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Modesty Blaise 05: Die Goldfalle

Modesty Blaise 05: Die Goldfalle

Titel: Modesty Blaise 05: Die Goldfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Pennyfeather mit erstickter Stimme: «Will Ihnen das nicht in Ihren verdammten Schädel, Chance? Dieses Mädchen wird
sterben
, wenn Sie es mich nicht sofort operieren lassen!» Sie sah, daß seine Füße noch immer mit Lumpen umwickelt waren, aber er sah nicht mehr so elend aus wie neulich. Auf seinem Gesicht spiegelten sich nur Wut und Empörung.
    «Sie wiederholen sich, Sie Dummkopf», sagte Chance und ritzte ihn leicht mit der Spitze des Messers, so daß ein Blutstropfen erschien. «Gehen Sie jetzt, bitte.»
    «Nein! Sie ist jetzt meine Patientin!»
    Chance lachte ungläubig. «Ihre Patientin! Mein Gott, Sie leben ja auf dem Mond, Pennyfeather. Es ist beinahe schade, daß wir Sie verlieren werden. Aber jetzt gehen Sie weiter, oder Ihre Freundin bekommt eine Kugel in die Leber.»
    Nach einer Weile sagte Pennyfeather: «Mein Gott, sind Sie ein fieses Schwein …»
    Sie gingen die Treppen hinunter und durch eine der hohen Glastüren des Eßzimmers hinaus. Jacko blieb stets drei Schritte hinter Modesty, den Revolver auf ihren Rücken gerichtet. Chance trieb zehn Schritte hinter ihnen Pennyfeather vor sich her. Sie überquerten den offenen Platz und kamen an den Akazienhain, in dem der Käfig stand. Ozymandias döste im Schatten auf seinem Grashaufen in dem kleinen mittleren Teil des großen Käfigs. Dieser Innenkäfig war kreisförmig und hatte eine Tür, die sich mit einer über eine Rolle laufenden Kette öffnen und schließen ließ, so daß Ozymandias darin eingesperrt werden konnte, während der große Käfig gesäubert wurde.
    Die Tür des Hauptkäfigs stand offen. «Los, rein da», sagte Jacko.
    Modesty blieb stehen. Wenn Chance es ernst meinte, konnte sie genausogut jetzt schon etwas versuchen.
    Alles. Nichts konnte hoffnungsloser sein, als mit diesem Gorilla zusammen eingesperrt zu werden.
    «Gehen Sie hinein», sagte Chance scharf, «oder ich schneide für jede fünf Sekunden, die Sie zögern, ein Stück von Pennyfeather herunter.» Meinten sie es wirklich ernst? Oder war es nur eine Fortsetzung von Brunels Behandlung, ein bißchen verstärkt? Sie drehte den Kopf halb herum. Zwei Meter hinter ihr stand Jacko, den Finger am Abzug. Er war gespannt und bereit. Chance sagte: «Ich fange jetzt an.»
    Sie ging weiter, in den Käfig hinein. Als sie sich umdrehte, packte Jacko Giles Pennyfeather bei den Schultern und schleuderte ihn gegen sie. Die Tür fiel zu. Jacko nahm die beiden großen Schlösser und legte sie um die Eisenstangen. Chance freute sich wie ein Kind, und seine Augen funkelten. Er ging um den Käfig herum und holte die Kette ein. Die Tür des inneren Käfigs wurde hochgezogen. Chance machte die Kette fest. Ozymandias hob den großen Kopf und blinzelte.
    Dann stand er langsam auf.
    Modesty trat an die äußeren Stangen und schärfte sich ein, keine schnelle Bewegung zu machen. Es gab einen sicheren Weg, einen kleinen Aufschub zu erreichen und Zeit zu gewinnen für einen letzten Versuch, so verzweifelt er auch sein mochte. «Hören Sie, Chance», sagte sie. «Wir kennen die Koordinaten.»
    Seine Augen weiteten sich in gespielter Überraschung. «Das ist ja sehr interessant.»
    «Es wäre besser, Sie würden mir glauben und uns schleunigst hier rauslassen. Wenn wir erst tot sind, kommen Sie nie mehr an das schöne Gold heran.»
    «Die Koordinaten. Lassen Sie mich raten. 42 und 101. Stimmt’s? Das Tal ist nur drei Kilometer von hier, nicht wahr? Ich hatte noch keine Zeit, es mir anzusehen, aber ich werde es bald tun.»
    Jacko Muktar starrte ihn an. «Ist das wahr? Wirklich
wahr?
Du
weißt
es?»
    Chance schaute an Modesty vorbei auf den Gorilla.
    Er war jetzt aus dem inneren Käfig herausgekommen, starrte Pennyfeather an und stieß ein dumpfes Grollen aus. Chance sagte: «Hat sie es vielleicht abgestritten, Jacko? Ja, ich kenne die Koordinaten. Ich habe schon, was Brunel haben wollte und nicht bekam. Ich habe es den anderen schon gesagt, ihr werdet mit mir besser fahren als mit ihm.»
    Modesty überwand den Schock. Ihre letzte Karte, die einzige Karte, die einen kleinen Aufschub hätte bringen können, hatte Chance mit seinem As gestochen. Sie wandte sich ab. Ozymandias schlurfte auf und ab und behielt dabei ständig Pennyfeather im Auge.
    Sein Grunzen wurde lauter, wütender. Giles Pennyfeather stand ein bißchen gebückt da, die Arme um die Taille gelegt, und hatte einen sonderbaren Ausdruck auf dem Gesicht, als versuchte er sich an etwas zu erinnern.
    Modesty vergaß Chance und Jacko und

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