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Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Titel: Modesty Blaise 07: Die silberne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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mitternachtsblauen Augen an, und es war kein Schatten von Zweifel in ihnen, als sie sagte: «Keine Angst, ich lasse Sie nicht fallen.»
    Zehn Minuten später begann Quinn den kurzen Aufstieg. Das Seil hatte er um die Brust geschlungen.
    Er konnte mit einer Hand schwer das Gleichgewicht halten, aber der Zug des Seils glich das aus. Modesty stand angespannt auf dem Felskamm über ihm, das Seil um den Körper gewickelt. Sie hielt es nicht nur gespannt, sondern trug auch einen guten Teil von Quinns Gewicht. Quinn hing vor der Wand und tastete nach den Griffen, die sie für ihn geschlagen hatte. Auf halbem Weg begann eines seiner Beine heftig zu zittern. Er keuchte und fluchte, als er fühlte, wie er zur Seite rutschte, aber das Seil hielt ihn. Er blickte auf.
    Sehen konnte er nur das Seil, die Linie ihres Arms und ihr über die Schulter gewandtes Gesicht. Sie hielt jetzt fast sein ganzes Gewicht. Ihre Augen schienen schwarz und grimmig, aber ihre Stimme war ganz ruhig. «Lassen Sie sich Zeit, Quinn. Ich halte Sie.»
    Er biß die Zähne zusammen, beugte das Bein ein paarmal, um es wieder unter Kontrolle zu bringen, und kletterte ein paar Zentimeter weiter. Zwei Minuten später zog er seinen Körper über den Grat. Sie half ihm, darüber zu kriechen, und er lag keuchend da, während sie das Seil von seinem Körper streifte und es zusammenzurollen begann. Er sah, daß eine ihrer Hände blutig war. Sie atmete tief und Schweiß glänzte auf ihrem Gesicht, aber sie sah nicht erschöpft aus. Sie warf wieder einen Blick auf die andere Seite des Tals und runzelte ein wenig die Stirn, als sei da etwas, das sie nicht verstehen konnte.
    Quinn sagte atemlos: «Ich mache … Ihnen … ganz schön … viel Mühe.»
    «Nicht der Rede wert. Wollen Sie sich ausruhen, bevor wir zum Auto gehen?»
    Er schüttelte den Kopf und brachte ein Lächeln zustande. «Das Blut kriecht jetzt ein wenig schneller in mir herum, und Quinns Körper fühlt sich wieder so an, als ob er zu Quinn gehören würde. Es tut mir leid, daß ich so unfreundlich war.»
    «Tut nichts zur Sache. Sie haben es sehr gut geschafft.»
    «Kein Grund, so verdammt gönnerhaft zu sein, Süße.»
    Als er das sagte, lächelte sie beinahe und fragte:
    «Sind Sie Ire?»
    Er schaute sie entrüstet an. «Haben Sie was
dagegen

    «Ich wollte Sie nicht beleidigen.»
    «Nur weil ich Quinn heiße, muß ich kein verdammter Ire sein, oder?»
    «Ich dachte mehr an das Temperament. Es macht nichts. Gehen wir los. Sie werden sich auf mich stützen müssen.»
    «Ich schaffe es auch allein.»
    Aber er schaffte es nicht, und nach fünfzig unsicheren Schritten war er froh, als sie seinen unverletzten Arm um ihre Schultern legte und ihn an der Taille festhielt. Nun konnte er ihre zähe Kraft spüren, die ihn aufrechthielt und sein Gewicht abstützte.
    «Hören Sie», sagte er atemlos, als sie ihn ein paar Minuten in einem Tannenwäldchen rasten ließ. «Ich habe vergessen, Ihnen zu danken, nicht wahr? Es tut mir wirklich leid. Die Sache ist die, mir wird nicht allzuhäufig von einem schönen Mädchen das Leben gerettet, deswegen bin ich nicht daran gewöhnt, aber Sie waren super, Süße, wirklich einmalige Klasse, und ich bin verdammt dankbar, wirklich.»
    «Gut. Könnten Sie vielleicht aufhören, mich ‹Süße› zu nennen?»
    Quinn lächelte und machte eine weitausladende Geste. «Gemacht. Nett, endlich eine Reaktion von Ihnen zu hören. Sagen Sie, was haben Sie an den Füßen getragen,
bevor
Sie diese Sandalen angezogen haben?»
    «An den Füßen? Nichts.»
    Er starrte auf ihre Füße. Sie waren nicht klein, aber wohlgeformt und kräftig. «Sind Sie verrückt, oder machen Sie irgendeine Bußübung?»
    «Nein. Ich habe die Füße einer Bäuerin. Sohlen wie Leder. Aber die Sandalen sind auf scharfen Steinen praktisch, wenn ich schnell gehe.»
    «Ich verstehe. Ja, jetzt verstehe ich. Manche Leute würden Sie für eine recht ungewöhnliche Dame halten, Miss Blaise – oh, stimmt das?» Seine Augen fielen zu, und er zuckte ein wenig zusammen und riß sie wieder auf. «Ich meine, Miss?»
    «Ja. Kommen Sie, Quinn, bevor Sie einschlafen.
    Noch eine letzte Anstrengung.»
    Als sie ihm aufhalf, sagte er unzusammenhängend:
    «Eine alte Jungfer … von einer alten Jungfer gerettet.»
    Der Renault stand auf einer Lichtung zwischen den Bäumen, etwa zwölf Schritte von der offenen Causse entfernt. Als sie den Wagen erreichten, stützte sich Quinn schwer auf Modesty. Sie ließ ihn auf den Beifahrersitz

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