisher nicht unangenehm in Erscheinung getreten. Zwei Geschwindigkeitsübertretungen in acht Jahren. Das war’s!“
    Joop griff nach seiner Jacke. Linda hielt ihn zurück. „Vincent ist zu den Büros von Security Seeger gefahren. Irgendwo auf der Hoffmannallee. Er meldet sich.“
    Einen Augenblick standen sie sich unschlüssig gegenüber. Dann hängte van Oss seine Jacke zurück.
    „Setz dich! Ich wollte gerade einen Kaffee machen. Möchtest du auch?“
    Linda nickte.
    Er hatte eben das Kaffeemehl in den Filter gelöffelt, als das Telefon klingelte. Linda nahm ab.
    Das Gespräch war kurz.
    „Vincent fährt zu Schrewe nach Bedburg-Hau. Einer von uns soll hinkommen.“
    „Ich mach das!“ Joop schloss den Deckel der Kaffeemaschine und schaltete sie ein.
    „Der Kaffee ist gleich fertig. Tassen sind im Schrank darüber.“
    Linda schrieb die Adresse auf und reichte ihm den Zettel.
    Das schicke Einfamilienhaus lag in einem Neubaugebiet. Einige Häuser waren noch im Rohbau, bei anderen war der Garten noch nicht angelegt. Schrewe wohnte in Nummer 20, einem freundlichen Haus mit ockergelbem Putz und großen, weißgerahmten Fenstern. Joop sah Grube zwanzig Meter weiter aus dem Wagen steigen.
    In Schrewes Auffahrt stand ein silberner Mercedes Kombi.
    Grube kam auf ihn zu.
    „Er ist vor fünf Minuten gekommen. Seine Frau ist auch da.“
    Joop drückte die Klingel. Eine Frau von Anfang Dreißig öffnete die Tür.
    „Frau Schrewe?“
    „Ja.“ Sie sah die beiden erwartungsvoll an.
    „Wir würden gerne mit Ihrem Mann sprechen.“
    Jetzt bekam ihre Mimik etwas Misstrauisches. Sie zog die Stirn in Falten.
    „Wer sind Sie?“
    Grube und van Oss wiesen sich aus.
    „Was ist passiert?“ Ein ängstlicher Unterton schlich sich ein, dann rief sie: „Jochen, kommst du mal?“
    Hinter ihr erschien Jochen Schrewe und Joop war für einen Augenblick stolz auf Nilgün. Das Phantombild war perfekt.
    Frau Schrewe blickte ihren Mann fragend an.
    „Polizei!“
    Grube ergriff das Wort, während Jochen Schrewes Blick sichtlich nervös zwischen den beiden Beamten und seiner Frau hin- und herwanderte.
    „Herr Schrewe, wir würden Sie bitten mitzukommen.“
    Seine Frau sog zischend Luft ein.
    Jochen Schrewe fing sich schnell.
    „Dürfte ich wissen, wieso?“
    Grube nickte. „Das dürfen Sie. Es geht um den Überfall auf das Juweliergeschäft Berger. Wir haben da ein paar Fragen.“
    Schrewe schob nachdenklich die Lippen vor. Dann gab er die Tür frei und machte eine einladende Handbewegung. „Dann kommen Sie herein und fragen Sie.“
    Joop schaltete sich ein.
    „Ich glaube, es wäre besser, wenn Sie uns begleiten.“ Es folgte ein kurzes Schweigen.
    Der Mann schien zu verstehen. Er legte den Arm um die Schultern seiner Frau.
    „Das dauert nicht lange, Liebling. Es ist dienstlich. Mach dir keine Sorgen.“ Er griff mit der freien Hand zur Garderobe und nahm ein helles Leinenjackett von einem Bügel. Noch einmal strich er seiner Frau über den Arm.
    „Es geht um den Überfall auf eines unserer Objekte. Ich bin bald zurück.“
    Grube ließ den Mazda stehen, telefonierte kurz auf der Straße mit Linda. „Hol Berger bitte ins Präsidium. Sag ihm, wir hätten noch Fragen. Und lass die Kellnerin aus diesem Hella, oder wie das heißt, von einer Streife abholen. Wir bringen Schrewe mit. Sie soll ihn identifizieren.“
    Er stieg auf die Rückbank von van Oss’ altem Mercedes und setzte sich neben Jochen Schrewe. Kaum hatte Joop den Wagen aus der schmalen Straße hinausmanövriert, wandte Schrewe sich in aggressivem Ton an Grube.
    „Was soll das? Wenn Sie Fragen zu meiner Arbeit haben, müssen Sie mich doch nicht gleich abführen wie einen Verbrecher?“
    Grube fixierte ihn. „Wir brauchen Sie für eine Gegenüberstellung. Es ist nämlich so, dass Sie unter dringendem Tatverdacht stehen, Herr Schrewe.“ Jochen Schrewe schluckte und sah Grube mit großen Augen an. „Bitte?“ Dann lachte er auf. „Sie sind ja verrückt! Wie kommen Sie denn auf so einen Blödsinn?“
    Grube schwieg. Joop beobachtete die beiden im Rückspiegel. Schrewe verschränkte trotzig die Arme vor der Brust, wandte sich von Grube ab und blickte

Weitere Kostenlose Bücher