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Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Titel: Modesty Blaise 07: Die silberne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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bevor er noch etwas unternehmen konnte. Nachher gab es eine Untersuchung. Sie sagten, ich sei wegen leichtsinnigen Handelns zu tadeln, und sie hatten natürlich recht.»
    Er lag da und atmete tief, als habe er eben ein Rennen hinter sich. Langsam kam die alte Feindseligkeit in sein Gesicht zurück. Er sagte: «Na, los. Sagen Sie schon, daß es nicht meine Schuld war, sondern Pech. Alle meine Freunde sagen mir das. Ins Gesicht zumindest.»
    Sie sagte ruhig: «Was sie denken oder was ich denke, hat keine Bedeutung. Es ist deine Last, also nimm sie auf und trag sie. Niemand kann das für dich tun.»
    Er war erschrocken. «Himmel, Sie sagen das ganz schön hart. Nur aus Interesse: Was denken Sie wirklich darüber?»
    «Ich werde Ihnen sagen, was ich weiß, nicht, was ich mir darüber denke. Wenn Sie es geschafft hätten, wären Sie ein Held gewesen. Kühnes Rettungsmanöver eines tapferen Piloten. Nicht viele Leute überlegen sich, daß ‹kühn› bedeutet, es gibt ein Risiko dabei, und daß es so oder so ausgehen kann.»
    «Es ist schlecht ausgegangen.»
    «Das ist Pech. In dieser Sache vertrete ich einen harten Standpunkt. Wenn die Leute einmal sehen, daß das Spiel mit den Geiseln funktioniert, breitet es sich aus wie die Pest. Es hat sich auch so ausgebreitet.»
    «Ich habe zwei Männer und ein Kind getötet.»
    «Sie sterben jeden Tag unter Autos oder Bomben.»
    «Und einer oder zwei mehr machen keinen Unterschied aus? Das ist ja großartig.»
    «Einer oder zwei mehr können ein- oder zweihundert retten, wenn diese Pest dadurch gestoppt wird.»
    «Sehr hübsch. Wenn man nicht gerade zu den Unglücklichen gehört.»
    Sie nickte. «Das kommt, wie es bestimmt ist.»
    «Kismet? Eine Fatalistin?»
    Sie lächelte. «So ungefähr. Aber nicht von der passiven Sorte.»
    Sein liebenswertes Lächeln kam zurück. «Das kann ich bezeugen. Wham, bang etc.» Er stieß einen tiefen, erleichterten Atemzug aus. «Danke, daß ich mich bei Ihnen ausweinen konnte. Und dafür, daß Sie mir sagten, ich solle meine eigene Last aufnehmen. Das ist besser als schöne Worte. Ich komme meistens ganz gut damit zurecht, nur die Alpträume machen mich fertig. Wenn man schläft, hat man keine Verteidigung. Hören Sie, wollen Sie wissen, warum ich mich Ihnen gegenüber so besonders unangenehm aufgeführt habe?»
    «Sagen Sie es mir.»
    «Nun … um die Wahrheit zu sagen, Sie schüchtern mich ein. Von allem Anfang an. Und ich glaube, das kann ich nicht leiden.»
    «Ich schüchtere Sie ein? Also, Quinn …!»
    «Es stimmt. Sie sind so verdammt großartig, wissen Sie. Ich meine nicht nur das Aussehen oder die Beine, sondern … oh, ich weiß nicht. Die Art, wie Sie mit
allem
fertig werden. Ohne zu versagen. Wenn man kein besonders ausgeprägtes Selbstbewußtsein hat, ist es ein bißchen viel.»
    Sie sagte entschuldigend: «Es tut mir leid. Aber versuchen Sie, sich nicht über mich zu ärgern. Werden Sie jetzt brav sein und wieder schlafen?»
    Er schüttelte den Kopf und zwang sich zu einem Lächeln. «Nicht ohne meinen Teddybären. Ich habe zuviel Angst. Wenn es einmal anfängt, habe ich oft eine ganze Serie von solchen Träumen. Gehen Sie zurück ins Bett. Vergessen Sie den Kaffee, ich bin jetzt nicht schläfrig. Aber kann ich die Zigaretten haben?»
    «Selbstverständlich.» Sie stand auf, wandte sich um, zögerte und blickte zu ihm zurück. «Würde es helfen, wenn ich hier bliebe?»
    Er sah sie unsicher an. «Sie meinen … bei mir? Hier?» Er sah sich um. Im Zimmer stand keine Couch.
    «Im Bett?»
    «Wenn es die Alpträume vertreiben würde?»
    Sie sah plötzlich Begierde in seinem Gesicht und wußte, daß er sich anstrengte, leichthin zu sprechen, als er sagte: «Wird der glückliche alte Quinn jetzt verführt?»
    «Der glückliche alte Quinn kann es sich aussuchen. Er muß sich nicht besonders anstrengen. Wenn er einen warmen Frauenkörper zur Gesellschaft möchte, geht das in Ordnung. Es kann ein großer Trost sein.»
    Sie löste den Gürtel von ihrem Schlafrock und ließ ihn fallen. «Rück ein bißchen zur Seite.»
    Sie schlüpfte neben ihm ins Bett, legte den Arm um seinen Hals und ließ seinen Kopf in der warmen Vertiefung zwischen Brust und Schulter ruhen. Dann griff sie nach dem Lichtschalter. «Licht aus?»
    «Noch nicht.» Er war zusammengezuckt, als sich ihre Körper berührten, und hielt sie nun fest an sich gedrückt.
    Mit einer Hand strich er zärtlich über ihre glatte Haut.
    Nach einer Weile, als sie ihn erwachen fühlte, wandte

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