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Modesty Blaise 05: Die Goldfalle

Modesty Blaise 05: Die Goldfalle

Titel: Modesty Blaise 05: Die Goldfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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natürlich Unkosten gehabt.»
    «Das war nicht so schlimm, aber wir können den Betrag vorher abziehen, wenn Sie das beruhigt. Es war übrigens noch etwas in dem Tresor, und das haben wir behalten, weil es einen interessanten Zusammenhang mit einem Projekt von Brunel darstellt, auf das ich zufällig vor drei Wochen in Ruanda gestoßen bin. Ich werde es Ihnen jetzt zeigen.» Sie blickte auf. «Holst du es bitte mal, Willie?»
    «Sofort.» Er ging in die Werkstatt. Modesty sagte zu Tarrant: «Sie können es natürlich haben, aber ich hätte gern eine Kopie, wenn es Ihnen nichts ausmacht.»
    «Ich finde, daß Sie einen moralischen Anspruch darauf haben, was immer es auch sein mag», sagte er feierlich. «Schließlich haben Sie es gestohlen.»
    Ihre Augen funkelten belustigt. «Von Moral sollten wir lieber nicht sprechen, Sie nicht und ich nicht.»
    «Na schön. Sprechen wir über Brunel. Es überrascht mich zu hören, daß Sie ihm neulich in Ruanda über den Weg gelaufen sind. Sind Sie mit ihm aneinandergeraten?»
    «Mit seinen Schlägern, Adrian Chance und Jacko Muktar.» Sie erzählte ihm die Geschichte in ein paar kurzen Sätzen, zu kurz für Tarrants Geschmack. Die beiden Männer waren in ein Hospital in einem afrikanischen Dorf gekommen, hatten Giles Pennyfeather über einen Toten ausgefragt und ihn verprügelt, als er ihnen nicht die Auskünfte gab, die sie haben wollten.
    Sie war dazugekommen, hatte sie außer Gefecht gesetzt und draußen im Busch ausgelassen. Keine Erklärung, warum sie dort gewesen war, keine Einzelheiten über das, was sie «Chance und Muktar außer Gefecht setzen»
    nannte. Ein ganz übles Paar, diese beiden, überlegte Tarrant. Da mußten ganz schön die Fetzen geflogen sein. Er seufzte und schwieg dann. Willie kam aus der Werkstatt zurück.
    «Das war es», sagte Willie und faltete eine mit Leinwand unterlegte Landkarte von 75 Zentimeter im Quadrat auseinander. An der Karte war ein Bogen Transparentpapier angeklammert, mit einem Gitternetz, dessen Quadrate eine Seitenlänge von rund einem halben Zentimeter hatten. Jede horizontale und jede vertikale Linie war am Rand mit Zahlen von eins bis hundertfünfzig bezeichnet. Die Karte und das Transparentpapier trugen übereinstimmende Paßmarken. Tarrant brachte sie zur Deckung.
    «Eine handgezeichnete Karte, gute Arbeit», sagte er und breitete sie auf seinen Knien aus. «Seen und Flüsse und Straßen, aber keine Namen. Aber wir wollen mal sehen – diese gestrichelten Linien sind anscheinend Grenzen. Dieses langgestreckte Gebiet hier kommt mir irgendwie bekannt vor. Ach ja, diese Inselgruppe paßt genau dazu. Das ist doch das Gebiet, von dem wir eben gesprochen haben, nicht?» Er fuhr mit den Fingern die gestrichelten Linien nach. «Ein Teil von Zentralafrika.
    Hier der Victoriasee, im Norden ein Stück von Uganda, dann Ruanda und Burundi, mit diesem Teil von Tansania an ihren Ostgrenzen.» Er blickte auf. «Kleiner Maßstab. Ein Zentimeter etwa zwei Kilometer, würde ich sagen.»
    «Genau», bestätigte Modesty.
    «Und das Transparentpapier. Das ist nur ein Koordinatennetz. Ich nehme an, man braucht zwei Koordinatenzahlen, um einen bestimmten Ort auf dieser Karte zu finden. Aber wo liegen die Koordinaten, und was bezeichnen sie?»
    «Wir haben keine Ahnung», sagte Modesty. «Aber wir vermuten, daß es etwas mit dem Toten zu tun hat und damit, daß Brunel seine Schläger ausgeschickt hat, um den armen Giles mit einem Schlagring zu bearbeiten.»
    «Höchstwahrscheinlich haben Sie recht», stimmte Tarrant zu. «Man könnte sogar so weit gehen, zu vermuten, daß Brunel weiß, was es auf dieser Karte zu finden gilt, und nur die entscheidenden Koordinaten nicht kennt. Vielleicht wollte er das von dem Toten wissen.»
    Man hörte, wie draußen vor der Tür jemand stolperte und beinahe hinfiel. Dann kam Pennyfeather herein. «Ich glaube, es sind doch Gallensteine», sagte er zufrieden. «Ich habe darüber nachgedacht.»
    «Was für Gallensteine?» fragte Willie verwirrt.
    «Mrs. Leggett hat welche.»
    Modesty sagte: «Laß die jetzt mal beiseite, die halten sich. Ich möchte dir einen alten Freund von mir vorstellen, Sir Gerald Tarrant.»
    «Oh, wir haben uns schon begrüßt. Mit Vorstellung und so.» Er lächelte Tarrant aufs freundlichste zu. «Sie wirkten verdammt mitgenommen, als Sie hier ankamen, Sir. Aber jetzt sehen Sie besser aus. Viel besser.»
    Tarrant erwiderte ein bißchen befremdet: «Ich habe inzwischen gute Nachrichten erhalten. Aber hat

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