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Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft

Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft

Titel: Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Bennett
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helfe auch. Mein Vater sagt, ich muss mich mehr auf die Schule konzentrieren.«
    Krähes Vater und meine Mutter sollten sich zusammentun. Sie würden sich prächtig verstehen.
    »Aber die Schule läuft gut bei dir, oder?«, frage ich.
    »Na ja«, sagt sie und grinst betroffen. »Manchmal lasse ich mich zu sehr von den Kleidern ablenken. Sie sagen, ich bleibe vielleicht sitzen.«
    »Ich weiß, wie sich das anfühlt«, versichere ich ihr.
    Dann wird mir klar, dass wir überhaupt keine Zeit für all die Modegespräche haben werden, die wir führen müssten.
    »Was ist mit dem Label?«, frage ich. »Möchtest du es immer noch machen?«
    Krähe zuckt die Schultern. »Darüber denke ich nach, wenn ich aus Uganda zurückkomme.«
    »Mum meint, ich wäre keine gute Managerin, weil ich nichts von Cashflow verstehe.«
    Ich erwarte, dass sie ein empörtes Gesicht macht und mich verteidigt. Aber das tut sie nicht. Sie antwortet nicht mal. In Gedanken ist sie wieder bei ihrer Familie.
    »Na ja. Gut. Wir reden, wenn du wiederkommst.«
    Sie lächelt zerstreut. »Klar.«
    »Toll.«
    Vorsichtig stakse ich durch das Meer aus Papierblüten und versuche, nicht wieder in Tränen auszubrechen, aber es fällt mir schwer. Ich beschließe, dass ich einen Plan brauche. Ich muss eine sinnvolle Beschäftigung für den Sommer finden, die mich von Mum, dem Haus und der Sehnsucht nach meinen Freundinnen ablenkt. Ich bin siebzehn, verflixt noch mal, und ich lebe in London und war an Ostern fünf Minuten lang fast berühmt. Eigentlich sollte ich glücklich sein.

Krähe und Henry sind die Ersten, die abreisen, mit dem Flugzeug nach Kampala. Ein paar Tage später bringen Edie und ich Jenny zum Flughafen, die nach New York fliegt. Als sich Jenny in Heathrow in die Schlange zur Sicherheitsschleuse stellt, wirft Edie ihr zum Abschied den vorwurfsvollsten Blick zu, den ich je gesehen habe. Aber Jenny scheint nichts davon mitzukriegen.    
    »Habt einen schönen Sommer ohne mich, Leute«, ruft sie fröhlich. »Wir sehen uns an Weihnachten.«
    »Man könnte meinen, sie freut sich, dass sie geht«, murmelt Edie.
    »Natürlich!«, erkläre ich.
    »Das wird sie bereuen«, sagt Edie. »Sie wird London vermissen. Die Museen. Die Läden. Zu Hause. Uns.«
    »Denk dran, dass du nächstes Jahr selbst nach Amerika willst«, entgegne ich. »Harvard ist auch nicht gerade um die Ecke.«
    »Hmm.« Edie sieht mich an, als wäre ihr das noch gar nicht aufgefallen. Also wirklich! Harvard ist in Boston, nur ein paar Stunden nördlich von New York. Edie ist doch nicht dumm. Sie hat sich doch sicher eine Million Mal vorgestellt, wie es dort ist.
    »Warum fährst du eigentlich nicht nach Kalifornien? Oder kommt der süße Phil hierher?«, frage ich.
    Sie zuckt die Schultern. »Ich glaube, er will nett sein. Er hat gesagt, ich kann gern kommen und ihn besuchen und mich in die Sonne legen und so weiter. Aber er kommt bestimmt nicht nach London, um mir den ganzen Sommer beim Lernen zuzusehen. Er sagt, ich müsste dringend mal abschalten.«
    »Er hat Recht.«
    Sie seufzt. »Ich weiß. Aber ich arbeite im Sommer in der Bibliothek. Und ich muss so viel lesen. Es ist besser, wenn ich zu Hause bleibe und alles noch mal durcharbeite. Außerdem gehen meine Eltern eine Woche mit uns zelten. Das wird sicher gut.«
    Klingt ja berauschend.
    »Und du?«, fragt sie. »Hat deine Mutter dir wirklich das Taschengeld gestrichen?«
    »Ja«, gebe ich zu. Die verzweifelte letzte Eltern-Maßnahme, nachdem »Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll«, die Hände in die Luft werfen und dich ansehen wie ein unlösbares Sudoku nichts gebracht hat.
    »Wahrscheinlich kann ich dir was leihen«, sagt Edie zögernd. Das ist wirklich fürsorglich von ihr, aber ich weiß, dass sie selbst nicht viel Geld hat. Außerdem brauche ich es gar nicht.
    »Danke, aber nein danke«, sage ich. »Ich habe einen Plan.«
    »Oho!«, ruft Edie und wird fröhlicher. »Ich liebe es, wenn du einen Plan hast. Was für einen denn?«
    »Er ist brillant. Ich bin letzte Woche darauf gekommen. So schlage ich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Ich verdiene Geld. Ich tue das, was mir Spaß macht. Ich zeige Mum, dass ich in der Lage bin, meine Karriereplanung selbst in die Hand zu nehmen. Und ich finde raus, was ich mit Mode machen will.«
    »Und?«, fragt Edie.
    »Und was?«
    »Was ist der Plan?«
    »Ach so. Ich mache ein Praktikum bei Miss Teen! Ich habe gebettelt und gefleht. Natürlich sind die normalen Praktikumsplätze schon seit

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