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Mitten ins Herz - Roman

Titel: Mitten ins Herz - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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eher Launenhaftigkeit und Sarkasmus. Alles, was über Launenhaftigkeit und Sarkasmus hinausging, war Neuland für uns. Wir wussten absolut nicht, wie wir damit umgehen sollten. Valerie ist die Eisprinzessin. Abgesehen davon, war ihr Leben immer perfekt verlaufen. So etwas passiert Valerie einfach nicht.
    Ihre Augen wurden rot und tränennass. »Reich mir bitte mal die Soße«, bat sie Grandma Mazur.
    Meine Mutter schoss von ihrem Stuhl hoch. »Ich hole dir heiße Soße aus der Küche.«
    Sie ließ die Küchentür hinter sich zuklappen. Es folgte ein Schrei, und dann hörte man einen Teller an der Wand zerscheppern. Ich sah mich unwillkürlich nach Bob um, aber Bob schlief friedlich unterm Tisch. Die Küchentür wurde wieder aufgestoßen, und seelenruhig spazierte meine Mutter mit der Soßenschüssel in der Hand herein.
    »Das ist nur vorübergehend«, sagte sie. »Steve nimmt bestimmt wieder Vernunft an.«
    »Ich dachte, wir würden eine gute Ehe führen. Ich habe
schöne Gerichte gekocht, und ich habe das Haus sauber gehalten. Ich bin ins Fitnessstudio gegangen, um attraktiv zu bleiben. Ich habe mir sogar eine Frisur wie Meg Ryan zugelegt. Ich begreife nicht, was schief gelaufen ist.«
    Valerie war schon immer diejenige in der Familie, die klare Worte fand. Immer die Beherrschte. Ihre Freunde hatten sie die heilige Valerie getauft, weil sie immer so heiter und gelassen wirkte, so wie Ronald DeChoochs Statue der Jungfrau Maria. Und jetzt zerbröselte die Welt um sie herum, und sie, sie war weder heiter noch gelassen, noch drehte sie durch. In erster Linie wirkte sie traurig und verwirrt.
    Von meiner Warte aus gesehen, war das einigermaßen seltsam, denn als meine Ehe sich auflöste, konnte man mich noch kilometerweit schreien hören. Und als Dickie und ich vor Gericht zogen, so wurde mir später unterstellt, hätte es einen Moment gegeben, in dem sich mein Kopf um die eigene Achse gedreht hätte, wie bei dem Jungen in dem Film Der Exorzist . Dickie und ich hatten keine großartige Ehe geführt, aber unsere Scheidung war ihr Geld wert.
    Ich ließ mich zu einem Männer-sind-Schweine-Blick in Richtung Morelli hinreißen.
    Morellis Augen verfinsterten sich, und ein Grinsen zuckte um seine Mundwinkel. Er strich mit einer Fingerkuppe hinten über meinen Hals, und eine Hitzewelle schwappte durch meinen Körper bis hinunter zu meiner Muschi. »Liebe Güte«, sagte ich.
    Das Grinsen wurde breiter.
    »Jedenfalls bist du finanziell abgesichert«, sagte ich. »Kriegt man nach kalifornischem Gesetz nicht die Hälfte zugesprochen?«
    »Die Hälfte von nichts ist nichts«, sagte Valerie. »Das Haus ist über seinen Wert hinaus belastet. Und auf dem Bankkonto
ist auch nichts drauf, weil Steve unser Geld auf die Cayman Islands transferiert hat. Wirklich ein gerissener Geschäftsmann, der Kerl, wie man mir immer wieder bestätigt hat. Das fand ich ja auch fast das Anziehendste an ihm.« Sie holte tief Luft und schnitt Angies Fleisch, dann schnitt sie die Scheibe Fleisch von Mary Alice.
    »Alimente für die Kinder«, sagte ich. »Wie steht es damit?«
    »Theoretisch müsste er die Mädchen und mich unterstützen, aber Steve ist verschwunden. Ich glaube, er hat sich mit unserem Geld auf die Cayman Islands abgesetzt.«
    »Das ist ja schrecklich!«
    »Wenn ich die Wahrheit sagen soll: Steve ist mit unserem Babysitter durchgebrannt.«
    Uns blieb die Spucke weg.
    »Sie ist letzten Monat achtzehn geworden«, sagte Valerie. »Ich habe ihr ein Beanie Baby zum Geburtstag geschenkt.«
    Mary Alice quengelte. »Ich will Heu. Pferde essen kein Fleisch. Pferde müssen Heu fressen.«
    »Wie süß«, sagte Grandma. »Mary Alice hält sich immer noch für ein Pferd.«
    »Ich bin ein männliches Pferd«, sagte Mary Alice.
    »Du bist kein männliches Pferd, meine Süße«, sagte Valerie. »Männer sind Abschaum.«
    »Manche Männer sind in Ordnung«, sagte Grandma.
    »Alle Männer sind Abschaum«, sagte Valerie. »Außer Daddy natürlich.«
    Von Joe als Ausnahme vom Abschaum war nicht die Rede.
    »Männliche Pferde können schneller galoppieren als weibliche Pferde«, sagte Mary Alice und katapultierte mit ihrem Löffel eine Ladung Kartoffelpüree hinüber zu ihrer Schwester.
Der Batzen verfehlte sein Ziel und landete auf dem Boden. Bob schnellte unter dem Tisch hervor und fraß das Kartoffelpüree auf.
    Valerie funkelte ihre Tochter böse an. »Das ist aber gar nicht nett. Man schießt nicht mit Püree auf andere Leute.«
    »Ja«, pflichtete Grandma ihr

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