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Mode ist ein glitzernder Goldfisch

Mode ist ein glitzernder Goldfisch

Titel: Mode ist ein glitzernder Goldfisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Smale
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hast, denn das hast du. Es ist nur …« Wie soll ich es formulieren? »Hast du dir nie gewünscht, jemand anders zu sein, nur zur Abwechslung?«
    Annabel sieht mich ein paar Sekunden lang an, als wäre ich verrückt. »Eigentlich nicht«, sagt sie schließlich. »Wer im Speziellen? Und warum?«
    Â»Irgendjemand«, platze ich heraus. »Nur um zu sehen, wie es ist? Nur um zu sehen, ob es besser ist? Um zu sehen, ob die Dinge auch anders laufen könnten?«
    Annabel überlegt. »Nein«, gesteht sie. »Noch nie.«
    Â»Also, ich schon, Annabel. Ich wollte für kurze Zeit jemand anders sein. Ich hatte es so satt, ich zu sein. Und ich dachte, wenn ich Model wäre statt Streber, wäre ich jemand anders, und mein Leben würde sich verändern und alle anderen auch, aber das war ich nicht und mein Leben hat sich nicht verändert und die Leute auch nicht.«
    Annabel schlägt unter dem Schreibtisch die Beine übereinander. »Hm.«
    In meiner Brust macht sich ein seltsames Gefühl breit, als alles aus mir rausbricht, und es fühlt sich so gut an, dass ich gar nicht mehr aufhören kann.
    Â»Aber es hat sich gar nichts verändert, Annabel. Ich bin immer noch dieselbe, und alle anderen sind auch immer noch dieselben, und alles, was ich in der letzten Woche zustande gebracht habe, ist ein einziges Riesenchaos, und ich weiß nicht, was ich machen soll, um es wiedergutzumachen.«
    Annabel faltet die Hände. »Aha.«
    Â»Und die Liste wird immer länger«, fahre ich ein wenig leiser fort. »Mit jedem Tag. Und jetzt habe ich Krach mit so gut wie allen, die ich kenne, und ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Ich weiß nicht, wie ich es wieder richten soll. Sag … Sag … Bitte,Annabel,sag mir, was ich machen soll. Sag mir, wie ich alles wiedergutmachen kann.«
    Ich werde nicht weinen. Auf keinen Fall. Aber jetzt habe ich einen Kloß im Hals, den ich einfach nicht runtergewürgt kriege. Wie wenn ich eine von diesen riesigen Vitaminpillen schlucken soll, die mein Vater mir im Winter verabreicht, die so groß sind wie die Kopfkissen in dem Puppenhaus, das ich als kleines Mädchen hatte.
    Annabel nickt ruhig. »Und was ist das für eine Liste?«
    Oh. Ich habe nicht daran gedacht, dass sie ja nichts von der Liste weiß. Ich hole sie aus der Tasche und schiebe sie ihr über den Tisch. Habt ihr etwa geglaubt, ich würde die Liste nur im Kopf führen, für euch? Nein, die Liste gibt es in echt. Ich trage sie in der Tasche herum und bringe sie regelmäßig auf den neuesten Stand.
    Â»Also, sehr ordentlich und schön geschrieben«, sagt Annabel anerkennend. »Mit Lineal unterstrichen?«
    Â»Selbstverständlich.« Ein bisschen Stolz flammt auf. »Zweimal unterstrichen, wenn du genau hinschaust.«
    Â»Schön«, meint Annabel. »Gib mir bitte den Stift und das Lineal. Darf ich die Liste bearbeiten?«
    Ich nicke, denn es wäre ein bisschen unhöflich, ihr zu sagen, dass ich es eigentlich nicht mag, wenn andere Leute in meinen Listen rumpfuschen. Schließlich habe ich sie um Hilfe gebeten.
    Â»Okay. Also, als Erstes nehmen wir die von der Liste.« Damit zieht sie einen geraden Strich durch ihren Namen. »Ich fände es sehr schön, wenn du Menschen, die dich sehr lieben, nicht mehr auf solche Listen setzen würdest.«
    Sie kaut auf der Kappe des Füllers herum und streicht einen weiteren Namen durch. »Wenn wir schon dabei sind, kannst du Mrs Miller auch gleich streichen.«
    Ich schüttle den Kopf.»Sie wird mich der Schule verweisen, weil ich geschwänzt habe.«
    Â»Wird sie nicht.« Annabel sieht mir direkt in die Augen. »Harriet, wann begreifst du endlich, dass du eine genauso schlechte Lügnerin bist wie dein Vater? Ich habe eure Gesichter gesehen, als ihr aus der Agentur gekommen seid, und habe täglich – zuweilen minütlich – mit Wilbur in Kontakt gestanden. Ich weiß alles, was passiert ist, ich habe ihnen meine Erlaubnis gegeben, dir die Haare zu schneiden, und ich habe auch Mrs Miller angerufen und ihr erklärt, dass du drei Tage nicht in die Schule kommen würdest und ich mich darum kümmern würde, dass du das Versäumte nachholst: zwei für den Flug nach Moskau und einen, um dich zu erholen. Damit wären wir bei morgen.«
    Verdutztes Schweigen, während meine Lippen ein O formen. »Aber

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