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Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Titel: Modesty Blaise 07: Die silberne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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mich ist. Um Himmels willen, ich möchte dich nicht
besitzen
. Ich möchte nur einen winzigen Einblick in diesen Teil deines Lebens bekommen.»
    «Lieber nicht, Jan», sagte er freundlich. «Da drin wird es oft ziemlich dunkel.»
    «Ach, du dummer …
Mann
! Laß mich mit Modesty sprechen, sie wird wissen, was ich meine.»
    «Ich nehme an, sie wird es wissen, aber es ist einfach nicht drin, Jan. Diesmal nicht. Wir fliegen in ein paar Stunden nach Hongkong.» Es entstand eine lange Pause. «Bist du noch da, Janet?»
    «Ja, ich bin da. Und von Hongkong werdet ihr nach Macao fliegen, nicht wahr?»
    «So ähnlich.»
    «In Ordnung, Willie. Diesmal komme ich zu spät, aber ich wünschte … richte ihr wenigstens aus, was ich gesagt habe.» Sie lachte kurz. «Und paß auf dich auf. Wir einbeinigen Mädchen haben es sehr schwer, nette Jungen zu finden.»
    «Ich werde mich wahrscheinlich durch einen ganzen Schwarm von Verehrern durchboxen müssen, wenn ich zurückkomme.»
    «Bitte, ruf mich an, sobald du da bist. Meine besten Grüße an Modesty, und danke ihr für mich.»
    «Werde ich tun. Leb wohl, Jan.» Mr. Sexton sagte auf französisch: «Sie glauben also, daß sie Ihre Brieftaschen durchsucht und Ihre Identität festgestellt hat?»
    Gaston Bourget berührte den Gipsverband über seinem Kiefer und dachte, daß der Akzent dieses Kerls noch ärger war als der des englischen Premierministers, Mr. Heath, den er einmal im Fernsehen Französisch sprechen gehört hatte. Er sagte: «Sie stellte die Identität fest, ja.» Er zog die Schultern zusammen und steckte die Hände tiefer in die Taschen seines Überziehers.
    «Warum bringen Sie uns in dieses gottverlassene Loch, um mit uns zu sprechen?»
    Die vier Männer standen zwischen den dicken Wänden einer aus losen Steinen erbauten Hütte am Hang eines dünnbegrasten Tales in den Pyrenäenvorbergen. Der Fußboden war aus gestampfter Erde, die Dachbalken waren an den Enden vermorscht und schon vor langer Zeit eingestürzt. Die schwere Tür hatte länger gehalten als die Angeln und lag auf dem Boden. Ein Fenster hatte es nie gegeben.
    Mr. Sexton ließ den Rucksack von seinen Schultern gleiten und stellte ihn auf den Boden. Dabei hörte man das Klirren von Eisen. «Es ist ein passender Platz», sagte er. «Haben Sie das Taxi von der Station nach Miellet genommen und sind dann zu Fuß hierher gekommen, wie Ihnen befohlen wurde?» Der größte der drei Franzosen, der Anführer, sagte mißlaunig: «Acht Kilometer. Es war unnötig.»
    «Ich glaube nicht. Diese Frau, Blaise, hat wichtige Freunde an hohen Stellen in Frankreich. Es ist sehr gut möglich, daß sie nach euch suchen.»
    Jacques Garat, der zwei Finger in einer Schiene trug, sagte: «Sie werden uns nicht finden, und wenn, so werden wir ihnen nichts sagen, da können Sie sicher sein.»
    Mr. Sexton lächelte: «Ich werde sicher sein.»
    Der Anführer sagte: «Die Frage der Bezahlung ist noch offen. Deswegen haben wir diese Reise heute unternommen.»
    «Bezahlung, Servalle? Aber es ist Ihnen nicht gelungen, die Arbeit auszuführen. Sie haben den Auftrag vermasselt und müssen jetzt verschwinden. Ich möchte nicht, daß Sie von der Polizei befragt werden.»
    «
Sie
haben uns nicht gewarnt, daß Modesty Blaise in diese Sache verwickelt ist.»
    «Das war ein Zufall. Unvorhergesehene Situationen sind eure Sache.»
    «Wir sind nicht Ihrer Meinung, M’sieu. Sie erwarten von uns, daß wir ohne Bezahlung verschwinden?»
    Die drei Männer bewegten sich ein wenig, bildeten einen Halbkreis um den Engländer, und die Atmosphäre war plötzlich explosiv.
    Mr. Sexton lachte freundlich. «Ganz gewiß erwarte ich, daß ihr verschwindet», sagte er. Bei dem letzten Wort erhob er sich plötzlich, ohne sichtbare einleitende Bewegung, in einem Drehsprung vom Boden. Sein linker Fuß war vorgestreckt wie ein Kolben. Er traf Gaston Bourget am Hals und zerschmetterte seinen Kehlkopf. Mr. Sexton landete auf dem rechten Fuß, völlig ausbalanciert, und wirbelte herum. Sein linker Absatz traf Servalles Kniekehle, als der auf die Stelle losschlug, wo sich Sexton gerade noch befunden hatte.
    Servalle schrie auf, die Beine wurden unter ihm weggerissen. Der Schrei endete in einem Keuchen, als er mit dem Rücken aufschlug.
    Garat hatte seine Waffe halb gezogen, als sein Arm durch den Griff von Fingern gelähmt wurde, die sich wie Eisenzangen in seine Muskeln gruben. Der Schrei war noch nicht über seine Lippen gekommen, als Mr. Sexton tief ausatmete und

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