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Modesty Blaise 01: Die tödliche Lady

Modesty Blaise 01: Die tödliche Lady

Titel: Modesty Blaise 01: Die tödliche Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Mann in Kapstadt sitzen haben, der die Abfahrt des Schiffs beobachten würde?!»
    «Ich möchte seine Denkvorgänge lieber nicht analysieren», sagte Tarrant vorsichtig. «Tatsache ist, daß die
Tyboria
um sechs Tage früher abfuhr. Bisher wurde noch kein Überfall auf die Diamanten versucht.»
    «Wo ist das Schiff jetzt?»
    «Im Suezkanal fällig und soll Port Said in sechsunddreißig Stunden erreichen.»
    «Also übermorgen bei Morgengrauen?»
    «Ja. Das macht die Lage zweifellos schwierig. Ich nehme als sicher an, daß Hagan Sie nicht von Ihrem Entschluß abzubringen vermochte.»
    «Wir haben gerechnet, daß wir noch eine Woche vor uns haben», sagte Willie. «Wir haben also nicht mehr viel Zeit, Prinzessin. Wir werden uns ihnen irgendwie zum Fraß vorwerfen müssen.»
    Sie stand da, den Kopf etwas zur Seite geneigt, und überlegte. «Ja», sagte sie schließlich. «Ja … Es ist vielleicht sogar besser so.»
    «Heiliger Himmel!» Tarrant schloß wie im Gebet die Augen. «Erzählt mir bloß nicht, daß der pompöse Percy schon wieder einmal das Richtige getan hat!»

14
    McWhirter kam die Gangway vom Motorboot herauf und wischte sich die Stirn. Er sah sich im Hafen um und gab einen befriedigten Grunzlaut von sich, als er einen graugestrichenen 7000-Tonnen-Frachter unter liberischer Flagge eine Viertelmeile westlich von der
Mandrake
sah.
    Er ging über das Deck. Mrs. Fothergill lehnte an der Reling. Sie trug schmuddelige weiße Shorts und einen tief ausgeschnittenen Büstenhalter. Ihr Körper sah wie polierte Eiche aus.
    «Teure Dame», sagte McWhirter und legte seine Hand auf die ihre. «Ich hätte Ihnen gern Veilchen gebracht. Ich habe die Basare durchgestöbert –»
    «Ich habe Sie langsam satt, McWhirter», sagte sie und schlug seine Hand weg. «Ich hoffe noch immer, daß Sie Ihr komisches Großmaul bei Gabriel einmal zu oft aufmachen und er mir sagt, daß ich Sie ein bißchen bearbeiten soll. Das würde ich nur zu gerne tun.»
    «Och, ich bin Ihrer nicht würdig, Mrs. Fothergill», sagte er fröhlich und schnalzte mit den Fingern. «Gibt’s was Neues?»
    Sie zögerte und schüttelte dann den Kopf. «Wie steht’s an Land?» fragte sie. «Hatte Raschid etwas über das Blaise-Mädchen und Garvin?»
    «Nur Bruchstücke. Sie machen tatsächlich ein Comeback.»
    «Was wird Gabriel in bezug auf sie tun?»
    «Nichts. Falls sie uns nicht zwischen die Füße geraten. Och, da hab ich eine faszinierende Idee, Mrs. Fothergill. Wie gefiele Ihnen ein Match mit Modesty Blaise? Sie ist, was man so hört, ein großes Talent.»
    Das Frauenzimmer grinste. «Lassen Sie es bei dem bewenden, was man so hört, McWhirter. Sie sind ein Dummkopf, was den wahren Spaß betrifft. Zu dieser mageren Ziege würde ich keine zehn Sekunden brauchen.» Ihr fettes Kuhgesicht wurde nachdenklich.
    «Aber Garvin – der könnte interessant sein.»
    Borg kam das Deck entlang und blieb stehen. «Haben Sie es ihm erzählt?» sagte er zu Mrs. Fothergill.
    Sie zuckte die Achseln. McWhirter schaute sie scharf an und fragte: «Mir was erzählt?»
    «Basilio hat sich das Bein gebrochen.» Borg sah finster drein. «Fiel die Gangway herunter.»
    «Allmächtiger Gott!» stieß McWhirter hervor.
    «Ich habe gehofft, Sie würden mit einem Ihrer verdammt blöden Witze bei Gabriel eintreten», sagte Mrs. Fothergill bedauernd. «Das hätte ihn richtig getroffen.» McWhirter warf ihr einen giftigen Blick zu. Er machte Borg ein Zeichen, und beide Männer gingen über das Deck und in die hübsch ausgestattete Kabine.
    Gabriel stand mit den Händen auf dem Rücken am Fenster und starrte hinaus.
    «Borg hat’s mir gerade erzählt», sagte McWhirter.
    «Wie schlimm war es?»
    «Schlimm genug.» Gabriels Stimme war kalt und ausdruckslos. «Doppelter Oberschenkelbruch. Er wurde vor einer Stunde an Land gebracht.»
    McWhirter setzte sich auf die lange Couch, die die ganze Wand einnahm. «Und der Reservetechniker hat sich in Haifa mit Blinddarmentzündung hingelegt», sagte er ausdruckslos. «Könnte jemand von der Mannschaft Basilios die Aufgabe erfüllen, Gabriel? Ich würde nicht meinen, daß sie so spezialisiert ist. Einer der Ingenieure vielleicht?»
    «Es gibt niemanden, auf den ich mich verlassen würde.»
    «Oder in der Mannschaft von Kalonides?»
    «Ich habe mich gerade erkundigt. Nein.»
    McWhirter zupfte nervös an seiner Halshaut. «Sie haben eine dreiviertel Million in die Geschichte investiert, Gabriel. Wir müssen einfach einen Mann auftreiben.»
    Gabriel

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