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Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Titel: Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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forderte Drew nach einer Weile.
    „Ich habe Euch nichts zu sagen.“
    „Na schön. Lord Hayes wird sicher Mittel und Wege kennen, dich zum Reden zu bringen.“
    Julia biss sich auf die Lippe. Was sollte sie nur tun. Wenn er sie zu ihrem Vater brachte, würde sie auffliegen und mit ihr die Männer aus Stonehaven. Sie musste ihn dazu bringen, sie gehen zu lassen.
    „Nein, bei Gott, bitte, …“, flehte sie, „… Ihr dürft mich nicht Lord Hayes in die Hände geben.“
    „Warum nicht? Du redest nicht - und er verspricht mir immerhin zwanzig Goldstücke.“
    „Aber, aber, …“, überlegte Julia fieberhaft, „… wisst Ihr nicht, was man über ihn sagt? Er ist ein Monster!“
    Insgeheim bat sie ihren Vater um Entschuldigung für diese Verleumdung, aber ihr wollte einfach nichts anderes einfallen.
    „So? Na dann dürfte er mir ja nicht unähnlich sein, oder?“
    „Nein, wirklich, Ihr versteht nicht. Man erzählt sich schreckliche Geschichten über ihn! Ihr müsst mich gehen lassen - ich, … meine Leute, sie können Euch bezahlen.“
    „Ach ja? Können sie mir genauso viel geben wie der Lord? Denn immerhin habe ich mir eine Kugel eingefangen, das ist nicht billig!“
    Julia verzweifelte langsam. Sie wusste nicht, was sie noch sagen konnte, um ihn zu überzeugen.
    „Nein, so viel haben wir nicht. Aber es muss doch eine Möglichkeit geben - kann ich nicht irgendetwas tun, Euch zu überzeugen?“
    „Ach so, daher weht der Wind! Süße, wenn du denkst, ich lass es mich zwanzig Goldstücke kosten, zwischen deine Schenkel zu kommen, dann bist du auf dem Holzweg - so verlockend das Angebot auch ist.“
    „Was? Wie könnt Ihr es wagen! Wie könnt Ihr annehmen, dass ich das damit sagen wollte!“
    Julia wäre aufgesprungen, wenn nicht ihre Beine noch immer gefesselt gewesen wären. So aber warf sie mit ganzer Kraft den Brotlaib nach ihm und wäre vor Wut fast in Tränen ausgebrochen, als ihr Geschoss ins Leere traf.
    „Spiel nicht die Entrüstete.“
    Drew ärgerte sich über ihr Angebot - und zwar weil es ihn mehr als nur ein klein wenig danach verlangte es anzunehmen. Und dabei konnte er doch Frauen haben, wann immer er wollte. Was war an dieser so besonders, dass sein Körper schon seit Stunden nach ihr lechzte?
    „Glaubst du etwa, ich kann mir nicht denken, wie du deine Männer dazu bringst, für dich die ganze Drecksarbeit zu erledigen?“
    Die Vorstellung von Julia mit all diesen Männern war ihm zuwider und er brauchte dringend frische Luft. Irgendwie schaffte es dieses lästige Weib immer wieder, dass er die Kontrolle über sich verlor. Bevor er erneut Hand an sie legen würde, wollte er lieber gehen.
    „Ihr elender Bastard! Ihr, Ihr …, Ihr Mistkerl!“, verfolgte ihn Julias Schimpftriade.
    Nach einer Stunde kam er zurück. Seine Schulter schmerzte furchtbar. Zum Glück starrte ihn die Gefangene nur böse an und versuchte nicht ihn anzusprechen. Erschöpft setzte er sich, lehnte den Kopf gegen die Wand und schloss die Augen.
    Irgendwann hielt Julia es nicht länger aus. Verlegen räusperte sie sich und leise murmelnd brachte sie ihre peinliche Bitte hervor. So lange wie möglich hatte sie versucht es herauszuzögern, aber nun musste sie einfach ihre Notdurft verrichten.
    Drew stutze kurz, ehe er ihre Fesseln entzwei schnitt.
    „Wenn du abhaust, wirst du nicht weit kommen, das verspreche ich dir! Und dann hast du nichts mehr zu lachen, verstanden?“
    Er setzte sich wieder und beachtete sie nicht weiter. Auf seiner Stirn glänzten Schweißperlen.
    Unsicher, ob er sie wirklich allein gehen ließ, stand Julia am Eingang. Als er keine Anstalten machte, ihr zu folgen zuckte sie die Schultern, raffte die Decke fest um sich und verschwand in der inzwischen hereingebrochenen Dunkelheit. Nun bot sich ihr die Möglichkeit zur Flucht. Der Gedanke einfach nicht mehr in die Höhle zurückzukehren war sehr verlockend, aber sie war unter der Decke beinahe nackt, unbewaffnet und wusste noch nicht einmal, wo sie eigentlich war. Außerdem hatte sie keine Schuhe an. Verflucht! Sie würde also tatsächlich freiwillig zu diesem grünäugigen Monster zurückkehren! Diese Erkenntnis traf Julia hart. Um sich wenigstens ein kleines bisschen Luft zu verschaffen, ließ sie sich mit ihrer Rückkehr ausgesprochen viel Zeit. Sollte sich Drew ruhig fragen, ob sie ihm nicht doch entflohen war. Eigentlich hatte sie vorgehabt, mindestens zwei Stunden wegzubleiben, aber bereits nach wenigen Minuten war ihr kalt und die Tannennadeln und

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