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Modesty Blaise 05: Die Goldfalle

Modesty Blaise 05: Die Goldfalle

Titel: Modesty Blaise 05: Die Goldfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Decke hinauf.
    «Wir melden es erst, wenn Lisa so gut wie tot ist.
    Das dauert nicht mehr lange. Du und van Pienaar, ihr legt Brunel in einen Sarg und dann in den Kühlwagen.
    Den Rest überlaßt mir. Ich nehme an, ich werde morgen im Laufe des Tages Kigali anrufen können. Für den Polizeiarzt tauen wir Brunel dann auf. Die Polizei übernehme ich selbst. Sie werden nichts zu tun bekommen, außer einen Bericht zu schreiben.»
    «Okay.» Loeb legte seine Hände auf die Knie und stand auf. Er dachte, daß Chance es vielleicht wirklich schaffen würde, an Brunels Stelle weiterzumachen. Er hatte enger mit Brunel zusammengearbeitet als jeder andere, er hatte Köpfchen, und er war nicht zimperlich. Ja, es konnte alles ganz gut laufen.
    Van Pienaar sagte: «Vergeßt nicht, daß diese Blaise und dieser Pennyfeather noch da sind. Die sollten wir uns besser vom Halse schaffen.»
    Chance lehnte sich in seinem Stuhl zurück, das Kinn auf die Brust gedrückt, und schlug seine schmalen Fingerkuppen leicht aneinander. Es war ihm nicht bewußt, daß das eine von Brunels Angewohnheiten gewesen war, auch nicht, daß seine Stimme etwas von dem tonlosen Klang hatte, mit dem Brunel immer seine Entscheidungen verkündet hatte.
    «Ich vergesse gar nichts, van Pienaar», sagte er. «Blaise und Pennyfeather erleben den Sonnenuntergang nicht mehr. Und jetzt geht und tut eure Arbeit.»

11
    Modesty beobachtete, wie der Lastwagen aus dem Hof fuhr. Mesquita hielt jetzt Wache, ein automatisches Gewehr über die Schulter gehängt, eine belgische FN.
    Stille hatte sich nach dem Auszug der Aufseher über das Haus gesenkt. Zwei von ihnen hatten eine kleine, in eine Decke gehüllte Gestalt auf einer Bahre zur Garage getragen.
    Sie runzelte die Stirn und biß sich auf die Unterlippe. Unentschlossenheit quälte sie, aber es war nicht die Unentschlossenheit, die einem verworrenen Verstand entsprang. Die Wahl des richtigen Augenblicks zum Losschlagen hing von Faktoren ab, die ihr nicht bekannt waren und die sich auch nicht leicht erraten ließen. Es kam vor allem darauf an, was Chance im Sinn hatte. Wenn sie jetzt ausbrach, konnte es zu früh sein.
    Wenn sie noch wartete, konnte es zu spät werden. Es war unmöglich, eine Entscheidung zu treffen. Ein Blick zum Himmel sagte ihr, daß es noch eine halbe Stunde bis Sonnenuntergang war. Hier, nur wenig südlich vom Äquator, wurde es schnell finster. Es war besser, wenn sie noch so lange wartete.
    Sie fragte sich gerade, was mit Pennyfeather geschehen sein mochte, als sie seine Stimme in dem Gang hörte, der zu ihrem Zimmer führte. Sie klang verärgert.
    «Also jetzt hör mir mal zu, du Schuft! Ich werde das Mädchen nicht einfach sterben lassen …» Bei dem letzten Wort brach seine Stimme mit einem Stöhnen ab.
    Sie hörte Chance etwas sagen, das sie nicht verstehen konnte, und dann lachte Jacko.
    Sie waren jetzt vor ihrer Tür. Ein Schlüssel drehte sich im Schloß, und die Tür wurde aufgestoßen. Jacko stand im Rahmen, mit einem Revolver in der Hand.
    Hinter ihm hatte Chance Giles Pennyfeather von hinten an den Haaren gepackt und hielt ihm ein Messer an die Kehle.
    Jacko wedelte mit dem Revolver und sagte: «Raus.»
    Er trat beiseite, Sie ging aus dem Zimmer, den Blick auf Chance gerichtet. Schmerz durchzuckte sie, als sie sah, daß das Messer in seiner Hand eines von Willie Garvins Wurfmessern war. Chance hatte eine ganz bestimmte Ausstrahlung; es war die fieberhafte Erregung eines Mannes, der plötzlich wunderbare Visionen hat.
    Er schenkte ihr ein glitzerndes Lächeln und sagte:
    «Ganz in Arbeitskleidung, wie ich sehe. Es würde mich interessieren, ob Sie wirklich so stark unter Drogeneinfluß stehen, wie Brunel es sich eingebildet hat.
    Aber wenn doch, mir wäre es lieber, wenn es nicht der Fall wäre. Wir möchten, daß Sie bewußt genießen, was wir uns für Sie haben einfallen lassen. Die Hände auf den Kopf, bitte. Gesicht zur Wand und ganz still stehen. Eine falsche Bewegung, und Dr. Pennyfeather bekommt eine hübsche Tracheotomie. Sieh nach, ob sie sauber ist, Jacko.»
    Jacko nahm seine Sache sehr genau und ließ seine Hände über jeden Zoll ihres Körpers und ihrer Kleidung gleiten. Schließlich sagte er: «Okay.»
    «Wir gehen jetzt die Treppen hinunter und aus dem Haus», sagte Chance. «Durch das Eßzimmer und zur Hintertür hinaus. Jacko geht mit dem Revolver hinter Ihnen. Ich folge mit Pennyfeather. Kapiert?»
    Sie nickte.
    «Schön, also gehen wir.»
    Als sie sich umdrehte, sagte

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