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Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Titel: Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gefangene noch nicht einmal abstritt, mit all den Kerlen das Bett zu teilen.
    Damit war für ihn das Gespräch beendet. Er legte sich nieder und schob sich seinen Hut übers Gesicht. Sollte sie ruhig versuchen zu fliehen, er würde sich vermutlich noch nicht einmal die Mühe machen, ihr zu folgen. Die Hoffnung auf das Gold hatte er inzwischen längst aufgegeben. Niemand würde glauben, dass die Frau mit dem Engelshaar der berüchtigte Anführer einer Schmugglerbande war.
    Julia dagegen weigerte sich, diese gemeine Aussage zu kommentieren. Wütend setzte sie sich ans Feuer und stocherte mit einem Zweig in der Glut herum, bis kleine Funken hinauf an die Decke stoben. Da Drew anscheinend keine Lust mehr hatte, dieses schreckliche Gespräch fortzusetzen, entspannte sich auch Julia schließlich so weit, dass sie einnickte.

Kapitel 9
    Robby hatte Stonehaven noch nicht erreicht, als hinter ihm donnernder Hufschlag erklang. Im schnellen Galopp preschten Gisbournes Gefolgsleute an ihm vorbei. Der Junge hatte sich gerade noch mit einem beherzten Sprung ins Haferfeld vor den Hufen in Sicherheit bringen können. Zögernd setzte er seinen Weg fort. Er musste dringend zu Butch, doch diesen Leuten wollte er lieber aus dem Weg gehen. Da kam ihm eine Idee. Er beschloss, es zuerst im Versteck der Schmuggler zu versuchen. Wenn tatsächlich etwas schief gelaufen war, konnte es durchaus sein, dass die Männer sich dort beratschlagten. Ehe er den schmalen Pfad hinunter zur Küste einschlug, vergewisserte er sich, dass ihm niemand folgte.
    Unbemerkt schlüpfte er in eine der Höhlen und folgte den unzähligen Verzweigungen, bis er die aufgebrachten Stimmen der Schmuggler vernahm. Robby hatte Glück gehabt. Die Männer des Falken waren hier zusammengekommen. Der unterirdische Raum wurde von einzelnen Laternen nur spärlich beleuchtet. Im Hintergrund türmten sich Fässer voll Rum, die man gemeinsam mit den Waren der letzten Nacht nach London hatte schaffen wollen.
    Butch Stone beugte seinen stämmigen Oberkörper über den verwundeten Michael. Auch die anderen Männer bemerkten Robby erst, als er in die Hände klatschte, um auf sich aufmerksam zu machen. Ihre Sorge um Michael stand ihnen in die Gesichter geschrieben.
    „Robby? Was machst du denn hier?“, fragte der Schmied. Michael lag auf einer mit Stroh gefüllten Matratze und stöhnte, hob aber den Kopf, um ebenfalls zu erfahren, was den Jungen in ihr Versteck geführt haben mochte.
    Robby trat unsicher von einem Bein auf das andere.
    „Hat dich der Mitternachtsfalke geschickt?“, fragte Butch. Der stämmige Schmied war der einzige der ganzen Bande, mit dem Robby aufgrund von Julias Nachrichten in Kontakt stand. Niemand außer dem Jungen wusste, wer sich hinter dem Falken verbarg. Butch vertraute Robby aufgrund seiner Schweigsamkeit.
    Robby schüttelte den Kopf.
    „Hast du eine Nachricht von ihm? Wir müssen ihn treffen, wir wissen nicht, wie wir weitermachen sollen. Und Michael ist verwundet. Glatter Durchschuss“, erklärte Butch.
    Robby stellte sich auf die Zehenspitzen und warf einen Blick auf Michael, dessen Oberarm mit einem dicken weißen Leinentuch eingebunden war. Wie sollte er denn nur erklären, dass Julia etwas zugestoßen war, ohne ihre Identität preiszugeben. Er steckte in der Klemme.
    Wieder blieb ihm nichts anderes übrig, als den Kopf zu schütteln.
    „Mensch Junge, was willst du denn dann hier?“, fuhr ihn Tom Edley an.
    Die Männer hatten Ringe unter den Augen und ihre Stimmung war gereizt. Tom wollte eigentlich längst zu Hause bei seiner kranken Tochter sein. Stattdessen saß er nun hier fest und wartete auf Anweisungen des Falken, doch nichts passierte.
    „Sag dem Falken, jemand muss Michael in der Backstube unterstützen, sonst gibt es morgen keine Brote. Mit seiner Verletzung kann er nicht arbeiten“, fiel nun auch Alan ins Gespräch mit ein.
    Alan war Butchs Sohn und der Jüngste im Bunde. Ihm war die Aufregung am meisten anzumerken. Wie ein Raubtier tigerte er unruhig in der Höhle auf und ab, warf immer wieder nervöse Blicke zum Eingang und murmelte leise vor sich hin.
    „Alan, halt den Mund. Der Mitternachtsfalke wird schon kommen, nicht wahr?“, fragte Butch erneut.
    Robby zog die Schiefertafel aus seiner Tasche. Unter den neugierigen Blicken der Schmuggler malte er zuerst einen Vogel und schrieb dann mit zitternden Fingern fünf krakelige Buchstaben auf die Tafel.
    H I L V E.
    „Was meinst du? Der Falke braucht Hilfe?“, fragte

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