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Mitternachtsschatten

Mitternachtsschatten

Titel: Mitternachtsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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sich wünscht, dass er bei ihr bleibt. Ich glaube, das hier ist viel mehr eine romantische Komödie als ein Kitschfilm.“
    „Die meisten dieser Kitschfilme sind ziemlich komisch“, sagte Ted unbewegt.
    „Idiot“, schalt sie ihn gut gelaunt. „Was also sollen wir mit den beiden anfangen? Sollen wir zulassen, dass sie ihr Leben zerstören? Dass sie sich trennen, wo sie doch so klar zusammengehören?“
    „Du bist so eine Romantikerin, Liebling. Wie kommst du nur darauf, dass die beiden zusammengehören? Vielleicht werden beide in ein paar Monaten jemanden finden, der mindestens genauso gut zu ihnen passt.“
    Brenda schwieg sehr lange. „Glaubst du nicht an Seelenverwandtschaft?“ fragte sie schließlich.
    „Doch, bei ganz wenigen glücklichen Menschen glaube ich das, wie bei dir und mir zum Beispiel. Ich glaube aber nicht, dass die beiden eine ewige Liebe verdient haben, so wie wir.“
    „Ewige Liebe“, sagte sie, und ihre Stimme klang hohl. „Glaubst du das in unserem Fall wirklich?“
    Er hob sie von der Kommode herunter. Sie war eine kleine Frau und er ein großer Mann, er hob sie hoch, als wiege sie gar nichts. Was sie natürlich in Wahrheit auch nicht tat. Nicht mehr. „Ich würde nichts ändern, auch wenn ich es könnte, Darling“, sagte er. „Wir beide gehören zusammen.“
    Sie wollte ihm so gerne, so verzweifelt gerne glauben. Aber er kannte die Wahrheit nicht, und dieses Wissen fraß sie geradezu auf. Sie wollte nicht mehr länger mit der Lüge leben. „Was ist mit ihnen?“ fragte sie. „Was, wenn auch sie zusammengehören?“
    „Dann ist es höchste Zeit, dass sie etwas dafür tun. Komm schon, Liebes. Es wird bald hell. Wir sollten uns ein wenig ausruhen. Lass diese armen Trottel sich selbst um ihre Zukunft kümmern. Wir haben uns heute schon genug eingemischt.“
    Brenda sah die schlafende Frau in ihrem riesigen Bett noch einmal an. Jilly hatte dieses Bett niemals mit einem Mann geteilt, dabei konnte man darin so viel Spaß haben. Wer wusste das besser als Brenda? Jilly verdiente es, das Bett mit jemandem zu teilen, den sie liebte. Doch leider, dachte Brenda, bekommt man in diesem Leben nicht immer das, was man verdient. Oder im nächsten.

20. KAPITEL
    „W as zum Teufel wollen Sie hier?“ fragte Jackson mit wutverzerrter Stimme.
    „Ich arbeite hier, erinnern Sie sich?“ antwortete Coltrane leichthin.
    „Aber nicht morgens um halb fünf.“ Jackson hatte seinen Laptop auf den Tisch gestellt, und als Coltrane das Zimmer betreten hatte, war er so vertieft gewesen, dass er ihn nicht einmal wahrnahm.
    „Hier sieht es so aus, als sei eingebrochen worden“, sagte Coltrane und starrte das Chaos ringsherum an. Akten lagen überall im Zimmer verstreut, ein ganzer Schrank war umgefallen, und Meyer hämmerte wie wild auf der Tastatur seines Computers herum.
    „Hauen Sie verdammt noch mal ab, Coltrane. Ich habe genug Probleme hier. Sie hätten mich eigentlich beschützen sollen. Ich habe Sie eingestellt, damit Sie sicherstellen, dass niemand Verdacht schöpft. Ich habe fünfunddreißig Jahre lang dieses Unternehmen geführt, ohne dass jemand seine Nase reingesteckt hat, und Ihre Aufgabe war es, dafür zu sorgen, dass das so bleibt. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen mich, die Anwälte meiner Frau fallen plötzlich über mich her, und irgendjemand macht sich an meinen ganz privaten Akten zu schaffen. Was zum Teufel geht hier vor?“
    „Vielleicht hat Ihr Glück Sie verlassen, Boss“, sagte Coltrane und setzte sich unaufgefordert in einen der Ledersessel. Er hatte schreckliche Kopfschmerzen, in seiner verletzten Hand klopfte es, und doch fühlte er sich unnatürlich ruhig. Langsam ging alles dem Ende zu, genau so, wie er es geplant hatte. Aber warum fühlte er sich nicht viel zufriedener als er es tat?
    Meyer sah von seinem Bildschirm auf. „Was zur Hölle ist mit Ihrem Kopf passiert?“ fragte er finster.
    „Ich habe ihn mir angeschlagen, als ich in der Notaufnahme ohnmächtig wurde. Allein der Anblick von Blut macht mich schwindelig. Sehr unmännlich, ich weiß, aber wir alle haben unsere Schwächen.“
    Meyer kniff die Augen zusammen. „Wessen Blut?“
    „Das Ihrer Tochter.“ Er nannte absichtlich keinen Namen.
    Meyer wurde blass. „Rachel-Ann?“ fragte er heiser.
    „Nein. Niemand hat sie gesehen, seit sie abgehauen ist. Jilly hatte Verletzungen von dem zerbrochenen Glastisch.“
    Meyer zuckte die Achseln und wandte sich wieder seinem Computer zu. Wahrscheinlich

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