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Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Titel: Modesty Blaise 07: Die silberne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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passen nicht.»
    «Wozu passen sie nicht?»
    «Zu diesem Trick. Die Organisation ist zu kompliziert für den Umsatz.»
    «Was weißt du von einer Organisation?»
    «Ich weiß einiges über die Provident.»
    «Nun, ich kann dir nur sagen, was mir Fiona erzählt hat. Ich fragte sie, warum sie sich nicht an die Bank wendet und herauszufinden versucht, wer hinter diesem Wohltätigkeitskonto steckt, aber da geriet sie fast in eine Panik. Sie sagte, es sei sinnlos, hier irgendetwas herauszufinden, weil es nichts helfen würde. Sie würde lieber weiterzahlen, statt zu riskieren, daß Tommy etwas erfährt.»
    «Es wird aber schließlich dazu kommen, Jan. Sie werden sie bluten lassen, bis es nicht mehr geht.»
    Nach einer Pause sagte Lady Janet langsam: «Es sieht nicht danach aus, Willie. Ich meine, sie haben noch keine Erhöhung verlangt, und Fiona kann sich 12000 Dollar im Jahr
leisten
. Sie hat ein eigenes Einkommen. Sie sagt, es trifft sie hart, aber es ruiniert sie nicht.»
    «Sie wird also weiter zahlen?»
    «Ich glaube ja. Ich nehme an, sie hat es mir nur gesagt, weil sie es irgendjemandem sagen mußte, nicht weil sie dachte, daß ich etwas tun kann.» Sie zuckte leicht die Achseln. «Aber es ist eine schreckliche Sache, Willie. Ich dachte, du könntest mich vielleicht – nun ja, beraten. Man sagt, in diesem Land ist die Polizei sehr diskret bei der Behandlung von Erpressungsfällen, aber ich weiß nicht, wie das in Amerika ist, und ich weiß nichts über die Interpol. Vielleicht ist das auch eine Dummheit. Befaßt sich die Interpol mit solchen Fällen?»
    Willie schüttelte den Kopf. «Sie würde nur auf Ansuchen einer Polizeiorganisation eingreifen, die Mitglied ist, und es sieht nicht so aus, als ob Fiona da mitspielen würde.» Er schwieg eine volle Minute, mit nachdenklichem Blick, und streichelte zerstreut die krausen kastanienbraunen Locken über ihrem Ohr.
    «Das ist eine komische Sache, Jan. Sehr ungewöhnlich. Hast du etwas dagegen, wenn ich mit der Prinzessin darüber spreche?»
    Sie lächelte. «Das war nett von dir, Willie. Ich dachte nicht, daß du vor Modesty Geheimnisse hättest.»
    «Ich selbst nicht, glaube ich. Aber das ist deines. Ich werde nichts sagen, wenn du nicht willst, aber dieser Trick hat keinen Sinn, und sie ist ganz wild darauf, solche Dinge zu lösen.»
    «Und wenn sie die Lösung findet?»
    «Dann könnten wir etwas unternehmen. Privat.»
    Sie legte ihren Kopf auf seine Brust und sagte leise: «Willie, ich möchte ihr in keiner Weise verpflichtet sein.»
    «Das würdest du nicht, Jan. Gerade umgekehrt.»
    «Du meinst, weil ich Vaters Flugzeug genommen habe und mit dir nach Glasgow geflogen bin, in jener Nacht, als diese Männer sie in Castle Glencroft festhielten?»
    «Sie wäre erledigt gewesen, wenn wir nicht beizeiten gekommen wären. Mit Daddy Earls Flugzeug hast du die Sache geschafft. Sie ist nicht der Typ, der dir um den Hals fällt, Jan, aber wenn du in Schwierigkeiten bist, wird sie gerannt kommen.»
    «Gut, wenn du glaubst, daß es etwas hilft, sprich mit ihr, Willie.»
    Er nickte. «Sie wird in ein paar Tagen zurück sein.»
    Um neun Uhr morgens rief Dr. Georges Durand Modesty Blaise in ihrer Wohnung am Montmartre an. Er sagte: «Ihr Mr. Quinn ist nicht gerade ein idealer Patient, Modesty.»
    Sie stand mit Ölfarben und Pinseln an einer Staffelei und versuchte, ein Arrangement von Früchten in einer Schale auf die kleine Leinwand zu bringen. Sie hatte überhaupt kein Talent für die Malerei und zerstörte jedes Bild, wenn sie damit so weit gekommen war, daß sie es satt bekam, aber sie fand die andauernde Bemühung und den andauernden Mißerfolg seltsam therapeutisch. Sie sagte: «Mein Herz wird nicht für dich bluten, Georges. Die meisten deiner Patienten sind reich und lästig. Quinn ist arm und lästig, das ist alles. Haben die Untersuchungen schwerere Verletzungen gezeigt?»
    «Nein, das Handgelenk ist nicht gebrochen, und er wird intensiv behandelt. Der junge Mann hat Glück, so einen dicken Kopf zu haben, aber die Gehirnerschütterung ist ziemlich schwer, und ich habe ihm gesagt, daß er noch drei Tage hier bleiben und sich ausruhen muß.»
    «Weiß er, daß er nichts zu zahlen braucht?»
    «Ja. Und er will fortwährend wissen, wo du bist und wie er dich erreichen kann.»
    «Sag es ihm nicht, Georges. Versteck seine Kleider, wenn es sein muß, damit er noch drei Tage bleibt, und dann laß ihn einfach gehen.»
    «Wie du wünschst, Modesty. Ich glaube, ein bißchen

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