Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)
zwischen ihnen versuchte sie zurückzuweichen.
Doch er ließ ihre Hand nicht los. „Freut mich ebenfalls, Sie kennen zu lernen, Juliette.“
Sein Daumen strich kurz über ihren Puls, bevor Doug ihre Hand losließ. Ein Gefühl der Freude breitete sich in Juliette aus, wie sie es noch nie zuvor empfunden hatte.
Es gefiel ihr, was sie empfand. Sie genoss jedes Prickeln, jeden Schauer. Nach den Qualen der letzten Wochen merkte sie erst jetzt, wie sehr sie sich danach sehnte, sich schön und begehrenswert zu fühlen. Sie lechzte danach, zu erfahren, dass sie nicht zweite Wahl war. Und dieser Mann, das spürte sie, konnte ihr die dringend benötigte Selbstbestätigung geben.
Doch eine Angst blieb. Obwohl sie auf diese Insel geflohen war, konnte Juliette nicht sicher sein, dass sie auch die Paparazzi abgeschüttelt hatte. Das Letzte, was sie wollte, war, ihrem Vater noch mehr Ärger zu bescheren, indem man sie auf dieser Insel aufspürte.
„Wohin wollten Sie?“ erkundigte sich Doug und riss sie aus ihren Gedanken.
„Ich hatte vor, mich an den Strand zu legen.“ Sie deutete auf die aufgespannten Sonnenschirme.
„Und ich hatte vor, Ihnen Gesellschaft zu leisten.“ Er grinste. „Falls Sie nichts dagegen haben.“
Sie sah ihm in die Augen. Als sie sich entschieden hatte, auf Secret Fantasy zu bleiben, hatte sie gleichzeitig beschlossen, darauf zu vertrauen, dass sie hier geschützt war. Aber sie würde außerdem auch ihre üblichen Hemmungen fallen lassen müssen. Beim Auspacken hatte sie festgestellt, dass ihre Schwester ihre vernünftigen Kleidungsstücke durch unpraktische, sehr aufreizende Sachen ersetzt hatte. Äußerlich war Juliette also von jeglichem Zwang be freit.
Nun würde ihre innere Einstellung folgen müssen. Das war leichter gesagt als getan. Und es würde ihr um einiges leichter fallen, wenn sie nicht auf das sehr offenherzige Dekolletee ihres knappen Bikinis achten würde.
Sie räusperte sich. „Um ehrlich zu sein, ich hätte gern Gesellschaft.“ Sie zögerte, dann erinnerte sie sich daran, dass dieser Mann sie ja nicht kannte. Also konnte sie sich völlig ungezwungen verhalten.
Daher legte sie ihre Hand in seine, und sie gingen zum Strand hinunter.
„Woher kommen Sie?“ fragte sie nach einem Moment.
„Aus Michigan“, antwortete er. Was technisch gesehen auch stimmte. Er war in Detroit geboren und hatte dort die ersten drei Monate seines Lebens verbracht. Dann hatte sein Vater die Familie verlassen, und seine Mutter war mit ihrem Sohn nach Chicago gezogen.
Natürlich konnte er Juliette nicht sagen, dass er aus Chicago kam, weil sie sonst möglicherweise misstrauisch wurde und sich zurückzog. Ebenso wenig konnte er ihr seinen Nachnamen nennen, da sie ihn eventuell von seinen Artikeln in der „Tribune“kannte. Deshalb umging er die Wahrheit so knapp wie möglich. Je aufrichtiger er war, desto geringer die Gefahr, dass ihm ein Fehler unterlief. Außerdem hoffte er, dadurch nicht so sehr von seinen Schuldgefühlen geplagt zu werden.
Sie nickte. „Ich bin in Chicago geboren.“
Sie schlenderten ein paar Holzstufen hinunter und gelangten so auf den weißen Sandstrand. „Das wirkt fast unwirklich“, meinte Juliette und deutete auf die endlose Weite des blauen Ozeans vor ihnen.
Doug sah sie an, betrachtete ihren knappen dunkelblauen Bikini, der einen großzügigen Blick auf ihre Brüste, ihren flachen Bauch und die unglaublich langen Beine bot. Er bekam einen trockenen Mund. „Ja, allerdings.“
Röte schoss ihr in die Wangen, und Doug erkannte, dass er einen Fehler gemacht hatte. Er musste es langsam angehen lassen und einen kühlen Kopf bewahren. Was er brauchte, waren Informationen, keinen Sex. Verdammt. Schließlich war er auch nur ein Mann. Und wenn er ehrlich zu sich selbst war, musste er sich eingestehen, dass er durchaus auch Sex brauchte. Doch ganz gleich, wie anziehend er Juliette fand, Sex gehörte nicht zu seinem Plan. Er war hier, um ihre Fantasie wahr werden zu lassen – um sie zu verzaubern und zu umschwärmen, während er gleichzeitig ihr Vertrauen so weit gewann, dass sie ihm die Wahrheit über ihren Exverlobten sagte. Sie hatte unbestreitbar eine heftige Wirkung auf ihn. Doch mit ihr zu schlafen, das kam nicht in Frage. Es wäre ihr gegenüber unfair und selbstsüchtig. Nein, diesen Weg wollte er nicht noch einmal gehen.
Diese Gedanken erstaunten ihn. Der Doug Houston, den er kannte, würde für eine Story so weit gehen, wie es nötig war. Wieso sollte es bei
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