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Mitten ins Herz - Roman

Titel: Mitten ins Herz - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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seinem Auto antat, was würde er dann erst seinen Mitmenschen antun? Deswegen zog sie die Anzeige zurück und willigte in eine Geldabfindung ein. Manchmal zahlt sich Wahnsinn aus.
    Das waren alle Nachrichten. Keine von Morelli. Komisch, wie der weibliche Verstand funktioniert. Jetzt war ich gefrustet, weil Morelli sich nicht gemeldet hatte.
    Ich sagte meiner Mutter Bescheid, ich würde zum Essen kommen. Danach rief ich Tina an, ich hätte mich entschieden, das Kleid nicht zu nehmen. Ich legte einfach auf und fühlte mich gleich um zehn Kilo leichter. Mooner und Dougie ging es so weit gut, Grandma ging es ebenfalls gut. Ich hatte blonde Haare, und ich hatte kein Hochzeitskleid gekauft. Abgesehen von meinen Problemen mit Morelli konnte mein Leben nicht besser verlaufen.
    Bevor ich zu meinen Eltern aufbrach, hielt ich ein kurzes Nickerchen. Als ich aufwachte, machte meine Frisur seltsame Dinge, deswegen stellte ich mich unter die Dusche. Nachdem ich meine Haare abgetrocknet und geföhnt hatte, sah ich aus wie Art Garfunkel. Schlimmer noch, ich sah aus, als wäre mein Haar explodiert.
    »Mir doch egal!«, sagte ich zu meinem Spiegelbild. »Ich bin die neue, geläuterte Stephanie.« Das war natürlich eine
Lüge, ich komme aus Jersey, und Jersey-Mädels ist so etwas ganz und gar nicht egal.
    Ich zog mir eine neue schwarze Jeans an, schwarze Boots und einen kurzärmeligen gerippten roten Pullover. Als ich ins Wohnzimmer ging, hockten Benny und Ziggy auf meinem Sofa.
    »Wir haben gehört, dass die Dusche lief, da wollten wir Sie nicht stören«, sagte Benny.
    »Genau«, sagte Ziggy. »Außerdem sollten Sie mal Ihre Vorlegekette reparieren lassen. Da könnte ja jeder hereinspazieren.«
    »Wir kommen gerade von Louies Beerdigung, und wir haben gehört, dass Sie die kleine Schwuchtel und ihren Freund gefunden haben. Wirklich schrecklich, was Sophia da gemacht hat.«
    »Die war schon so verrückt drauf, als Louie noch lebte«, sagte Ziggy. »Der kehrt man ungern den Rücken zu. Die tickt nicht ganz richtig.«
    »Ranger richten Sie bitte unsere besten Genesungswünsche aus. Hoffentlich ist sein Arm nicht allzu schlimm verletzt.«
    »Ist Louie D. denn nun zusammen mit seinem Herz beerdigt worden?«
    »Ronald hat es gleich zu dem Bestattungsunternehmer gebracht, der hat es Louie eingesetzt und ihn für immer zugenäht. Dann ist er dem Leichenwagen bis hierher nach Trenton für die Beerdigung heute gefolgt.«
    »Ohne Sophia?«
    »Auf dem Grab liegen Blumen von ihr, aber sie selbst war nicht bei der Feier.« Er schüttelte den Kopf. »War zu viel Polizei anwesend. Hat die Atmosphäre gestört.«
    »Choochy suchen Sie wohl immer noch, oder?«, sagte
Benny. »Bei dem muss man aufpassen. Der hat eine …« Benny machte eine kreisende Bewegung mit dem Zeigefinger am Kopf, um »Schraube locker« zu demonstrieren. »Aber nicht so wie Sophia. Chooch ist im Grunde seines Herzens ein feiner Mensch.«
    »Das kommt von dem Infarkt und dem Stress«, sagte Ziggy. »Stress darf man nicht unterschätzen. Rufen Sie uns an, wenn Sie Hilfe bei der Suche nach Choochy brauchen. Vielleicht lässt sich da was machen.«
    Benny nickte. Ich sollte auf ihr Angebot zurückkommen.
    »Ihr Haar sieht hübsch aus«, sagte Ziggy. »Sie haben sich eine Dauerwelle machen lassen, stimmt’s?«
    Die beiden standen auf, und Benny übergab mir eine Schachtel. »Ich habe hier etwas Erdnusskrokant für Sie. Das hat Estelle aus Virginia mitgebracht.«
    »Erdnusskrokant aus Virginia kriegt man hier nicht«, sagte Ziggy.
    Ich bedankte mich und brachte sie zur Tür. Nachdem ich ihnen fünf Minuten gewährt hatte, um das Haus zu verlassen, schnappte ich mir meine schwarze Lederjacke, meine Tasche und verließ die Wohnung.
     
    Meine Mutter blickte über mich hinweg, als sie an die Haustür kam. »Wo ist Joe? Wo ist dein Auto?«
    »Ich habe mein Auto gegen das Motorrad eingetauscht.«
    »Gegen das Ding da am Straßenrand?«
    Ich nickte zur Bestätigung.
    »Sieht aus wie die Motorräder von den Hells Angels.«
    »Es ist eine Harley.«
    In dem Moment bemerkte sie meine Frisur. Sie riss die Augen weit auf, und die Kinnlade fiel ihr herunter. »Was hast du denn mit deinem Haar gemacht?«, flüsterte sie.

    »Ich wollte mal was Neues ausprobieren.«
    »Meine Güte, du siehst aus wie dieser eine Sänger.«
    »Madonna?«
    »Art Garfunkel.«
    Ich legte Helm, Jacke und Tasche im Garderobenschrank ab und nahm meinen Platz am Esstisch ein.
    »Du bist gerade rechtzeitig gekommen«, sagte

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