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Mitternachtslust

Mitternachtslust

Titel: Mitternachtslust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Winter
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noch einmal zu malen.« Seine Stimme klang plötzlich sehr fremd und müde.
    »Oh. Ist sie vorher zur Vernunft gekommen und hat Sie verlassen?«
    Seltsamerweise reagierte er nicht auf ihre provokante Bemerkung, sondern starrte mit verschleiertem Ausdruck auf einen Punkt direkt über ihrem Kopf.
    »Eines Tages würde ich gern Sie malen«, sagte er nach einer langen Pause, und sein Blick kehrte zu ihr zurück.
    Sie stieß ein Lachen aus, das leicht hysterisch klang. »Womöglich nackt?«
    »Vielleicht mit einem Tuch oder einem Schleier. Ich male Porträts fast immer auf diese Weise. Der Stoff verleiht dem Modell die Möglichkeit, den Teil seines Körpers zu verhüllen, den es nicht besonders mag. Selbst die schönste Frau meint irgendwelche Makel zu haben. Was ist es bei Ihnen? Ich konnte neulich nichts entdecken.«
    Für einen winzigen Moment fühlte Melissa sich geschmeichelt. So geschmeichelt, dass ihre Brustwarzen kribbelten.
    »Vergessen Sie’s! Nie und nimmer würde ich mich nackt malen lassen. Und schon gar nicht von Ihnen!«
    »Sag niemals nie.« Er war dicht an sie herangetreten und flüsterte ihr die Worte wie ein Geheimnis ins Ohr. Sein warmer Atem kitzelte ihre Gehörgänge. Sie wollte sich abwenden, einen Schritt rückwärts tun, aber ihr Wille war nicht stark genug. Sie blieb bewegungslos stehen.
    »Es würde dir gefallen, zuzusehen, wie dein Körper nach und nach auf der Leinwand sichtbar wird. Für deine Haut würde ich einen sehr hellen Zimtton mischen. Die Augen sind schwierig. Es wird eine Herausforderung sein, das goldene Funkeln darin einzufangen.«
    Er hatte seine linke Hand um ihr Kinn gelegt, sodass Melissa das Gesicht nicht abwenden konnte, selbst wenn sie gewollt hätte. Mit dem Zeigefinger seiner Rechten zeichnete er langsam die Konturen ihrer Wangen nach, bevor er ihre Lippen berührte, fast ebenso sanft und zärtlich, wie er Minuten zuvor den Mund der Schönheit auf dem Bild gestreichelt hatte.
    »Reden Sie nicht solchen Blödsinn!«, stieß Melissa ein wenig atemlos hervor, als er seine Hände endlich wieder fortgenommen hatte. »Goldenes Funkeln! Dass ich nicht lache!«
    »Es ist nicht immer da, dieses goldene Licht – nur wenn du etwas betrachtest, das dir besonders gefällt.«
    Als hätte er ihn aus der Luft gepflückt, hielt er plötzlich einen sauberen, trockenen Pinsel in der Hand und ließ die weiche Quaste über Melissas Mundwinkel gleiten.
    Wieder wollte sie das Weite suchen, und wieder war sie unfähig, sich zu bewegen. Vielleicht weil sie zu sehr damit beschäftigt war, ein unbeteiligtes Gesicht aufzusetzen, damit Alexander die merkwürdigen Reaktionen ihres Körpers nicht bemerkte, wie zum Beispiel das leichte Zittern, das sie befiel, als er mit federleichtem Pinselstrich ihre Lider berührte, die sich automatisch geschlossen hatten.
    »Jede Frau hat ihre ganz besonderen Farben, ebenso wie ihr ganz eigener Duft sie umgibt«, erzählte er ihr mit leiser, fast einschläfernder Stimme. »Die Spitzen deiner Brüste sind hellbraun mit einem rosigen Schimmer.«
    Melissa musste trocken schlucken. Offenbar hatte er damals im halbdunklen Flur ziemlich genau hingeschaut.
    Der weiche Pinsel glitt über ihre Kehle und weiter zum Schlüsselbein. Der Gedanke, dass sie es nicht für nötig befunden hatte, heute einen BH zu tragen, machte sie unruhig. Der Stoff ihrer Bluse war sehr dünn, und es war ein äußerst erregendes Gefühl, als der Pinsel mit festem Strich über die Spitze ihrer rechten Brust fuhr, sie sanft umkreiste und gleich darauf energisch über ihren Nippel strich. Sie hielt ihren Kopf gesenkt und folgte gegen ihren Willen fasziniert dem Weg des Pinsels.
    Schon längst waren die Brustwarzen unter dem dünnen Stoff ihrer Bluse deutlich zu sehen. Die rechte größer, höher aufgerichtet als die linke, die die weichen Pinselhaare noch nicht zu spüren bekommen hatte.
    »Hören Sie auf damit! Ich werde mich ganz sicher nicht von Ihnen malen lassen.« Sie konnte selbst hören, dass sie nicht sehr überzeugend klang.
    Ich werde mich dafür hassen, dass ich das hier zugelassen habe, aber es ist ein einfach unglaubliches Gefühl. Das heißt natürlich nicht, dass mein Herz in irgendeiner Weise beteiligt ist. Mein Herz bleibt kühl, es wird von nun an immer kühl bleiben. Niemand wird mich mehr verletzen, niemand!
    Als der Pinsel durch den Stoff mit ihrer linken Brustwarze zu spielen begann, hörte sie sich wie aus weiter Ferne leise stöhnen. Sie presste die Lippen aufeinander, und

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