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Mitternachtslöwe (German Edition)

Mitternachtslöwe (German Edition)

Titel: Mitternachtslöwe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Langenkamp
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Zu Sophias Glück überlies ihr die Alte für ein paar Münzen zwei altbackende Laib Brot. Froh darüber zumindest etwas essbares aufgetrieben zu haben, beschloss sie ihre Suche abzubrechen und darauf zu hoffen, in der Unterkunft, um die sich Abaris kümmern wollte, etwas für eine längere Reise geeignetes, was zudem aus einem einfach Brot eine nahrhafte und halbwegs schmackhafte Mahlzeit machen konnte, zu bekommen.
    Kurz nach Mittag ging Sophia zurück zum Hafen, wo sie sich mit den anderen treffen wollte. Sie setzte sich ans Pier und schaute auf die See hinaus. Kapitän Smög und Matte blieben auf Gotland zurück, um sich dort eine Rückfahrgelegenheit nach Schweden zu suchen. Dem alten Seebären gefiel der Gedanke, nur als Passagier an Bord eines Schiffes zu gehen, überhaupt nicht, doch für einen neuen, eigenen Meeresschaukler fehlte das Geld.
    ›Aber ihr werdet sehen! Irgendwann habe ich wieder ein eigenes Schiff und wer weiß; vielleicht segeln wir eines Tages wieder gemeinsam über die See‹, sagte er zum Abschied, winkend mit einer Flasche Rum in der Hand.
    Ihr gefiel die See. Die Luft roch herrlich frisch und Sophia durchdrang das Gefühl von Freiheit. Der Gedanke jederzeit mit einem Schiff davon segeln zu können, wohin es einem beliebt, lies sie ins Träumen geraten. Eines Tages, schwor sie sich, würde sie die Welt erkunden, wie ihr Vater und selbst all diese fantastischen Orte besuchen von denen er immer erzählte. Von den wilden Tieren im Dschungel Indiens bis zu den tanzenden Nymphen der blauen Grotten auf Zakynthos. Zu gerne wäre sie sofort in See gestochen. Doch leider würde sie die tanzenden Wellen der offenen See nicht so schnell wiedersehen.
    Es dauerte nicht lange, bis auch Abaris und Byrger zurück kamen. Abaris hatte eine kleine Taverne in der Nähe des Hafens ausgesucht. Sie bot neben der Möglichkeit des Trinkgelages und des Verzehrs diverser kulinarischer Spezialitäten, die natürlich alle mit Fisch zu tun hatten, auch ein paar schlichte Unterkünfte an.
    Byrger hingegen verkündete schlechte Neuigkeiten. »Es fahren zur Zeit keine Kutschen auch nur annähernd in die Richtung Ulms. Weiter Land einwärts soll es rau zugehen. Das Regime hat überall Lager und Posten aufgeschlagen. Die Menschen hier in Lübeck warten förmlich darauf, dass ihre Stadt zerschlagen wird. Uns muss etwas anderes einfallen.«
    Sie beschlossen sich in der Taverne etwas auszuruhen und des Abends gemeinsam einen Weg zu finden, wie sie zum ersten Schatz in Ulm kommen würden.
     
    Viele Seemänner saßen an den Tischen und erzählten sich das neuste Garn und tranken munter ihren Rum. Ein bisschen erinnerte Sophia die Atmosphäre an das Wirtshaus Zum Zwinkernden Eber in Uppsala. Die in die Jahre gekommenen Holzmöbel, die gemütliche Feuerstelle sowie die Fröhlichkeit die trotz schweren Zeiten durch den Raum ging. Fehlte nur noch Wink, der sie mit seinen treudoofen Augen anklimperte.
    Die drei saßen am Tisch, jeweils mit einer kleinen Schale Jägerbrot vor sich. Eine kleine aber dennoch kraftgebende Mahlzeit. Den anderen Gerichten trauten sie nicht über den Weg, vor allem nach Sophias Fischerfahrung am Hafen.
    »Ich konnte keinen Kutscher überzeugen uns nach Ulm zu bringen. Und einen Großteil unseres Geldes für den Kauf einer Kutsche und den dazugehörigen Pferden auszugeben, können wir uns nicht erlauben.«, sagte Byrger.
    »Und wenn wir nur die Pferde kaufen?«, fragte Abaris.
    »Ich vermag nicht zu sagen wie viel man für ein Pferd in der Gegend zahlt aus der Ihr kommt, aber hier würde allein der Erwerb eines Pferdes unsere Reisekasse gewaltig schrumpfen lassen. Sie werden uns eh keine überlassen. Die meisten gedenken selber mit ihrem Gespann das Land zu verlassen. Außerdem sollten wir jemanden dabei haben der den Weg kennt, einen Führer. Alleine werden wir nur wertvolle Zeit mit dem Suchen des richtigen Wegs vergeuden.«
    Byrger strich sich während er redete immer wieder durch seinen weißen Bart. Jedes Mal, wenn ihn etwas sehr beschäftigte und er ernsthaft überlegte, konnte seine Hand nicht von der Gesichtsbehaarung ablassen.
    »Wir können doch nicht schon bei Paracelsus' ersten Schatz versagen. Was ist mit Magie?«, fragte Sophia, »Wir könnten versuchen einen Magier zu finden, der uns nach Ulm versetzt.«
    »Selbst der beste Magier der Welt könnte solch eine Entfernung nicht überbrücken«, sagte Byrger ernst, »Wenn es so wäre, hätten wir uns erst gar nicht mit dem Schiff auf die Reise

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