Mitten ins Herz (German Edition)
er und drückte sie fest an sich. Sie hustete, dann rülpste sie und sah ihn mit großen Augen an.
»Es tut mir leid.« Ihre Stimme klang heiser und ihr Hals kratzte bei jedem Wort unangenehm. Lächelnd strich Jake ihr eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht.
»Mach so etwas nie wieder Kürbisköpfchen«, bat er sie und sah ihr dabei lange in die Augen. Summer konnte den Blick nicht abwenden und auf einmal waren sie wieder da. Die Unmengen von Schmetterlingen, die in ihrem Bauch wild herumflatterten. Jake senkte den Kopf und presste seinen Mund auf ihren.
Summer schloss die Augen und vergaß alles um sich herum, als sie seine heißen Lippen auf ihren spürte. Es war genauso, wie sie es sich immer vorgestellt hatte. Jake schlang seine Arme um sie und zog sie noch fester an seinen Oberkörper.
Summer gelang es nicht, ein wohliges Aufstöhnen zu unterdrücken. Erst das laute Räuspern von einem der beiden Männer ließ sie zusammenzucken. Sie löste sich aus seiner Umklammerung und sah ihn erschrocken an. Was hatte sie nur getan?
Jake schien genauso verwirrt zu sein und schüttelte den Kopf, als müsse er erst wieder zur Besinnung kommen. Summer wandte sich peinlich berührt ab und rappelte sich auf. Kurz darauf war auch Jake wieder auf den Beinen.
»Wollt ihr, dass wir die Jetskis aufs Boot packen und euch mitnehmen?«, fragte Andy. Jake sah Summer fragend an. Sie schüttelte den Kopf und bereute die Bewegung im selben Augenblick. Ihr Schädel brummte wie nach einer durchzechten Nacht.
»Ich kann selbst zurückfahren«, versicherte sie. Jake nickte und bedankte sich bei seinen Freunden, dann half er Summer aus dem Boot.
In der ganzen Aufregung bemerkte niemand die große Gestalt, die am Pier stand und sie die ganze Zeit beobachtet hatte.
Sie fuhren langsam und Jake blieb immer dicht an ihrer Seite, als hätte er Angst, sie könnte erneut stürzen. Nachdem sie an der Anlegestelle angekommen waren und Summer wieder festen Boden unter den Füßen hatte, ging sie ohne ein Wort zu der kleinen Hütte und wartete dort, dass Jake die Tür aufschloss.
»Alles in Ordnung?«, fragte er und drehte den Schlüssel im Schloss um.
»Alles bestens«, antwortete sie und ging hinein. Sie zog sich ihr T-Shirt, die Shorts und ihre Sandalen an und griff nach ihrer Tasche, um zu gehen. Jake hielt sie am Arm fest. Als sie innehielt und ihn ansah, ließ er sie los. Mit zitternden Händen fuhr er sich fahrig durchs Haar.
»Summer!« Aus seinen whiskeyfarbenen Augen warf er ihr einen gequälten Blick zu. Doch Summer hob nur warnend die Hand.
»Lass uns das Ganze vergessen und so tun, als wäre es niemals geschehen«, sagte sie. Tief im Innern jedoch hoffte sie, dass er nicht auf sie hören würde, sondern sie jetzt sofort an sich zog und küsste. Doch Jake nickte nur und senkte den Blick. Summer schluckte den Kloß hinunter der in ihrer Kehle saß.
»Wir sehen uns morgen«, sagte sie und ging. Jake sah ihr nach und war einen Moment versucht, hinter ihr herzulaufen und sie aufzuhalten, doch er rührte sich nicht von der Stelle.
KAPITEL 11
Summer warf sich auf ihr Bett und ließ ihren Tränen freien Lauf. Sie wusste nicht genau, warum sie weinte. Vielleicht war es die Tatsache, dass sie jetzt sicher sein konnte, dass auch Jake Gefühle für sie hatte, ihr aber klar war, dass niemals etwas daraus werden konnte. Er hatte sie geküsst, nicht sie ihn. Gut, sie hatte seinen Kuss erwidert, aber er hatte angefangen.
Summer tastete mit den Fingern an ihren Mund. Sie schloss die Augen und rief sich in Erinnerung, wie sich seine Lippen auf ihren angefühlt hatten. Sie waren zart und sanft gewesen, selbst als sein Kuss ein wenig leidenschaftlicher geworden war. Wie gut, dass sie nicht alleine gewesen waren, denn sonst wäre es vielleicht nicht nur bei einem Kuss geblieben.
Summer schwang die Beine vom Bett und stand auf. Sie musste sich noch duschen und umziehen, bevor Robert auftauchen würde.
Sie hatte zwar keine Lust ihn jetzt zu sehen, aber sie wollte ihm auch nicht so kurzfristig absagen. Sie hoffte nur, dass er ihr nichts anmerken würde. Eine Dusche würde ihr jetzt gut tun und helfen, wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
Nachdem Summer geduscht und sich angezogen hatte, stand Robert vor der Tür. Sie nahm ihre Handtasche und beide verließen das Haus. Heute wollten sie einfach nur einen ruhigen Abend bei ihm verbringen, etwas Leckeres kochen und einen Film ansehen.
Robert wohnte keine zehn Minuten entfernt und Summer
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