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Mitternachtsmorde

Mitternachtsmorde

Titel: Mitternachtsmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Recht behalten, so wenig tröstlich das auch war. »Sie wissen, was das bedeutet, nicht wahr?«
    »Dass Sie mir leider nicht mehr demonstrieren können, wie Sie in der Zeit hin und her reisen?«, schlug er mit leiser Ironie vor.
    »Dass es niemand aus meiner Zeit gewesen sein kann«, erklärte sie geduldig.
    Er ging vor ihr in die Hocke und sah sie mit seinen durchdringenden blauen Augen an. »Wie kommen Sie darauf?«
    »›Subjekt unbekannt‹ . Wenn jemand aus meiner Zeit die Manschetten gestohlen hätte, dann müsste er aller Wahrscheinlichkeit nach in der Datenbank registriert sein.«
    »Sie haben die gesamte Weltbevölkerung in diesem Ding gespeichert?«, fragte er fassungslos.
    »Nicht die gesamte, nicht mal annähernd. Aber alle FBI-Angehörigen sind darin gespeichert, genau wie alle Ratsmitglieder und das gesamte Personal des Transitlabors. Jeder mit einer Vorstrafe wird eingetragen. Und da die meisten Menschen, die in einer Protestgruppe sind, zumindest kleinere Gesetzesverstöße wie Störung der öffentlichen Ordnung begangen haben, befinden sie sich ebenfalls in der Datenbank.«
    Sie rieb sich die Schläfen und hinterließ dabei Dreckstreifen auf ihrer Stirn. »Nein, die Manschetten wurden von jemandem aus Ihrer Zeit gestohlen. Ich weiß nicht, ob das die Sache erleichtert oder erschwert. Ein unschuldiger Zivilist – na gut, vielleicht nicht wirklich unschuldig, aber jedenfalls ein Zivilist – hat jetzt diese Manschetten und nicht die leiseste Ahnung, was passieren kann, wenn er sie anlegt und versehentlich aktiviert.«
    Sie sah auf, blickte in seine ebenso geduldige wie skeptische Miene und seufzte. »Sie glauben mir nicht. Nicht einmal der DNA-Scanner oder das Reskin haben Sie überzeugt.«
    »Das Reskin beinahe«, gab er zu. Er stand wieder auf und streckte seine Hand aus, um ihr aufzuhelfen. »Aber mal ehrlich, wie soll ich das alles schlucken, und zwar mitsamt Haken, Leine und Angelrute?«
    »Ich habe Sie doch nicht gebeten, Haken oder Leinen zu schlucken«, knurrte sie verdrossen, legte aber trotzdem ihre Hand in seine, um sich hochziehen zu lassen.
    Unvermittelt schien das Licht unter dem Laubdach heller zu werden, und ein tiefes, kaum hörbares Brummen erfüllte die Luft. Stirnrunzelnd ließ Knox ihre Hand los und drückte einen Finger gegen sein Ohr. »Was ist das für ein Geräusch? Hören Sie das auch?«
    Nikita hob die Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen, und drehte sich langsam im Kreis, um festzustellen, aus welcher Richtung das Summen kam. »Runter«, drängte sie ihn und griff nach ihrem Laserstift. Im selben Moment ließ sie sich flach auf den Bauch fallen. »Runter!«, schrie sie ihn an, als er nicht sofort reagierte. Sie packte den Stiefel neben ihrem Arm, riss Knox zurück und brachte ihn so zu Fall; er wäre auf der Nase gelandet, hätte er sich nicht im letzten Moment katzengleich abgerollt und den Fall mit der Schulter abgebremst.
    »Gesicht nach unten!« Sie presste ihre linke Hand gegen seinen Hinterkopf und presste sein Gesicht in den Dreck, wobei sie ihn halb mit ihrem Körper abschirmte. Sie selbst drückte den Kopf so gut wie möglich nach unten und schirmte gleichzeitig die Augen mit dem Oberarm ab.
    Obwohl sie den Kopf nach unten gepresst hatte, sah sie durch die geschlossenen Lider den grellweißen Blitz und spürte, wie jede Zelle ihres Körpers unter der über sie hinwegrollenden Energiewelle zu prickeln begann. Statische Elektrizität tanzte auf ihrer Haut, spielte in ihrem Haar. Einen winzigen Moment fühlte sie sich wie gelähmt; dann ließ die Wirkung nach, und sie zwang sich, ihren Kopf zu heben, der dreimal so schwer zu sein schien wie sonst. Alles schien sich in Zeitlupe abzuspielen, jede Bewegung kostete enorme Kräfte. Unter ihr begann sich Knox zu regen und versuchte, erst den Kopf zu heben und dann aufzustehen.
    Vor ihnen stand schimmernd, und allmählich kompakter werdend, eine menschliche Silhouette.
    Sie hatten Glück gehabt, denn er war mit dem Rücken zu ihnen gelandet. Nikita hatte einen Sekundenbruchteil Zeit, um die Waffe in seiner Hand zu erkennen. »FBI!«, schrie sie. »Fallen lassen!«
    Er hob langsam beide Hände und wandte dann genauso langsam den Kopf über die Schulter zurück. »Agent Stover«, sagte er. »Ich bin Agent Luttrell.«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Lassen Sie die Waffe fallen, machen Sie eine halbe Drehung nach links und ziehen Sie mit Ihrer linken Hand die Ausweiskarte.« Sie kannte ihn nicht, was für sich allein

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