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Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft

Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft

Titel: Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Bennett
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mit der Namensgebung noch einmal durchstehe.
    Ich bin als Erste da. Bilde ich mir ein. Doch dann entdecke ich Jenny, die am Informationsschalter steht und Autogramme gibt.
    Sie grinst, als sie mich sieht, und kommt rüber.
    »Touristen aus Chicago«, erklärt sie. »Sie sagen, sie haben die Show dreimal gesehen.«
    Dann kommt Krähe. Sie trägt ein cremefarbenes Kleid, das mir vage bekannt vorkommt, und dazu ungefähr sieben falsche Perlenketten, die mit Seidenblumen verziert sind. Die Gesamtwirkung ist anmutig, ungewöhnlich und cool. Als ich näher hinsehe, erkenne ich das Baumwollmuster für Isabelles Brautkleid, mit einem Gürtel gerafft und über einen Pullover getragen. Krähe ist ein paar Zentimeter kleiner als Isabelle, also sieht es völlig anders an ihr aus. Ich sehe Krähe fragend an. Baumwollmuster werden von Schneiderpuppen und manchmal von Models im Atelier getragen. Sie sind eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Und an diesem sind noch lauter offene Säume und Kreidestriche.
    Krähe zuckt die Schultern. »Ich finde gerade das Unfertige daran so schön. Es sieht aus wie die Skizze zu einem Kleid. Gefällt es dir?«
    Jetzt, wo ich richtig hinsehe, finde ich, dass es absolut hinreißend aussieht. Seltsam, aber schön. Die Art, wie das Kleid fällt, erinnert mich an ihre neuen Entwürfe, von denen sie mir nichts erzählt.
    »Ist das richtige Kleid eigentlich fertig?«, frage ich. »Isabelles, meine ich.«
    »Beinahe«, sagt Krähe. »Sie zieht es bei einer Preisverleihung für Models an, zu der sie in ein paar Wochen eingeladen ist.«
    »WAS?«
    Krähe zuckt wieder die Schultern. »Sie wollte es doch nicht bei der Hochzeit tragen. Sie sagte, sie hat Angst, dass sie darin vielleicht wie ein menschlicher Wasserfall aussieht. Jetzt will sie, dass ich etwas aus alter Spitze für sie mache.«
    Na gut. Wenigstens hört Isabelle in manchen Dingen auf Harry. Aber Krähe muss inzwischen beim zehnten Entwurf für das Brautkleid sein. Jenny schleppt uns derweil zum Café am anderen Ende des Museums. Auf Edie müssen wir nicht warten, sie weiß, wo sie uns findet.
    Wir ernten Blicke. Nicht so viele wie mit Isabelle, aber wir fallen auf. Jenny hat jetzt eine Aura. Selbst in Jeans und einer merkwürdigen Strickjacke hat sie immer noch den schicken kupferroten Haarschnitt, die Tom-Ford-Sonnenbrille (oben auf dem Kopf) und eine Art Leuchten um sich. Die meisten Leute aber drehen sich nach Krähe um. Ich wünschte, ich hätte die Idee gehabt, ein Baumwollmuster zu tragen. Es ist supercool. Dagegen sind meine Zebra-Leggings und der Mohair-Bolero richtig bieder.
    Wir setzen uns an einen Tisch, und Jenny erzählt von den Kätzchen.
    »Ich habe für Fosse und Stella ein Zuhause gefunden! Unsere Nachbarn von unten. Ach, und Fosse heißt jetzt Eliza. Nach Eliza Doolittle aus My Fair Lady . Die Nachbarin hatte irgendwas dagegen, ein Mädchen Fosse zu nennen. Oder Bob.«
    »Oder Flossie?«
    »Ich hab’s dir schon gesagt, Nonie, Flossie ist ein blöder Name.«
    »Sondheim ist auch nicht besser.«
    »Stephen Sondheim ist der größte Komponist der Welt! Außer Jackson natürlich. Er ist total berühmt!« Jenny ist schockiert, dass ich es nicht verstanden habe. Wahrscheinlich ist Sondheim für sie, was der Met Ball für mich ist. Trotzdem bemerke ich, dass noch keiner Interesse angemeldet hat, Sondheim zu adoptieren.
    »Warte mal«, unterbricht Krähe. »Hast du gesagt, eure Nachbarn nehmen Eliza und Stella? Stella auch? Warum das denn?«
    »Ach«, sagt Jenny. »Das. Also. Das gehört zu den Neuigkeiten. Aber damit müssen wir warten, bis Edie da ist.«
    Wieder entsteht eine merkwürdige Pause. Krähe holt ihr Skizzenbuch heraus und fängt an alte Kritzeleien auszumalen. Schwer zu sagen, was sie darstellen sollen. Von Weitem sieht es aus wie ein Raubtiermuster, aber bei näherem Hinsehen entpuppt es sich als die Umrisse von lauter Mädchen, die sich an den Händen halten. Hübsch.
    Während wir warten, erzähle ich Jenny von der Harry-und-Isabelle-Situation bei uns zu Hause, und wie Granny über nichts anderes als Hochzeiten reden kann.
    »Mmh. Hmm. Klingt gut.«
    Sie hört gar nicht zu. Irgendjemandes Hochzeit ist wohl uninteressant im Vergleich zu einer bis unter die Decke mit Blumen gefüllten Garderobe am Premierenabend oder Jamsessions mit weltberühmten Popstars bis in die Morgenstunden.
    »Irgendwas Neues von deinem Starbucks-Freund?«, fragt sie.
    Ich schüttele den Kopf. Ich glaube zwar, er hat sich nach dem

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