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Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Titel: Modesty Blaise 07: Die silberne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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langsam über den ins Nichts führenden Karrenweg rollte.
    Es war ein großer schwarzer Wagen, vielleicht ein Citroën, und sie würden in weniger als fünf Minuten aufeinandertreffen, in der langen, niedrigen Senke, die zwischen ihnen lag, wo ein paar verstreute Bäume die Straße säumten.
    Sie bremste vorsichtig, holte einen Feldstecher unter dem Armaturenbrett hervor und stellte ihn auf den Wagen ein. Es war ein Citroën, und er hatte angehalten. Ein Mann in einem schwarzen Anzug war ausgestiegen und schaute ebenfalls mit einem Feldstecher in ihre Richtung. Sie glaubte, zwei andere Männer im Wagen erkennen zu können.
    Ein kleines Alarmlicht blitzte in ihrem Kopf auf.
    Nachdenklich legte sie das Fernglas zurück und schüttelte Quinn leicht an der Schulter. Seine Augen öffneten sich sofort. Es wurde ihr klar, daß er nicht geschlafen, sondern nur gedöst hatte.
    Sie fragte: «Haben Sie hier in der Gegend irgendwelche Freunde, Quinn?»
    «Eh? Nein, ich bin allein hier.»
    «Oder vielleicht Feinde?»
    Er starrte sie an. «Um Himmels willen, wovon reden Sie?»
    Sie streckte die Hand aus. Der schwarze Wagen fuhr wieder. «In dem Wagen da sind ein paar Männer. Ich glaube, die suchen Sie. Ich kann mir keinen anderen Grund für ihre Anwesenheit hier oben denken.»
    «Da kann es ein Dutzend Gründe geben.
Sie
sind ja auch da.»
    «Und Sie haben gesagt, ich sei verrückt. Na, es macht nichts, wir werden es bald genug herausfinden.»
    Sie trat auf die Kupplung und fuhr weiter. Der Abstand zwischen den beiden Wagen wurde kleiner. Als der Citroën die Baumgruppe erreicht hatte und stand, war sie noch zweihundert Meter entfernt. Die Bäume schoben sich an diesem Punkt eng an den Weg heran. Es war die einzige Stelle, wo sie dem anderen Wagen nicht ausweichen konnte. Das Alarmsignal in ihrem Kopf schrillte lauter.
    Drei Männer stiegen aus und sahen auf den Renault.
    Alle drei trugen schwarze Anzüge, und zwei von ihnen trugen Hüte. Sie konnte ihre Gesichter noch nicht sehen, aber sie wußte, daß diese Männer gefährlich waren, wußte es, ohne sich darüber klar zu sein oder sich zu fragen, woher sie es wußte. Vielleicht war es ihre Haltung oder die lässige Art, wie sie dastanden, einer neben der Motorhaube des Citroën, die zwei anderen weiter vorne, zu beiden Seiten des Wegs.
    Sie verringerte das Tempo, fuhr aber weiter und sagte: «Hören Sie zu, Quinn, und widersprechen Sie mir nicht. Diese Männer wollen uns Schwierigkeiten machen. Vielleicht wissen Sie warum, vielleicht auch nicht, aber das hat jetzt keine Bedeutung. Sie sind nicht in Form für irgendwelche Schwierigkeiten, daher bleiben Sie ruhig sitzen und tun Sie nichts, was immer auch passiert.»
    Er lachte ungläubig. «Aber Süße, entwickelst du plötzlich eine krankhafte Phantasie? Glaubst du, die sind hier heraufgefahren, um jemandem die Brieftasche abzuknöpfen?»
    «Nein, es steckt mehr dahinter. Der mit den verschränkten Armen hat eine Pistole unter dem Jackett.»
    Sie griff unter das Armaturenbrett und steckte etwas in ihre Rocktasche. Quinn sah flüchtig eine hölzerne Achse mit zwei runden Knöpfen an den Enden, wie eine kleine Hantel.
    «Halten Sie sich ruhig, Quinn», sagte sie. «Bleiben Sie nur ruhig, das ist alles.» Ihre Stimme war nicht lauter geworden und ihr Ausdruck blieb unverändert, aber in ihrem Klang lag etwas, das den lachenden Protest auf Quinns Lippen ersterben ließ. Sie war keine nervöse Frau, das hatte sie bewiesen. Er schaute nach vorn, auf die wartenden Männer, und ein kalter Finger berührte sein Rückgrat.
    Es
war
etwas Ungutes an ihnen …
    Der Weg wurde etwas besser, und Modesty beschleunigte auf fünfzehn Stundenkilometer. Sie griff über Quinn hinweg und öffnete die Tür, dann öffnete sie die Tür auf ihrer Seite. Die Türen ratterten, aber die Geschwindigkeit verhinderte ihr Aufgehen.
    «Halten Sie Ihre Tür zu, ganz leicht, nur mit den Fingerspitzen», sagte sie. Er gehorchte und sah, daß sie mit der linken Hand die Tür auf ihrer Seite zuhielt.
    Sein müdes, verwirrtes Gehirn versuchte sich vorzustellen, was ihre Absicht sein könnte.
    Nur noch fünfzig Meter. Nach zehn Sekunden würde sie stehenbleiben müssen, Stoßstange an Stoßstange mit dem Citroën. Quinn sah die Gesichter der Männer deutlich. Sie waren ausdruckslos, fast gelangweilt. Sein Verstand konnte Modestys ruhige Gewißheit noch immer nicht teilen, aber ein tief sitzender Instinkt trieb ihm den kalten Schweiß auf die Stirn.
    «Achtung»,

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