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Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Titel: Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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behandeln die Sache eher vertraulich.»
    «In der Tagespresse hab ich überhaupt nichts davon gelesen», sagte Modesty. «René Vaubois hat meine Neugier geweckt. Er entwickelte mir einen hypothetischen Fall und fragte mich um meine Meinung dazu.
    Aber er gab mir nicht genug Details, und so schien mir das Ganze nur ein Hirngespinst, was ich ihm auch gesagt habe. Darauf wechselte er das Thema und stellte alles als Gedankenspielerei hin.»
    «Aber Sie haben sich nicht täuschen lassen?»
    «Nein. Und jetzt haben auch Sie mir bestätigt, daß etwas dahintersteckt.»
    Tarrant gab einen ärgerlichen Laut von sich. «Ich verstehe nicht, wie Vaubois Ihnen davon erzählen konnte!»
    «Er dachte, ich könnte ihm auf die Sprünge helfen.
    Hörte sofort auf, als er sah, daß dem nicht so war. Wollen
Sie
alles Nähere für mich ermitteln, Sir Gerald? Bitte!»
    «Verdammt noch mal, Modesty, nein! Ich hab Ihnen den Grund schon gesagt.»
    Schweigend zündete sie sich eine Zigarette an. Dann sagte sie: «Vaubois steht selber auf der Liste. An jenem gemeinsamen Abend versuchten sie gleich zweimal, ihn umzulegen.»
    Langsam wandte Tarrant ihr den Kopf zu und fragte leise: «Vaubois?»
    «Jawohl.» Modesty gab Tarrant eine kurze Schilderung der Ereignisse. Gespannt hörte er zu. Obwohl ihr nicht nach Lachen zumute war, amüsierte sie doch die neidvolle Miene, mit der er ihren Bericht von dem Kampf im Hinterhof aufnahm. Noch nie hatte er Modesty in Aktion gesehen, und nun war ausgerechnet Vaubois Zeuge davon gewesen. Das verletzte Tarrants Empfindungen für Modesty, die ein wenig an Besitzerstolz grenzten.
    Sobald sie mit ihrem Bericht fertig war, fragte er: «Und Vaubois hat Ihnen auch dann noch nichts gesagt? Keinen Versuch mehr gemacht, Sie ins Bild zu setzen?»
    «Nein.» Sie zog die Stirn kraus und tat einen Zug an ihrer Zigarette. «Keine Ahnung, warum.»
    «Aber ich. Er ist kein solcher Lump wie ich», sagte Tarrant gedankenvoll. «Das ist es nämlich. Vaubois hält sich für einen Realisten, aber in Wirklichkeit ist er ein Romantiker. Sie sehen und sich lieber den Hals abschneiden lassen, als Sie irgendeiner Gefahr auszusetzen, war für ihn eins.»
    Modesty fuhr in die Höhe und starrte Tarrant an.
    Dann drückte sie ärgerlich ihre Zigarette aus. «Ach du lieber Gott! Daß mir das nicht eingefallen ist! Natürlich, Sie haben recht!»
    Tarrant nickte. «Er ist ein viel netterer Mensch als ich», sagte er mit so viel ehrlichem Bedauern, daß Modesty lachen mußte.
    Doch sofort wurde sie wieder ernst. «Werden Sie, soviel Sie können, aus Boulter herausholen? Für mich, Sir Gerald? Zwar glaube ich, daß einige Zeit verstreichen wird, ehe man Vaubois eine dritte Falle stellen kann, aber ich bin trotzdem für rasches Handeln.»
    «Das ist richtig.» Tarrant zuckte resignierend die Achseln. «Zumindest bin diesmal nicht
ich
schuld daran.
    Boulter wird zwar Schwierigkeiten machen, aber ich werde mein möglichstes tun.»
    «Danke schön.» Entspannt legte sie sich wieder zurück.
    Während der ganzen Zeit hatte der Lautsprecher krächzende Kommentare von sich gegeben, und die anderen Springer hatten ihre Sprünge absolviert. Eben kurvte von Westen eine Cessna 180 herein.
    «Jetzt sind die Zielsprünge dran», sagte Modesty. «Da gibt es scharfe Konkurrenz, aber ich werde Willie behilflich sein. Wetten wir? Fünf Pfund gegen eines, daß Willie den Kreismittelpunkt um höchstens einen Meter verfehlt!»
    «Ich wette niemals gegen reiche Frauen», sagte Tarrant höflich. «Vor allem nicht mit meinem Beamtengehalt.»
    Modesty zog ein kleines Sprechfunkgerät aus ihrer Tasche, schaltete es ein und hielt es an den Mund:
    «Willie?»
    Fast unmittelbar danach kam, fast störungsfrei, Willies Stimme aus dem Apparat. «Hallo, Prinzessin! Ich springe als dritter. Sag deinem Weng, er soll inzwischen die Flasche entkorken, ja?»
    «Mach ich. Du, hör mal, ich weiß nicht, ob es die Rauchmarkierung hier unten zeigt, aber der Wind hat aufgefrischt, richte dich danach!»
    «In Ordnung.»
    Tarrant schien überrascht. «Daß Fallschirmspringer Funksprechverkehr mit dem Boden haben, ist mir neu!»
    «Haben sie sonst auch nicht. Nur Willie hatte ihn, als er einige Versuchssprünge mit dem neuen PX-Fallschirm machen mußte. Es gab da Schwierigkeiten, und es wurden eine Menge Filmaufnahmen von den Sprüngen gemacht, um das Öffnen des Schirms zu studieren.»
    «Und die Versuchsspringer sprachen während des Sprungs mit dem Bodenpersonal?»
    «Ja. Durchs

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